Erlösung im Licht
Man nehme einen fernen Planeten in einer fernen Zukunft, auf dem eine Kolonie errichtet wurde, die zusammengewürfelte Crew eines Raumschiffs, und einen unsympathischen Auftraggeber mit der Order, zu ergründen, ...
Man nehme einen fernen Planeten in einer fernen Zukunft, auf dem eine Kolonie errichtet wurde, die zusammengewürfelte Crew eines Raumschiffs, und einen unsympathischen Auftraggeber mit der Order, zu ergründen, warum der Kontakt zu eben dieser Kolonie abgebrochen ist und schon ist man mittendrin in der Geschichte. Gleich zu Beginn habe ich einige Parallelen gezogen zu Filmen aus dem Sience-Fiktion Genre, doch dann entwickelt sich die Story sehr eigenständig.
Der Titel lässt ja einen religiösen Hintergrund vermuten, den gibt es auch, aber ganz anders, als wir Religiosität gemeinhin beschreiben. Mit Gott hat das Buch so gar nichts zu tun, eher mit Anbetung bis zum Fanatismus, der totalen Selbstaufgabe, Verblendung, ausgelöst nicht durch den Kult um eine Person, sondern durch eine Krankheit, einen Virus. Sehr verwirrende und beängstigende Vorstellung. Möglich macht diese Infektion auch der im Buch beschriebene technische Fortschritt.
Technische Beschreibungen in Si-Fi Romanen sind ja so eine Sache, es kann sehr schnell sehr langatmig und öde werden, man hat als Leser oft das Gefühl, man müsste studiert haben um das alles zu verstehen. Auch im Buch gibt es einiges an technischen Details und gerade im Mittelteil hab ich nicht alles komplett verstanden, man kann aber vieles herleiten, oder aus ähnlichen Geschichten übernehmen. Der Autor greift hier auf viel altbewährtes zurück und schafft kein vollkommen neues Universum.
Die Figuren können dem Leser etwas flach vorkommen. Man erfährt kurz und prägnant einiges zu ihren Hintergründen, gerade genug um ihre Position in der Geschichte zu untermauern. Generell erzählt der Autor seine Story eher kurz, beschränkt sich auf die wichtigen Dinge, der Stil ist unaufgeregt, schafft aber trotzdem Spannung. Die Figuren erzeugen schnell Sympathie, Antipathie und Emotionen. Der Mittelteil des Buches befasst sich stark mit der "Erkrankung" der Kolonisten, hier wird es für die Figuren und für den Leser etwas verwirrend, aber auch das unterstützt die Grundaussage der Geschichte.
Ich bin bekennender Liebhaber von Si -Fi, zugegebenermaßen aber eher im Film als im Buch. Im Film kann gerade die Zukunftsvision mit all ihren Errungenschaften viel schneller verständlich gemacht werden. Im Buch ist da viel der Fantasie des Lesers überlassen, so zum Ende hin auch hier. Ganz konform gehe ich nicht mit dem Abschluss der Geschichte, für meinen Teil hätte es noch mehr Aufklärung geben können, der Autor lässt bewusst einiges unbeantwortet. Muss mir nicht gefallen, ist aber sein gutes Recht.
Geschichten in diesem Stil kann es gern mehr von Autor geben, allerdings bin ich mir etwas unschlüssig, ob ich sie mit den den selben Figuren erleben möchte. Gleich nach Beendigung des Buches dachte ich eher nicht an eine Art Fortsetzung, mittlerweile könnte ich mich mit dem Gedanken durchaus anfreunden.