Leipzig, März 1920: Der Kapp-Putsch bricht aus. Frustrierte Reichswehrsoldaten haben die Regierung in Berlin für abgesetzt erklärt. In Leipzig, wie in vielen deutschen Städten, kommt es zu blutigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Putschisten. Die bürgerkriegsähnlichen Zustände halten Kriminalinspektor Stainer in Atem – auch innerhalb der «Wächterburg», da die völkisch-nationalen unter Stainers Kollegen die Weimarer Republik zur Hölle und die Putschisten an die Macht wünschen. Damit nicht genug, bemerkt Stainer unter den vielen Toten in den Straßen einzelne Opfer, die in auffälliger Manier erwürgt oder erstochen wurden. Jemand scheint die Gunst der Stunde zu nutzen, um seine Morde unter dem Deckmantel der Unruhen zu begehen. Hinweise der Straßenbahnfahrerin Josephine König und ihrer Tochter Mona, die es sich in den Kopf gesetzt hat, Polizistin zu werden, lotsen Stainer und Junghans ins Theatermilieu – wo jemand seinen ganz eigenen Rachefeldzug führt …
Diesmal hat Kriminalkommissar Paul Stainer in Leipzig einige besonders unappetitliche Mordfälle zu lösen. Nicht nur, dass die Opfer umgebracht wurden, der Täter hat sie auch noch widerlich verstümmelt. ...
Diesmal hat Kriminalkommissar Paul Stainer in Leipzig einige besonders unappetitliche Mordfälle zu lösen. Nicht nur, dass die Opfer umgebracht wurden, der Täter hat sie auch noch widerlich verstümmelt. Wer tut sowas und warum? Die Polizei hat Schwerstarbeit zu leisten, und das noch mitten im Bürgerkrieg, der ebenfalls seine Opfer fordert, meist unschuldige Zivilisten, darunter sogar Kinder.
Damit nicht genug, hat Stainer auch privat noch einiges einzustecken und zu verkraften. Zu beneiden ist er wahrlich nicht, aber zum Ende hin glätten sich wenigstens einige der Wogen.
Ein spannendes Buch, das uns das alte Leipzig etwas näherbringt mit Fällen, die der Leser nicht leicht durchschaut.
„Engel des Todes“ von Thomas Ziebula ist der 3. Teil aus der Paul-Stainer-Reihe.
In diesem Band befinden wir uns in Leipzig im März 1920. Nachdem in Berlin die legitim gewählte Regierung gestürzt wurde ...
„Engel des Todes“ von Thomas Ziebula ist der 3. Teil aus der Paul-Stainer-Reihe.
In diesem Band befinden wir uns in Leipzig im März 1920. Nachdem in Berlin die legitim gewählte Regierung gestürzt wurde und die meuternden Truppen Kapp zum neuen Reichskanzler proklamiert haben, kommt es im ganzen Land zu massiven Ausschreitungen und bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Auch in Leipzig kommt es auf den Straßen zu blutigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Demonstranten.
Während all dieser Geschehnisse kommt es zu einer grausamen Mordserie, die Kriminalinspektor Paul Stainer und seine Kollegen in Atem hält. Ein Serienmörder treibt in der Stadt sein Unwesen.
Der Schreibstil des Autors ist sehr gut zu lesen.
Anfangs waren mir die vielen verschiedenen Personen zu unübersichtlich, sodass ich teilweise Probleme hatte, die einzelnen Protagonisten zuzuordnen. Dies wurde jedoch im Laufe des Lesens besser. Da es sich um Teil 3 einer Reihe handelt, kann ich nur empfehlen, die ersten beiden Teile vorab zu lesen, um bestehende Zusammenhänge besser zu verstehen. Auch wenn der Fall an sich abgeschlossen ist und daher auch ohne Vorkenntnisse lesbar ist, bauen die Geschichten der Charaktere auf die Vorbände auf.
Das Buch ist so eingeteilt, dass man die Geschehnisse in Leipzig vom 13. bis 19.03.1920 verfolgt. Durch das Einstreuen von Zeitungsausschnitten sowie Verordnungen von damals wirkt die Geschichte noch authentischer.
Der Leser bekommt einen Einblick in die historischen Ereignisse der noch sehr jungen Weimarer Republik und den verschiedenen politischen Strömungen. Wer nur ein bisschen Ahnung von Geschichte hat, weiß, wohin Deutschland in späteren Jahren treiben wird, doch bereits im Jahr 1920 sind diese Strömungen mehr als deutlich zu spüren. Ewiggestrige, die den Versailler Vertrag als Schmach für Deutschland ansehen, stehen den linken Arbeiterbewegungen gegenüber. Die Bereitschaft zur Gewalt wird auf beiden Seiten deutlich und die Szenarien sind teilweise erschreckend realistisch.
Hierbei werden die historischen Ereignisse gekonnt mit Einzelschicksalen verbunden, sodass man noch mehr in der Geschichte versinkt.
Die Protagonisten sind dabei ebenfalls sehr authentisch beschrieben, mehrdimensional und sie geben einem die Möglichkeit, mit ihnen mitzufühlen.
Die Kriminalgeschichte läuft teilweise nebenher und rückt in den Hintergrund. Der Täter ist relativ schnell bekannt, doch trotzdem ist bis zum Schluss offen, was ihn zu seinen brutalen Morden treibt. Der Einblick in das Seelenleben des Täters ist sehr gut gelungen und zeigt auf, welche Schicksale ein Krieg und dessen Grauen hervorbringen kann.
Es hat mir gut gefallen, dass dieser Roman das Thema Kriegstrauma aufgreift, da es damals wie heute immer noch sehr in den Hintergrund rückt. Es sollte jedoch im Bewusstsein der Menschen ankommen, dass Soldaten keine Maschinen sind und das, was sie im Krieg erleben, nicht immer gut verarbeiten können. Ein sehr wichtiges Thema, welches immer noch brandaktuell ist.
Fazit:
Für mich war dieses Buch nicht nur ein Kriminalroman, sondern auch ein ganzes Stück historischer Roman. Geschickt wurde die Tätigkeit der Ermittler mit den historischen Ereignissen verknüpft.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, der Ermittler Paul Stainer ist mir jetzt schon ans Herz gewachsen und ich hoffe, schon bald wieder einen neuen Fall von ihm lesen zu dürfen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die Kriminalfälle lieben, welche in eine sehr gut recherchierte Hintergrundgeschichte eingebettet sind.
Es handelt sich hier bereits um den 3. Band der Stainer-Kriminal-Serie. Ich kannte die beiden Vorgänger-Bände nicht, trotzdem konnte ich mich problemlos in die Geschichte einfinden, ...
Die Hölle hat Ausgang
Es handelt sich hier bereits um den 3. Band der Stainer-Kriminal-Serie. Ich kannte die beiden Vorgänger-Bände nicht, trotzdem konnte ich mich problemlos in die Geschichte einfinden, ich hatte an keiner Stelle das Gefühl, dass mir irgendeine Information fehlt.
Wir befinden uns in Leipzig, während der Zeit des Kapp-Putsches. In Berlin versuchten Rechtsextreme die Regierung zu stürzen und brachten damit das Deutsche Reich an den Rand eines Bürgerkrieges. Die Mitglieder der Regierung flohen aus Berlin, zunächst nach Dresden und dann nach Stuttgart. Auch in Leipzig war der Umsturz zu spüren. Es kam zu bewaffneten Straßenschlachten, Menschen wurden verletzt und getötet.
In die Zeitgeschichte musste ich mich erst einfinden. Mein Geschichtsunterricht liegt schon eine Weile zurück, so waren mir die geschichtlichen Ereignisse dieser Zeit nicht mehr parat. Den Überblick zu behalten mit Reichswehr, Spartakisten, Völkischen, Zeitfreiwilligen und der Weißen Garde fiel mir anfangs schwer, zumal ich von militärischen Dienstgraden null Ahnung habe.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Die politische Stimmung wurde gut eingefangen. Als Leser fühlte man sich mitten in diese Wirren versetzt. Die Protagonisten sind authentisch gezeichnet. Ich mochte den zurückhaltenden Kommissar Stainer. Er hat erst vor 6 Wochen seine Frau Edith durch einen Mordanschlag, der ihm gegolten hatte, verloren.
Stainers Vater, Major Heinrich Stainer, ist ein echter Unsympath. Er lebt von seinem vergangenen Heldentum. Er sitzt jetzt im Rollstuhl und behauptet, seine Wirbelsäule sei von einem feindlichen Krieger zerschmettert worden, dabei handelte es sich um ein verirrtes Geschoss aus den eigenen Reihen. Seine Arroganz und seine Prahlerei mit seinen Heldentaten widerten mich an. Selbst sein Sohn wertete seine militärischen Erfolge als Verbrechen gegen die Menschheit. Einer von den ‚Bösen‘ ist auch dieser Thorwald, der sich aufführt wie ein Berserker.
Ungefähr ab Seite 150 weiß ich man wer der psychopathische Mörder ist und ab hier wird es nun auch für mich spannend. Er enthauptet seine Opfer und schneidet ihnen die Zunge aus dem Mund. Was man von ihm weiß ist, dass er von eher schmächtiger Gestalt ist und eine Uniform der Heilsarmee trägt. Und auch er ist ein ehemaliger Kriegsteilnehmer.
Allen ehemaligen Kriegsteilnehmer ist gemeinsam, sie werden von Kriegsneurosen gequält, sie haben viel Schreckliches durcherlebten müssen, das sie seelisch noch nicht verarbeitet haben. Immer wieder schieben sich Déjà-vus in ihre Gedanken. Man fragt sich, was der Krieg mit Menschen macht, mit den Opfern und den Tätern.
Das neue Rathaus Leipzig wird so toll beschrieben, dass ich mir Bilder auf Google angeschaut habe. Es ist ein wunderschönes Bauwerk und hat tatsächlich Schlosscharakter. Allein deshalb lohnt es sich mal zu einer Sightseeingtour nach Leipzig zu fahren.
Zutreffend fand ich auch das Schiller-Zitat auf S: 122
Gefährlich ist’s, den Leu zu wecken,
Verderblich ist des Tigers Zahn,
Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
Das ist der Mensch in seinem Wahn.
Das Zitat passt leider auch in die heutige Zeit des Ukraine-Krieges. Ja, die Hölle hat Ausgang. Irgendwo stand auch der Satz „Herz und Verstand haben in diesen Zeiten nichts zu melden“. Wie wahr.
Fazit: Ein historischer Kriminalroman. Keine leichte Kost
Im dritten Band der Paul Stainer-Reihe bekommen die Bewohner der Stadt Leipzig es mit den Wirren eines oft vergessenen Ereignisses der jungen Weimarer Republik zu tun: dem Kapp-Putsch. Ein Unglück oder ...
Im dritten Band der Paul Stainer-Reihe bekommen die Bewohner der Stadt Leipzig es mit den Wirren eines oft vergessenen Ereignisses der jungen Weimarer Republik zu tun: dem Kapp-Putsch. Ein Unglück oder eine Gelegenheit? Von Links und Rechts wird um die Zukunft gekämpft, gleichzeitig ist die Vergangenheit allgegenwärtig und einer, den die Folgen des Ersten Weltkrieges nicht ruhen lassen, mordet und verstümmelt.
Der Roman ist etwa zu gleichen Teilen Krimi und historischer Roman, als Neueinsteiger kann man mit diesem Band beginnen, aber es ist lohnenswerter beim ersten Band zu starten, weil anders als bei typischen Krimis hier ein größeres Gewicht auf die Beziehungen der Figuren untereinander, sowie deren Entwicklungen, gelegt wird.
Der Schreibstil ist einwandfrei und derart fesselnd, dass ich den Roman (trotz eigentlich anderer Wochenendplanung) in eineinhalb Tage verschlungen habe.
Historische Aspekte sind natürlich, authentisch und lebendig. Da ich noch nie in Leipzig war, kann ich nicht beurteilen, ob das Bild, dass ich mir anhand der Beschreibungen über die Stadt gemacht habe zutreffend ist, doch anders als in anderen Romanen habe ich mich hier nie in den Straßen ‚verirrt‘ oder verwirrt gefühlt.
Alles in allem kann ich diesen Roman bzw. die Paul Stainer-Reihe von Thomas Ziebula allen Freunden historischer Krimis und historischer Romane dringendst empfehlen.
Über LOVELYBOOKS durfte ich das Buch " Engel des Todes " testlesen.
Autor : Thomas Ziebula
Handlung des Buches:
Leipzig, März 1920: Der Kapp-Putsch bricht aus. Frustrierte Reichswehrsoldaten haben ...
Über LOVELYBOOKS durfte ich das Buch " Engel des Todes " testlesen.
Autor : Thomas Ziebula
Handlung des Buches:
Leipzig, März 1920: Der Kapp-Putsch bricht aus. Frustrierte Reichswehrsoldaten haben die Regierung in Berlin für abgesetzt erklärt. In Leipzig, wie in vielen deutschen Städten, kommt es zu blutigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Putschisten. Die bürgerkriegsähnlichen Zustände halten Kriminalinspektor Stainer in Atem – auch innerhalb der «Wächterburg», da die völkisch-nationalen unter Stainers Kollegen die Weimarer Republik zur Hölle und die Putschisten an die Macht wünschen. Damit nicht genug, bemerkt Stainer unter den vielen Toten in den Straßen einzelne Opfer, die in auffälliger Manier erwürgt oder erstochen wurden. Jemand scheint die Gunst der Stunde zu nutzen, um seine Morde unter dem Deckmantel der Unruhen zu begehen. Hinweise der Straßenbahnfahrerin Josephine König und ihrer Tochter Mona, die es sich in den Kopf gesetzt hat, Polizistin zu werden, lotsen Stainer und Junghans ins Theatermilieu – wo jemand seinen ganz eigenen Rachefeldzug führt ….......
Mein Fazit :
Die Geschichte schreibt das Jahr 1920 , ein Jahr was in die deutsche Geschichte eingehen wird. Streikende Arbeiter in Leipzig werden mit Tränengas und Maschinengewehren zur Aufgabe des Streiks gezwungen. Das Ergebnis sind viele Tote und Verletzte. Und mittendrin ein Mörder der den Putschisten seine Morde unterjubeln will. Wird es ihm gelingen? Bürgerkriegsähnliche Zustände bestimmen das Weltbild und den Alltag der Arbeiter . Selbst Kriminalinspektor Stainer hat mit der Zeit zu kämpfen. Etliche Morde müssen aufgeklärt werden und er bekommt Druck von oben. Kann er Licht ins Dunkle bringen? .........
Wer die Vorgängerbände nicht gelesen hat, wird Schwierigkeiten haben sich zurecht zu finden. Aber der Autor beschreibt die damalige Zeit, den Umbruch der Weimarer Republik sehr autentisch. Zum Teil hat man das Gefühl mitten im Geschehen zu sein.
Von Anfang an nimmt die Story Fahrt auf , die Spannung steigert sich im Laufe der Geschichte, die Protagonisten werden sehr autentisch beschrieben und man kann sich daher sehr gut in diese einfühlen. Geschichtliches wird gut eingebaut und man kann sich der Geschichte nicht entziehen. Wer Bücher mit wahrem geschichtlichem Hintergrund lieben, werden genaus begeistert sein wie ich.
Der Kriminalfall ( mehrere brutale Morde ) rückt durch die besonderen Umstände etwas in den Hintergrund. Ist aber nicht schlimm, da die gesamte Geschichte sehr spannend ist. Ein ehemaliger Soldat will Rache ! Wie weit wird er gehen? Wie gefährlich ist er ? Kann Paul Stainer den gefährlichen Mörder stoppen? Es bleibt spannend bis zur letzten Seite........
" Engel des Todes " ist ein Krimi der besonderen Art mit zum Teil sehr schockierenden Tatsachen , die sehr gut in die Geschichte eingebaut wurden . Die Emotionen wechseln so schnell beim lesen , so das man von einem Extrem ins andere fällt. Überaus ergreifend schildert der Autor die Ereignisse in der Zeit der Weimarer Republik. Sehr autentisch, sehr aufwühlend und ergreifend......
Der Schreibstil des Autors ist sehr lebendig , modern und mitreißend . Ich bin echt begeistert von der Geschichte und es wird nicht mein letztes Buch des Autors gewesen sein. Ein Stück Geschichte sehr gut interpretiert und für die Nachwelt erhalten. Ein tolles Buch und ich hoffe es wird noch viele begeisterte Leser finden.