Alkohol ist auch (k)eine Lösung
„»Warum Sie mich gefragt haben, zum Beispiel. Ich bin jenseits der vierzig, Jackie. Ich kenne mich ein bisschen mit Computern aus. Aber kryptografische Verfahren, mutmaßlich massiv verschlüsselte Daten– ...
„»Warum Sie mich gefragt haben, zum Beispiel. Ich bin jenseits der vierzig, Jackie. Ich kenne mich ein bisschen mit Computern aus. Aber kryptografische Verfahren, mutmaßlich massiv verschlüsselte Daten– brauchen Sie da nicht eher einen Hacker?«“, fragt Privatermittler Dante seine Auftraggeberin und der Leser sich auch. Leider ist die Antwort so naheliegend wie richtig: genau deshalb.
Leider ebenso naheliegend und auch genauso richtig ist, dass der vermeintlich bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommene aber nie gefundene Hollister, Erfinder einer Kryptowährung namens Moneta, den Absturz inszeniert hat. Was dem krimierfahrenen Leser leider bereits auf Seite 12 klar war. So ist das Weiterlesen ein Warten darauf, wann, wie und mit welcher Absicht Hollister auftaucht.
Montecrypto liest man daher zur Unterhaltung, nicht der Spannung wegen. Dafür taugt es, je nach Humor des Lesenden. Die Zielgruppe liegt dabei zwischen Diashow und Bitcoin, also durchaus im „fortgeschrittenen“ Alter.
Für Cocktail/Longdrink Interessierte gibt es unterhaltsame Fachsimpeleien über diverse Drinks des Detektivs. Dass sich dieser auch gerne mal zuviel als zuwenig gönnt ist genauso mainstream, wie die ihm an die Seite geschriebene natürlich jüngere und natürlich extrem besser „digitalisierte“ Journalistin Mondego. Es geht schließlich um Kryptowährung(en) und andere digitale Facetten, wovon Dante –klar- keine Ahnung hat, sodass man ihm erklärt, was die Lesenden verstehen sollen.
Garniert mit ein paar Ortswechseln und dem Showdown in Acapulco gibt Hillenbrand der Story schließlich noch eine Prise „007“.
Wer auf Krimispannung verzichten kann und sich mit lockerer Action durch die Handlung treiben lässt wird kurzweilig unterhalten.