Ein spannendes Buch mit einer unvorhersehbaren Story
MEINUNG
"The Message" ist definitiv ein spezielles Buch. Ich muss zugeben, dass ich Anfangs skeptisch war, was das stilistische Mittel angeht. So ganz habe ich nicht geglaubt, dass man nur mittels Chatnachrichten ...
MEINUNG
"The Message" ist definitiv ein spezielles Buch. Ich muss zugeben, dass ich Anfangs skeptisch war, was das stilistische Mittel angeht. So ganz habe ich nicht geglaubt, dass man nur mittels Chatnachrichten eine Geschichte erzählen kann, die spannend, lebendig und absolut unvorhersehbar ist. Wie ich mich doch getäuscht habe.
Gleich zu Beginn geht es mit einem Kettenbrief los. Kennen wir ja alle. Tu dies, sonst passiert das. Unglück, Pech und der Weltuntergang drohen, wenn man es wagen sollte, seine ahnungslosen Mitmenschen nicht mit extrem nervenden Kettenbriefen zu belästigen.
Doch dieser Kettenbrief, der als Mail daherkommt, ist anders. Geschrieben von einer Isrun, mit seltsamer, altertümlicher Wortwahl. Mysteriös und bedrohlich.
Gepostet wird diese Mail in einem Gruppenchat, den eine Studiengruppe von Anthropologie-Studenten ins Leben gerufen hat, um sich mit ihrem Professor über ihr aktuelles Projekt auszutauschen. Doch mit dieser Mail beginnt ein wahrer Alptraum, der erst nach und nach entschlüsselt wird.
Meine oben genannte Skepsis hat sich innerhalb der ersten paar Seiten bereits gelegt. Sofort fühlte ich mich mitten drin im Geschehen und hatte das Gefühl, eine stille Mitleserin im Chat zu sein. Die Dialoge, oder besser gesagt Nachrichten, sind so lebendig geschrieben, dass man auch glauben könnte, dass dieser Chat wirklich stattgefunden hat. Besonders hat mir gefallen, dass so ziemlich jeder eine geheime Agenda zu haben scheint. Fast jeder verhält sich zwischendurch verdächtig, so dass es mir unmöglich war, herauszufinden, wer in welcher Art in was verstrickt war, bis ich es letztendlich auf einem Silbertablett serviert bekommen habe. Trotz der Kürze des Romans hat der Autor es dabei geschafft, eigene Persönlichkeiten zu entwickeln und nicht einen Einheitsbrei von 8 Leuten zu erschaffen. Jeder tickt anders, hat andere Ansichten und bringt damit mehr Spannung in das Ganze.
Mit der Zeit spitzt sich die Situation immer mehr zu und ich fühlte schon die eine oder andere Gänsehaut über meine Arme kriechen. Besonders in Momenten, in denen ich komplett im Buch gefangen war, dann eine Aussage von einer Person lese, weiterlese und dann plötzlich inne halte und erstmal merke, was ich da gerade gelesen habe. Wenn da plötzlich jemand schreibt, der das eigentlich gar nicht können sollte und dann noch mit extrem beunruhigenden Nachrichten, dann werde ich auch schon mal zum kleinen Angsthasen und lasse das Licht beim Lesen an.
Tibor Rode hat es geschafft, dass ich mich beim Lesen ständig ein bisschen verfolgt fühlte und mein Handy das eine oder andere Mal skeptisch ansah, als es mir mitteilte, dass ich eine neue Nachricht hatte...
FAZIT
Ein spannendes Buch mit einer tollen, unvorhersehbaren Story und einer besonderen Art, die Geschichte zu erzählen.