"Als nah ich der Verzweiflung stand"
Ein episches Poem über 123 Seiten? Ist das überhaupt noch zeitgemäß? Meines Erachtens war es nie außer Mode, weil immergrün.
Im Reimschema abab, konsequent durchgehalten kann man hier ein hochemotionales, ...
Ein episches Poem über 123 Seiten? Ist das überhaupt noch zeitgemäß? Meines Erachtens war es nie außer Mode, weil immergrün.
Im Reimschema abab, konsequent durchgehalten kann man hier ein hochemotionales, bewegendes Werk auf sich wirken lassen. Mit Nachhall.
Ich persönlich mag alle gute Lyrik, egal ob nun gereimt oder nicht. Aber es gibt ja die Fraktion jener, die gereimte Texte durchaus bevorzugen, dann wäre dies hier auf jeden Fall ihre Wahl.
Liebe und schwarze Romantik paart sich hier zu einem Nachtstück der Seele. Man kann es natürlich zu jeder Tageszeit lesen, aber in den Stunden, wenn die meisten schlafen, wirkt es (bei mir) am Allerbesten.
Nicht, weil das hier ein Buch zum Schauern ist, sondern, weil eben des nachts jeder dem sich selber innewohnenden Abyssus am nächsten ist. Tagsüber, im schönsten Sonnenschein, nimmt man diesen in den dichten Schatten nicht so sehr wahr, wie eben in den stillen Stunden.
Und wer wahrlich ehrlich ist, ist sich bewußt, schon einmal zumindest den Anhauch des Wahnsinns gespürt zu haben. Ergeht es dem Protagonisten hier genauso? Wer weiß?
Edle Ausgabe, Hardcover mit Lesebändchen, aber das brächte nichts, wenn es am Inhalt krankte, was aber hier definitiv nicht der Fall ist. Ein Buch, dessen Wucht sich in die Synapsen einschreibt. Danke, Thomas Adamek!