Cover-Bild Deutsch sein und schwarz dazu
12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 216
  • Ersterscheinung: 01.04.2015
  • ISBN: 9783423348577
Theodor Michael

Deutsch sein und schwarz dazu

Erinnerungen eines Afro-Deutschen

Der Lebensrückblick eines schwarzen deutschen Zeitzeugen

Theodor Michaels Vater kam vor dem Ersten Weltkrieg aus Kamerun, damals deutsches »Schutzgebiet«, nach Deutschland und wurde wie andere Kolonialmigranten freundlich aufgenommen. Er heiratete eine Deutsche und gründete eine Familie. Doch schon während der Weimarer Republik fand man, Farbige sollten den Deutschen keine Arbeitsplätze mehr wegnehmen. Bald konnten sie nur noch in den sehr beliebten »Völkerschauen« unterkommen. In der Nazizeit wurden ihnen die deutschen Pässe entzogen. Nur als stumme Komparsen in den zahl reichen Kolonialfilmen waren sie noch gefragt. 

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2018

Spannender Zeitzeugenbericht

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Theodor Michael beschreibt in diesem Buch seine Kindheit, seine Jugend, sein Leben.
Er hat viel durchmachen müssen, als Kind oftmals nicht verstanden, warum er ausgegrenzt wurde. Er wurde in Deutschland ...

Theodor Michael beschreibt in diesem Buch seine Kindheit, seine Jugend, sein Leben.
Er hat viel durchmachen müssen, als Kind oftmals nicht verstanden, warum er ausgegrenzt wurde. Er wurde in Deutschland geboren und fühlte sich als Deutscher, ihm wurde jedoch von vielerlei Seiten klar gemacht, dass er wegen seiner Hautfarbe anders, oft nicht Willkommen ist.

Trotz vielen Rückschlägen, Qualen und dem Arbeitslager im zweiten Weltkrieg blieb er in Deutschland und verbitterte nicht. Sein Rückblick auf sein Leben liest sich spannend, ergreifend und regt zum Nachdenken an.

Ich hätte mir nur ein bisschen mehr über die Geschichte seiner eigenen Kinder gewünscht, denn der Großteil des Buches befasst sich mit der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg. Danach werden die Schilderungen etwas knapper, was ich sehr schade finde.

Dennoch ein wertvoller Zeitzeugenbericht, bewegend, emotional und so wichtig, besonders in der heutigen Zeit. Eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 16.06.2019

Die Lebenserinnerungen eines Afro- Deutschen...

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Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, weil es etwas schildert, dass Seltenheitswert besitzt, denn den Nationalsozialismus als Farbiger zu überleben, ist schon etwas Besonderes. Das Buch war dann jedoch ...

Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, weil es etwas schildert, dass Seltenheitswert besitzt, denn den Nationalsozialismus als Farbiger zu überleben, ist schon etwas Besonderes. Das Buch war dann jedoch anders als erwartet.

Bei dem vorliegenden Sachbuch handelt es sich um die Autobiografie von Theodor Michael, der zur Zeit der Weimarer Republik als Farbiger in Deutschland geboren wird und die Zeit des Nationalsozialismus miterlebt hat.

Die erste Hälfte des Buches dreht sich um die Kindheit und Jugend des Autors, die sich immens spannend las. Man fiebert jedes Mal mit, dass Theodor auch wirklich entkommt. Zudem berührt einen zutiefst, was der Junge alles miterleben musste, gerade den Weg durch Pflegefamilien und Heime gehen zu müssen, stelle ich mir nicht sonderlich schön vor.

Das Buch sorgt dafür, dass ein Teil deutscher Geschichte beleuchtet wird, der sonst eher ein Schattendasein lebt, denn von verfolgten Juden und ähnlichem hat jeder schon einmal gehört, aber dass es auch Farbige während des zweiten Weltkrieges in Deutschland gab, das wird kaum thematisiert.

Ab der zweiten Hälfte verliert das Buch leider seinen Charm. Mir ist natürlich klar, dass dies echte, reale Lebensereignisse waren und sind, aber hier kam Herr Michael sehr egoistisch rüber, tut er doch viel für sein persönliches Vorankommen, aber wenig für seine Familie. Hier haben mir seine Frau und die vier Kinder unheimlich Leid getan. Das Leben der Familie wird wenig bis gar nicht beleuchtet, dafür aber umso mehr der berufliche Werdegang Theodors, der mich dann doch des Öfteren gelangweilt hat.

Positiv anmerken möchte ich noch die Bilder in der Mitte des Buches, die dafür sorgen, dass man sich die darin geschilderten Menschen noch besser vorstellen kann.

Für mich ganz klar ein wichtiges Buch und durchaus interessant, allerdings konnte es nicht mit den Büchern von Hans J. Massaquoi ("Neger, Neger, Schornsteinfeger" und "Hänschen klein, ging allein...") mithalten, die doch um einiges fesselnder geschrieben sind.

Fazit: Bedingt spreche ich eine Leseempfehlung aus, da hier Zeitgeschichte vermittelt wird, die Seltenheitswert hat.