Informativ
Ich höre wenig Sachbücher, meist habe ich das Gefühl, dass ich dabei irgendetwas verpasse, seien es Graphiken, Bilder oder auch Quellenhinweise und Literaturtipps (die mich schon oft tiefer in eine Materie ...
Ich höre wenig Sachbücher, meist habe ich das Gefühl, dass ich dabei irgendetwas verpasse, seien es Graphiken, Bilder oder auch Quellenhinweise und Literaturtipps (die mich schon oft tiefer in eine Materie eingeführt haben). Manchmal mache ich Ausnahmen. Aber ohne das Hörbuch inhaltlich schmälern zu wollen, ich habe tatsächlich den Eindruck, etwas verpasst zu haben, aber ich erlaube mir keine negative Wertung diesbezüglich, da ich das entsprechende Printexemplar nicht vorliegen habe.
Inspiration Biene ist ein Buch, das kurzweilig so viel Wissen über die Honigbiene vermitteln will wie möglich. Die Autoren Thomas Radetzki und Matthias Eckoldt berichten vom Sammeln von Nektar und Pollen, vom Aufbau des Bienenstocks, Fortpflanzung und der Entwicklung des Nachwuchses, den Aufgaben im Stock und den unterschiedlichen Formen (die sich auch von der Jahreszeit unterscheiden) … Nichts wird ausgespart und so bekommt der Leser (oder Hörer) einen guten Überblick über das Grundwissen zur Honigbiene. Und selbst jemand wie ich, der sich in letzter Zeit sehr mit der Honigbiene auseinander gesetzt hat, kann noch das eine oder andere lernen. Und trotz der Vielfalt bleibt das Buch nicht oberflächlich.
Darin liegen die Stärken des Buchs, aber leider gibt es auch Schwächen, die nur am Rande mit der Honigbiene zu tun haben und sich mit dem Umfeld auseinandersetzen, sprich: Landwirtschaft, Tierwohl und Tierhaltung. Dabei scheinen die Autoren ihre eigene Meinung stark zu vertreten und schweifen oft von der Honigbiene ab, um sich mit den Problemen der Massentierhaltung auseinanderzusetzen. An sich ein interessantes Thema, das man nicht totschweigen sollte, aber ich hätte mir mehr Bienenbezug gewünscht. Und bedenkt man die Kürze des Buchs (Hördauer etwas mehr als vier Stunden, Seitenzahl 164) hätte man auf diese Ausflüge auch verzichten können. Auch klingt vieles wie eine Wertung, die ich in einem Sachbuch nicht unbedingt erwarten dürfte, vor allem, wenn es sich um Alternativen zur konventionelle Landwirtschaft oder der Massentierhaltung handelt.
Aber die Stärken überwiegen, über die Schwächen kann man hinwegsehen.
Joachim Schönfeld spricht das Buch und verleiht ihm einen teilweise sehr neutralen Ton, der dem Thema durchaus angemessen ist.