Cover-Bild GOTTESZONE
Band 103 der Reihe "AndroSF / Die SF-Reihe für den Science Fiction Club Deutschland e.V. (SFCD)"
21,90
inkl. MwSt
  • Verlag: p.machinery
  • Themenbereich: Belletristik - Science-Fiction
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Science Fiction
  • Seitenzahl: 312
  • Ersterscheinung: 05.08.2019
  • ISBN: 9783957651686
Tom Turtschi

GOTTESZONE

Die Reise ins Licht
Die Lieferungen aus Gordian Prime sind ausgefallen. Alle Kontaktversuche zu den Siedlern bleiben erfolglos. Der Konzern chartert die Golombek, um vor Ort die Situation zu rekognoszieren. Gerlach und sein Expeditionsteam treffen in der Kolonie auf einen Toten und ein altes Ehepaar. Die restlichen Siedler sind spurlos verschwunden. Die beiden Alten sind verwirrt und apathisch und nicht in der Lage, darüber zu berichten, was vorgefallen ist. Pitou, die Medizinerin, diagnostiziert eine krankhafte Hyperreligiosität. Noch bevor sie klären kann, ob fanatische Ideen oder ein Parasit die Hirne der beiden manipuliert haben, beginnt sich die Krankheit in den Köpfen des Expeditionsteams einzunisten …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2019

Erlösung im Licht

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Man nehme einen fernen Planeten in einer fernen Zukunft, auf dem eine Kolonie errichtet wurde, die zusammengewürfelte Crew eines Raumschiffs, und einen unsympathischen Auftraggeber mit der Order, zu ergründen, ...

Man nehme einen fernen Planeten in einer fernen Zukunft, auf dem eine Kolonie errichtet wurde, die zusammengewürfelte Crew eines Raumschiffs, und einen unsympathischen Auftraggeber mit der Order, zu ergründen, warum der Kontakt zu eben dieser Kolonie abgebrochen ist und schon ist man mittendrin in der Geschichte. Gleich zu Beginn habe ich einige Parallelen gezogen zu Filmen aus dem Sience-Fiktion Genre, doch dann entwickelt sich die Story sehr eigenständig.

Der Titel lässt ja einen religiösen Hintergrund vermuten, den gibt es auch, aber ganz anders, als wir Religiosität gemeinhin beschreiben. Mit Gott hat das Buch so gar nichts zu tun, eher mit Anbetung bis zum Fanatismus, der totalen Selbstaufgabe, Verblendung, ausgelöst nicht durch den Kult um eine Person, sondern durch eine Krankheit, einen Virus. Sehr verwirrende und beängstigende Vorstellung. Möglich macht diese Infektion auch der im Buch beschriebene technische Fortschritt.

Technische Beschreibungen in Si-Fi Romanen sind ja so eine Sache, es kann sehr schnell sehr langatmig und öde werden, man hat als Leser oft das Gefühl, man müsste studiert haben um das alles zu verstehen. Auch im Buch gibt es einiges an technischen Details und gerade im Mittelteil hab ich nicht alles komplett verstanden, man kann aber vieles herleiten, oder aus ähnlichen Geschichten übernehmen. Der Autor greift hier auf viel altbewährtes zurück und schafft kein vollkommen neues Universum.

Die Figuren können dem Leser etwas flach vorkommen. Man erfährt kurz und prägnant einiges zu ihren Hintergründen, gerade genug um ihre Position in der Geschichte zu untermauern. Generell erzählt der Autor seine Story eher kurz, beschränkt sich auf die wichtigen Dinge, der Stil ist unaufgeregt, schafft aber trotzdem Spannung. Die Figuren erzeugen schnell Sympathie, Antipathie und Emotionen. Der Mittelteil des Buches befasst sich stark mit der "Erkrankung" der Kolonisten, hier wird es für die Figuren und für den Leser etwas verwirrend, aber auch das unterstützt die Grundaussage der Geschichte.

Ich bin bekennender Liebhaber von Si -Fi, zugegebenermaßen aber eher im Film als im Buch. Im Film kann gerade die Zukunftsvision mit all ihren Errungenschaften viel schneller verständlich gemacht werden. Im Buch ist da viel der Fantasie des Lesers überlassen, so zum Ende hin auch hier. Ganz konform gehe ich nicht mit dem Abschluss der Geschichte, für meinen Teil hätte es noch mehr Aufklärung geben können, der Autor lässt bewusst einiges unbeantwortet. Muss mir nicht gefallen, ist aber sein gutes Recht.

Geschichten in diesem Stil kann es gern mehr von Autor geben, allerdings bin ich mir etwas unschlüssig, ob ich sie mit den den selben Figuren erleben möchte. Gleich nach Beendigung des Buches dachte ich eher nicht an eine Art Fortsetzung, mittlerweile könnte ich mich mit dem Gedanken durchaus anfreunden.

Veröffentlicht am 26.09.2019

Fesselnd

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Das Buch spielt im Jahr 2273. Eine Crew soll in einer Kolonie nach dem Rechten sehen, nachdem der Kontakt dorthin abgebrochen ist. Wo sind alle Anwohner geblieben. Einzig ein altes und höchst merkwürdiges ...

Das Buch spielt im Jahr 2273. Eine Crew soll in einer Kolonie nach dem Rechten sehen, nachdem der Kontakt dorthin abgebrochen ist. Wo sind alle Anwohner geblieben. Einzig ein altes und höchst merkwürdiges Ehepaar scheint überlebt zu haben. Ich fand das Buch von Anfang an sehr spannend. Die Story ist neu und unverbraucht. Die Spannung konnte durch einige überraschende Wendungen bis zum Ende hin erhalten bleiben. Die Figuren sind sehr interessant und vielfältig angelegt. Der Schreibstil war angenehm und auch das Cover gefällt mir. Ein absolut empfehlenswertes Buch!

Veröffentlicht am 23.09.2019

Ein faszinierendes Science-Fiction Abenteuer und mal wieder etwas ganz anderes

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2273: Der Kontakt zu einer Kolonie, auf der ein wichtiger Rohstoff angebaut wird, ist abgebrochen. Die Crew eines Raumschiffs soll im Auftrag der Betreiberfirma nach dem Rechten sehen, doch es antwortet ...

2273: Der Kontakt zu einer Kolonie, auf der ein wichtiger Rohstoff angebaut wird, ist abgebrochen. Die Crew eines Raumschiffs soll im Auftrag der Betreiberfirma nach dem Rechten sehen, doch es antwortet niemand auf dem Planeten. Die Infrastruktur ist intakt, aber wo sind die Siedler?
Bei einem Erkundungstrip wird schließlich ein altes Ehepaar entdeckt, beide scheinbar einer Art religiösem Wahn erlegen. Aus ihnen bekommt man nur unzusammenhängende Worte heraus. Doch wenig später zeigen sich erste Symptome bei Crew-Mitgliedern. Aber religiöser Wahn ist doch nicht ansteckend! Oder doch?


Ich bin total begeistert von diesem Buch! Ich fand die Charaktere alle sympathisch und glaubhaft. Und auch die Handlung war für mich durch und durch stimmig, ebenso, wie die Auflösung.


Der Schreibstil ist sehr technisch. Man erfährt sehr viel über die technischen Möglichkeiten, die 2273 zur Verfügung stehen. Ich persönlich liebe es, wenn ein Science-Fiction Roman beiläufig mit Technik um sich wirft, die für uns Zukunftsmusik ist. Das macht das Ganze für mich immer sehr realistisch.

Das wichtigste für mich bei einem Science-Fiction Roman ist immer, dass die Zukunftsvision so dargestellt und beschrieben wird, dass ich das Gefühl bekomme, sie könnte „wahr“ sein bzw. wahr werden. Auf mich muss das alles glaubhaft wirken und das hat der Autor hier wirklich geschafft. Ich war fasziniert.


Noch ein paar Worte zur Gestaltung:

Das Buch hat sehr kurze Kapitel, die das Lesen sehr erleichtern, ebenso, wie die breiten Innenränder, die ich persönlich als sehr angenehm und leserfreundlich empfinde. Die Seiten sind sehr glatt und das Buch hat ein Lesebändchen, für die ich eine Schwäche habe, da man dadurch kein Lesezeichen dabei haben muss. Das Buch macht auf mich einen sehr wertigen Eindruck.
Was mir neben den breiten Rändern, dem Papier und dem Lesebändchen noch sehr gut gefiel, ist die Gestaltung der Kapitelanfänge. Dort steht neben Datum und Uhrzeit auch der jeweilige Ort, an dem man sich befindet, dadurch fällt die Orientierung leichter. Das kleine Raumschiff, dass man hier sieht, bewegt sich im Verlauf des Buches, was ein kleines Detail sein mag, aber ich fand es wirklich cool. Ich mag es einfach sehr, wenn auch die Gestaltung des Buches so wirkt, als habe sich jemand wirklich viele Gedanken darüber gemacht.


Fazit: Mir hat das Buch wirklich sehr, sehr gut gefallen. Ich mag ja Science-Fiction sehr gerne und dieses Buch passt wieder perfekt in mein Beuteschema. Aber es ist von der Handlung her wieder etwas vollkommen anderes und teilweise auch philosophisch, vor allem am Ende. Die Handlung, deren Verlauf, die Charaktere und die Auflösung gefielen mir alle sehr. Ich habe nur einen winzigen Kritikpunkt und das ist das Wort „äugte“, dass hier mehrmals verwendet wird und das ich persönlich einfach nicht mag. Allein die Tatsache, dass das mein einziger Kritikpunkt ist sagt denke ich einiges aus.

Ich kann das Buch absolut empfehlen, vor allem Science-Fiction Fans kommen hier auf ihre Kosten, aber das Buch ist wirklich für jeden geeignet.