Ein weiterer spannender Fall auf der Insel Hiddensee
Und wieder einmal zog es mich nach Hiddensee. Die beschauliche Urlaubsinsel, auf welcher der Diebstahl von Fahrrädern das höchste Maß an Straftaten war, erlebt seit der Ankunft des Berliner Polizisten ...
Und wieder einmal zog es mich nach Hiddensee. Die beschauliche Urlaubsinsel, auf welcher der Diebstahl von Fahrrädern das höchste Maß an Straftaten war, erlebt seit der Ankunft des Berliner Polizisten Rieder einen dramatischen Anstieg. Ungewollt natürlich, denn eigentlich wollte er sich den Stress, welchen Morde und die Tätersuche mit sich bringen, hinter sich lassen. Doch das wird wohl so bald nichts werden.
Trotz fiktiven Charakteren und Handlungen, fühlte sich das Buch auch diesmal wieder sehr realistisch an. Dies lag vor allen an den wirklich existierenden Orten, welche man im Internet sogar eins zu eins nachschauen kann. Ich empfand diesen Aspekt, auch in den Vorgängern, stets als große Stärke. Gerade im Nachhinein schaute ich mir die wichtigsten Punkte des Buches an und konnte den Beschreibungen des Autors oftmals nur zustimmen.
Was die Charaktere betrifft, war es auch diesmal wieder ein Katz und Maus-Spiel. Mal mochte man jemand und mal eben nicht. Trotzdem hatten wirklich alle Charaktere eine eigene Persönlichkeit, welche sich durch sehr markante Wesenszüge zeigte. Egal ob der stets genervte Damp, der stets wütende Bürgermeister oder Rieder´s wortkarger Nachbar. Jede Person hatte etwas Einzigartiges, weshalb ich mich freute viele auch diesmal wiederzufinden. Man sollte allerdings beachten, das es sich hier um fiktive Charaktere handelt, welche mit den wirklichen Bewohnern der Insel wenig zutun haben.
Der Fall rund um Norderende war wieder ein wahres Spektakel. Hier mischten sie sich die Eigenarten der Inselbewohner, zusammen mit Rieder & Damps Versuch den oder die Täter zu schnappen. Steine in den Weg legen, wäre wohl noch harmlos ausgedrückt, denn die beiden Polizisten hatten ordentlich damit zu kämpfen, Informationen zu bekommen. Dabei erlebte ich aber nicht nur eine spannende Suche, sondern lernte auch gleich weitere Elemente der Insel kennen. Dass der Fall diesmal sogar über die Grenzen von Hiddensee hinausging, war zudem eine angenehme Abwechslung. Besonders angetan hatte es mir dann aber die Auflösung, welche der Autor wieder gekonnt inszeniert hatte.
Neben der Insel selbst wurden aber auch diesmal wieder Themen angesprochen, welche zum Nachdenken bewegen. Zum einen die Sorge der Inselbewohner, welche von Touristen leben und es irgendwie schaffen müssen, in immer kürzeren Saisons Gewinnen einzufahren. Dazu kam die Problematik mit der Arbeit selbst und wie man mehr Urlauber anlocken könne. Mir persönlich war aber die Sache mit den Preisen für Lebensmittel auf Inseln sehr wichtig. Da diese enorm hoch sind, scheuen sich sowohl Bewohner als auch Touristen oftmals diese zu kaufen. Ein interessanter Aspekt, wie ich finde.
Auch dieser Band der Reihe schaffte es mit einer packenden, auch unterhaltsamen und emotionalen Geschichte mich an das Buch zu fesseln. Dafür sorgte besonders der leichte Schreibstil, welcher in gefährlichen Momenten meinen Atem stocken ließ, aber eben auch pures Inselfeeling verbreiten konnte. Zusammen mit den sozialkritischen Themen hat der Autor wieder einmal mein Krimiherz höher schlagen. Einzig das Cover könnte etwas spektakulärer sein, da es mit seinen ruhigen Bildern nicht ansatzweise die Stimmung einfängt, die im Buch herrscht.