Gewiefte Großmutter
Die Mittzwangerin Malina führt nach ihrer Kindheit in der Provinz des Waldviertels nunmehr ein ruhiges Leben in der Großstadt, welches sie größtenteils mit Literatur füllt. Als sie ein Paket voll Geld ...
Die Mittzwangerin Malina führt nach ihrer Kindheit in der Provinz des Waldviertels nunmehr ein ruhiges Leben in der Großstadt, welches sie größtenteils mit Literatur füllt. Als sie ein Paket voll Geld und einer Nachricht ihrer totgeglaubten Großmutter erreicht und sie zu dieser fährt, wirbelt sie dieser Besuch aus dem ereignislosen Alltag...
Sprachlich ist dieses Buch sehr gut und flüssig zu lesen. Es ist modern, klar und offen geschrieben. Besonders gut gefällt mir an diesem Roman die Zeichnung der Charaktere. Zwar wird man als Leser immer wieder von deren Handlungen überrascht, kann sich aber gut einfühlen und entwickelt sehr schnell Sympathie für diese. Gerade die Figur der Oma ist wirklich schrullig, gewieft und regt zum Schmunzeln an.
Der Bezug zum oberen Waldviertel ist zwar für die Handlung nur zweitrangig. Wenn man die Gegend dort aber selbst gut kennt, macht dies einen gewissen Reiz aus und die Erzählungen spannend. Die Geschichte selbst hat mir sehr gut gefallen und hat mich gut unterhalten. Auch finde ich die zwischenmenschlichen Beziehungen gut beleuchtet und wurden Emotionen, Selbstzweifel, Gedankengänge gut geschildert, sodass sie bei mir als Leser angekommen sind. Ich bin jedes Mal wieder überrascht, wie unterschiedlich die Bücher des Autors sind. Alles in allem ist dieses jedoch eines meiner liebsten und ich würde es jederzeit weiterempfehlen.