Highlight – interessant, spannend – ein schreckliches, düsteres Thema (5 - Rizzoli & Isles)
In einem Haus irgendwo in den USA, welches man ohne weiter als Schreckenshaus bezeichnen kann, werden junge Frauen aus Osteuropa und Russland festgehalten und müssen ihrer Arbeit als Nutten nachgehen, ...
In einem Haus irgendwo in den USA, welches man ohne weiter als Schreckenshaus bezeichnen kann, werden junge Frauen aus Osteuropa und Russland festgehalten und müssen ihrer Arbeit als Nutten nachgehen, etwas womit sie nicht gerechnet haben. Doch es gibt weder einen Zurück in die alte Heimat noch eine Flucht in das unbekannte Land der Vereinigten Staaten von Amerika.
Die Gerichtsmedizinerin Maura Isles denkt sich nichts dabei, denn wie an jedem normalen Arbeitstag öffnet sie einen Leichensack, als dann plötzlich ihr größter Alptraum wahr wird. Die Leiche öffnet die Augen, woraufhin Maura sie sofort ins Krankenhaus bringt. Doch die junge Frau ist gefährlich, denn sie tötet einen Wachmann und nimmt dann Geiseln, darunter Detective Jane Rizzoli, welche kurz vor der Entbindung steht.
Der fünfte Fall der Reihe „Rizzoli & Isles“, welcher den Namen „Scheintot“ trägt, geht einem unter die Haut. Es ist spannend und nur langsam verbinden sich die verschiedenen Elemente und werden alle Fragen beantwortet. Man wird tief in das Düstere der USA hineingezogen und ich habe mich beim Lesen immer wieder gefragt ob es bei uns in Deutschland auch so schlimm ist. Man muss die Bücher nicht in der richtigen Reihenfolge lesen um diese zu verstehen, jedoch kann ich sagen, dass dieses das bisher beste Buch der Reihe ist. Der Schreibstil von Tess Gerritsen hat mich tief in die Geschichte hineingezogen und mich das Grauen und die Angst fast live miterleben lassen wie auch die verzweifelte Suche nach Antworten.
Die Opfer, welche zu Tätern werden, fand ich sehr interessant. Obwohl ich sagen muss, dass ich ihnen auch nicht ohne weiteres geglaubt haben. Für mich waren sie logisch und haben nachvollziehbar gehandelt, zwar nicht direkt im Moment, sondern erst im Nachhinein. Man erfährt auch was mit dem Haus passiert ist und die Fragen von dort werden geklärt. Geradezu abgestoßen hat mich der tiefe Sog der Korruption und wie wenig ein Menschenleben im Vergleich zu Geld wert ist.
Für mich war das Buch ein Highlight, denn ich habe von diesem Thriller mit seinen 432 Seiten mehr bekommen als ich erwartet habe. Am Ende war ich sogar überrascht als ich fertig war, denn ich hätte noch ohne Probleme weitergelesen. Für mich hat das Buch ein interessantes, aber gleichzeitig erschreckendes Thema behandelt, die Handlungen der Charaktere, auch der Täter konnte ich nachvollziehen und es war spannend sowie interessant. Zudem ist es ein Buch über das man noch eine Weile nachdenken wird.