Cover-Bild Nilowsky
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 285
  • Ersterscheinung: 07.11.2014
  • ISBN: 9783746613635
Torsten Schulz

Nilowsky

Roman
Ein neuer Huckleberry Finn

Markus Bäcker ist alles andere als begeistert, als er mit seinen Eltern an den Rand von Berlin zieht. Dort blickt er vom dritten Stock ihres Eckhauses auf ein stinkendes Chemiewerk und vorbeiratternde Züge. Erst als er Nilowsky kennenlernt, wird ihm die Gegend um den Bahndamm zur Heimat. Eine Heimat voller Merkwürdigkeiten und intensiver Erfahrungen. Dazu gehören kuriose Voodoo-Rituale, um der Liebe auf die Sprünge zu helfen, erotische Annäherungen einer Frau, die nicht älter als dreizehn sein will, sowie perfide Vertrauensforderungen von Nilowsky, die ihm fast das Leben kosten.
Mit großer Intensität und viel Humor schildert Torsten Schulz eine außergewöhnliche Dreiecksbeziehung in den Wirren der Pubertät.

„Schulz erzählt mit leisem Witz vom Geheimnis einer Großstadtjugend, die ein Leben prägt.“ Die Zeit

„Schulz vermeidet jeden Klischeeverdacht und dringt ins realistisch und psychisch Konkrete vor, dorthin, wo das Erzählte für den heutigen Leser nicht nur interessant, sondern auch gültig ist.“ Frankfurter Rundschau

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2017

Der melancholische Osten

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Markus zieht wiederwillig mit seinen Eltern an den Rand von Berlin. Während seine Eltern sich direkt in ihr neues Leben im Chemiewerk stürzen, kann Markus sich zunächst nicht so recht anfreunden mit der ...

Markus zieht wiederwillig mit seinen Eltern an den Rand von Berlin. Während seine Eltern sich direkt in ihr neues Leben im Chemiewerk stürzen, kann Markus sich zunächst nicht so recht anfreunden mit der neuen Umgebung. Dann lernt er jedoch Rainer Nilowsky kennen, der so ganz anders ist als er selbst. Markus aus gutem Hause und Nilowsky, der seinem alkoholkranken Vater in der Kneipe aushilft. Und doch entsteht zischen Chemiewerk, der Eckkneipe den Afrikanern eine ganz besondere Freundschaft, die durch Carola auf eine harte Probe gestellt wird.

In diesem zutiefst melancholischem Buch begleiten wir eine wirklich einmalige Freundschaft zwischen 3 Personen über viele Jahre hinweg. Markus, Rainer und Carola scheinen den rechten Weg im Leben nicht zu finden. Das Leben der 3 zeichnet eine einzigartige Milleustudie der damaligen Zeit und wie grausam das Leben sein kann. Eine unbeschwerte Jugend sucht man in diesem Buch vergeblich und auch das Leben danach ist von Depression und Verzicht aus Freundschaft gezeichnet. Rainer, so einzigartig wie er ist, kann durch Skurilität und Witz zunächst überzeugen, am Ende hat man jedoch nur Mitleid mit einem Jungen, den das Leben im Stich gelassen hat.

Der Schreibstil unterstreicht den melancholischen Grundton des Werkes. Nilowsky hat seine ganz eigene Sprache, die zunächst befremdlich erscheint, jedoch im Laufe der Zeit so ans Herz wächst, als wäre man ebenfalls Nilowskys Freund. Eindringliche Beschreibungen der Umgebung und Gesellschaft zeichnen ein einmaliges Bild der damaligen Gesellschaft, sodass man gefangen scheint in der Zeit und im Leben der Personen. Unterstützt wird dies von dem sicherlich manchmal schwer zu lesenden Berliner Dialekt, jedoch unterstützt dieser das einmalige Bild und die Stimmung des Romans. Man wird sofort gefesselt von den einzigartigen Lebensansichten von Rainer und auf kindliche Weise kann man ihm nur zustimmen. Je weiter das Leben fortschreitet und je mehr man von seinem Leben erfährt, umso bedrückter wird man. Jedoch zeigt das Buch auf erstaunliche Weise den Wert von Freundschaft, an der es festzuhalten lohnt.

Was der Umschlag schon verspricht, kann das Buch letztendlich auch halten: Nilowsky ist ein ganz besonderer Roman, der die Stimmung der Zeit und dieser einzigartigen Freundschaft auf unvergleichliche Weise einfängt und den Leser mit auf eine Reise nimmt, die einen zunächst sprachlos und ehrfürchtig des eigenen Lebens zurück lasst und einem doch so viel mehr gibt als zunächst angenommen.

Veröffentlicht am 09.12.2023

kein lustiges Buch

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Dieses Jugendbuch hat es in sich und erspart dem Leser wenig.

Der 14 jährige Markus zieht vom Prenzlauer Berg an den Rand von Berlin, in die Nähe eines Chemiewerkes, in dem seine Eltern eine neue Arbeit ...

Dieses Jugendbuch hat es in sich und erspart dem Leser wenig.

Der 14 jährige Markus zieht vom Prenzlauer Berg an den Rand von Berlin, in die Nähe eines Chemiewerkes, in dem seine Eltern eine neue Arbeit gefunden haben. Markus fällt es schwer, sich in dieser Umgebung einzugewöhnen, bis er auf den sehr eigenwilligen Reiner trifft. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft, trotz vieler Gegensätze, die die beiden aufweisen. Reiner ist der Sohn eines Kneipenwirtes, der auch schon Gewalttätigkeiten seines Vaters über sich ergehen lassen musste und vermisst seine Mutter, die schon vor langer Zeit gestorben ist , sehr. Auch Reiner`s Freundin Carola übt eine gewisse Anziehungskraft auf Markus aus, die das auch spürt und ihre Spielchen mit ihm treibt.

Der Roman Nilowsky ist vieles auf einmal. Er ist Entwicklungsroman, ein Roman über Freundschaft und ein Spiegelbild der Gesellschaft der siebziger Jahre..Der Zeitgeist wird schon gut herübergebracht und lässt den Leser teilhaben an einer ganz besonderen Geschichte und dies über einen Zeitraum von 20 Jahren.

Die Sprache dieses Romans, die auch die verschiedenen Charaktere widerspiegelt.ist nicht immer einfach zu verdauen, passt meiner Meinung nach aber gut zu den jeweiligen Personen. Auch die Geschichte, wie sie sich weiter entwickelt , ist nicht unbedingte leichte Unterhaltung, die dazu beiträgt sich den Feierabend zu verschönen, sondern wirkt teilweise sehr bedrückend und melancholisch .

Mir hat dieses Buch gut gefallen und ich empfehle es gerne Leser, die etwas tiefgründigere Bücher lieben.

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Veröffentlicht am 05.11.2016

Irgendwie enttäuschend...

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"Melancholisch, witzig, schräg, beseelt, kultverdächtig!

Nilowsky ist ziemlich eigensinnig. Er spricht anders, er denkt anders, er lebt in einer anderen Welt. Markus Bäcker schaut zu ihm auf. Er ist fasziniert ...

"Melancholisch, witzig, schräg, beseelt, kultverdächtig!

Nilowsky ist ziemlich eigensinnig. Er spricht anders, er denkt anders, er lebt in einer anderen Welt. Markus Bäcker schaut zu ihm auf. Er ist fasziniert von seinen seltsamen Vorstellungen vom Leben und von der Liebe. Doch ihre Freundschaft wird Markus Bäcker fast zum Verhängnis, als er sich in Carola verliebt, Nilowskys große Liebe …
Markus Bäcker ist alles andere als begeistert, als er mit seinen Eltern an den Rand von Berlin zieht. Dort blickt er vom dritten Stock ihres Eckhauses auf ein stinkendes Chemiewerk und vorbeiratternde Züge, die alles zum Vibrieren bringen. Erst als er Nilowsky kennenlernt, wird ihm die Gegend um den Bahndamm zur Heimat. Eine Heimat voller Merkwürdigkeiten und intensiver Erfahrungen. Dazu gehören kuriose Anwendungen von Vodoo-Ritualen, um der Liebe auf die Sprünge zu helfen. Erotische Annäherungen einer Frau, die nicht älter als dreizehn sein will, sowie perfide Vertrauensforderungen von Seiten Nilowskys, die ihn fast das Leben kosten. Abgründe und Höhepunkte des Erwachsenwerdens, die Markus Bäcker ein Leben lang nicht loslassen werden. Mit großer Intensität und viel Humor schildert Torsten Schulz eine eigenartige Dreiecksbeziehung in den Wirren der Pubertät."


Wir befinden uns in Berlin, Mitte der 70er Jahre. Gerade erst ist Markus Bäcker mit seinen Eltern an den Rand von Berlin gezogen, da die Eltern Arbeit im neuen Chemiewerk gefunden haben. Nach kurzer Zeit freundet sich Markus mit Reiner Nilowsky, dem Sohn des dauerbetrunkenen Wirts des Bahndamm-Ecks an.

Die Lieblingsbeschäftigung der beiden ist es, sich auf den Bahngleisen herumzutreiben und dort Münzen von den vorbeifahrenden Zügen plattfahren zu lassen. Aber auch die Baracke im Wald, in der die Gastarbeiter aus Mosambik leben, hat das Interesse der beiden geweckt.
Carola ist Nilowskys "Braut", wie er sagt. Sie hat beschlossen, nicht älter als 13 werden zu wollen, und sieht daher mit 17 immer noch sehr kindlich aus. Mit Hilfe der afrikanischen Gastarbeiter führen Markus und Nilowsky ein Voodoo-Ritual durch, welches dafür sorgen soll, dass Nilowsky Carola endlich heiraten kann. Doch auch Markus verliebt sich in Carola.

Zwischenzeitlich ergeben sich viele Veränderungen, die dafür sorgen, dass die 3 sich zeitweilig aus den Augen verlieren. Am Ende jedoch führt die Geschichte immer wieder zum Bahndamm, wo alles begann.


Nachdem das Buch ja anfangs durchaus noch Potential zu haben schien, war ich relativ schnell enttäuscht. Ich muss sagen, dass ich mich doch sehr durch die Seiten kämpfen musste - am liebsten hätte ich das Buch gar nicht zu Ende gelesen, aber das habe ich bisher noch nie getan und wollte auch hier nicht aufgeben.

Von den 3 Hauptfiguren des Buches, also Nilowsky, Markus und Carola, ist mir keiner wirklich sympathisch. Nilowsky scheint jemand zu sein, der sein Umfeld einfach unter seiner Kontrolle zu wissen mag; Markus ist da genau das richtige "Opfer", den er ist Nilowsky von Beginn an hörig, ebenso wie Carola, die sich auch immer wieder seinem Willen beugt. Meiner Meinung haben alle 3 "gehörig einen an der Waffel", aber leider keine einzige Eigenschaft, die sie sympathisch wirken lässt.

Die Geschichte an sich hat mich auch in keinster Weise berührt, sondern eher gelangweilt. Es geht von der Kneipe zum Bahndamm zur Baracke und zurück, und das von Anfang bis Ende des Buches. Das Ganze wird ausgeschmückt von Nilowskys eigenartiger Sprechweise, die mir irgendwann einfach nur noch nervig erschien, auf Grund des vielen Wiederholungen in den Sätzen - zudem ist es auch irgendwie sehr anstrengend, auf Dauer Berliner Akzent zu lesen.
"Melancholisch, witzig, schräg, beseelt, kultverdächtig!" - Das war auf dem Buchumschlag zu lesen. Melancholisch, ja, das war es stellenweise. Wo das Buch witzig sein soll, kann ich nicht sagen, denn gelacht habe ich beim lesen nicht, nein, noch nicht einmal geschmunzelt habe ich. Schräg ist auch nicht das passende Wort - sonderbar trifft es meiner Meinung nach eher.

Insgesamt waren es anstrengende 285 Seiten, an deren Ende ich noch immer nicht weiß, was der Autor uns damit sagen will. Eine wirkliche Handlung konnte ich (zumindest für mich) nicht entdecken, es dümpelt alles so vor sich hin und dreht sich im Kreis; emotional gesehen hat das Buch mit völlig kalt gelassen (abgesehen davon, dass es mich gelangweilt und irgendwann genervt hat). Zu Beginn hatte ich ja noch auf eine tolle Story über Freundschaft und die Liebe gehofft, aber das, was ich dann zu lesen bekam, war halt sehr enttäuschend, da es sich für mich eher wie eine Story über Macht und die Beherrschung anderer las.


Wie ihr bereits lesen konntet, hat das Buch meinen Geschmack so absolut gar nicht getroffen. Es hat mich absolut Null berührt, es hat mich gelangweilt, und das einzig positive war, dass ich das Buch nicht bezahlen musste.

Zu Beginn gefiel mir eigentlich, dass das Buch "anders" ist als andere Bücher, aber im Endeffekt war es mir dann doch ZU "anders", nämlich sonderbar.

Mag sein, dass andere Leser für ein literarisches Meisterwerk halten und über meine Meinung den Kopf schütteln, aber mich hat das Buch nun einmal leider enttäuscht, was ich sehr schade finde.