Cover-Bild Das gibts in keinem Russenfilm
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 19.02.2015
  • ISBN: 9783100022981
Thomas Brussig

Das gibts in keinem Russenfilm

Roman
Thomas Brussig erzählt die schillernde Biographie des berühmten Schriftstellers Thomas Brussig – und schreibt nebenbei unsere Gegenwart um.

1991 erscheint in der DDR der erste Roman von Thomas Brussig. Auf einer Lesung lässt er sich zu einer pathetischen Rede hinreißen: Solange es nicht alle können, wird auch er keine Reise in den Westen unternehmen! Solange nicht jeder eines haben kann, wird auch er kein Telefon haben! Und, weil erst drei Versprechen magisch binden: Solange es verboten ist, will auch er niemals ›Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins‹ lesen! Das macht ihn schlagartig berühmt. In den folgenden Jahren wird er, der eigentlich ein kleiner Feigling ist, für einen Dissidenten gehalten, er soll Olympiabotschafter für Berlin werden, knutscht im Harz unter Eiffeltürmen aus Holz, findet sich in eine Stasi-Affäre verwickelt und beeinflusst mit seinem Schreiben und seiner Guerilla-Statistik die öffentliche Meinung im Osten wie im Westen. Doch die DDR hält sich – bis heute.

Nach ›Helden wie wir‹ und ›Am kürzeren Ende der Sonnenallee‹ erzählt Thomas Brussig die abenteuerlich schillernde Biographie des berühmten Schriftstellers Thomas Brussig und schreibt nebenbei unsere Gegenwart um: Ein zutiefst komisches und wahnwitzig ernsthaftes Spiel über fünfzig Jahre Leben in der DDR.

»Ich habe Thomas Brussig gelesen. Hätte ich ein zweites Leben, würde ich seine Romane ins Englische übertragen. Nur um zweifelnden Amerikanern zu zeigen, wie unglaublich komisch deutsche Literatur sein kann.« (Jonathan Franzen)

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Lesejury-Facts

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  • Lilli33 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Was wäre, wenn?

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Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: S. FISCHER; Auflage: 3 (12. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3100022981
Preis: 19,99 €

Was wäre, wenn?

Ich muss gestehen, ich habe mich vor dem Lesen ...

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: S. FISCHER; Auflage: 3 (12. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3100022981
Preis: 19,99 €

Was wäre, wenn?

Ich muss gestehen, ich habe mich vor dem Lesen nicht groß über dieses Buch informiert, auch nicht über den Autor, von dem ich bisher nichts kannte. Ich habe also ganz unbedarft angefangen zu lesen.

Aha, eine Autobiographie, locker und flott geschrieben, sehr unterhaltsam. Der Autor wuchs in der DDR auf und schildert seine Erlebnisse mit den dort gegebenen Zwängen und seine ungewollten Zusammenstöße mit der Obrigkeit. Seine ersten Versuche als Autor. Hm, die Rechtschreibreform scheint an ihm abgeprallt zu sein. Ständig dieses „daß“ und „mußte“ und andere Seltsamkeiten von vor der Reform. Aber okay. Weiterlesen …

Ähm, was? Wir sind mittlerweile schon in den 1990er Jahren angelangt, und Thomas Brussig darf nicht in den Westen ausreisen? 2000, und er bekommt immer noch Ärger mit der Stasi? Hier stimmt wohl etwas nicht!

Jetzt habe ich es kapiert. Es handelt sich bei diesem Roman um eine fiktive Autobiographie, in der Thomas Brussig sich selbst spielt, für die DDR aber ein Szenario entwickelt, das sie bis heute bestehen lässt. Eine Wiedervereinigung hat es nie gegeben. Und folglich auch keine Rechtschreibreform.

Eine tolle Idee! So hätte es sein können, wenn es nicht anders gekommen wäre. Mit viel Humor, Ironie und Sarkasmus entwirft Brussig sein Bild von einer parallelen Entwicklung der DDR. Er lässt jede Menge bekannte DDR-, aber auch BRD-Bürger auftreten, wie Egon Krenz, Sarah Wagenknecht, Wolfgang Schäuble, Gregor Gysi und Udo Lindenberg. Nicht alle kommen gut weg, und nicht immer ist ersichtlich, ob Brussig ihr Verhalten als positiv oder negativ ansieht. Seine Rundumhiebe sind auf jeden Fall genial. Dabei fürchte ich, dass mir viele Anspielungen entgangen sind, weil ich mich mit der Materie nicht wirklich auskenne.

Brussig schreibt eigentlich sehr kurzweilig, also unterhaltsam. Trotzdem hätte ich mir an einigen Stellen eine straffere Erzählung gewünscht, da waren mir die Ereignisse dann doch zu lang ausgeführt. Insgesamt hat mir das Buch aber wirklich gut gefallen und bekommt gute vier Sterne von mir. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Brussig „Helden wie wir“, der im vorliegenden Roman immer wieder erwähnt wird und der sich glücklicherweise schon auf meinem SUB befindet.

★★★★☆