Cover-Bild Land im Sturm
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 31.08.2018
  • ISBN: 9783732560547
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Ulf Schiewe

Land im Sturm

Roman
Jan Reuter (Illustrator)

Eine Familie, tausend Jahre


Sie ziehen mit den Truppen Ottos des Großen bei Augsburg in die Entscheidungsschlacht gegen die Ungarn. Wagen sich noch in der Frühzeit der Hanse mit ihren Schiffen über die Ostsee bis ins Baltikum vor und schließen sich dem Zweiten Kreuzzug an, um die ungläubigen Wenden zu bekehren. Sie kämpfen im Dreißigjährigen Krieg gegen die eigenen Landsleute und keine zweihundert Jahre später im Befreiungskrieg gegen die französischen Besatzer unter Napoleon. Sie haben Erfolg. Sie leiden. Und rappeln sich immer wieder auf. Bis sie schließlich in der Deutschen Revolution erneut entscheiden müssen, auf wessen Seite sie stehen: auf der Seite der Fürsten oder auf der des für die Demokratie kämpfenden Volkes.


Tausend Jahre deutscher Geschichte, tausend Jahre Familiengeschichte. Meisterlich führt Ulf Schiewe seine Helden an entscheidende Wendepunkte und konfrontiert sie mit den Herausforderungen ihrer Zeit. Was ist uns wichtig? Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wo wollen wir hin? Was machen wir mit unseren Gaben und Talenten?

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2018

Durch die Zeit

0

Jede der fünf Erzählungen legt den Fokus auf die Bürger, wie sie die historisch wichtigen Ereignisse erlebt haben. Aus der Sicht von jeweils zwei Familien pro Abschnitt wird erzählt, wie die Situation ...

Jede der fünf Erzählungen legt den Fokus auf die Bürger, wie sie die historisch wichtigen Ereignisse erlebt haben. Aus der Sicht von jeweils zwei Familien pro Abschnitt wird erzählt, wie die Situation sie beeinflusst hat und wie sie darüber denken. Dabei fließen mal mehr, mal weniger historische Informationen mit in die Geschichte. So wird aber sehr gut gezeigt, wie viel die normalen Bürger über die eigene Situation Bescheid wussten.
Auch werden durch viele Alltagsbeschreibungen die Entwicklungen der Zeit deutlich: Aus einer einfachen Holzhütte wird zum Beispiel ein ansehnliches steinernes Anwesen.
Durch die episodenhaften Darstellungen begleitet man die familiären Charaktere oftmals nur für eine gewisse Zeitspanne, die aber immer bedeutsam ist. Aber gerne hätte ich in jedem Abschnitt noch mehr erfahren und das Ende der Erzählungen kam mir teilweise ein wenig abrupt vor. Doch der Autor hat immer ein einigermaßen passendes Ende gefunden. Und auch die Charaktere hatten eine eigene Persönlichkeit, die gut zur Geltung kam.
Und immer wieder gefreut hat es mich, wenn Verbindungen zu den vorherigen Abschnitten auftauchten.

Ein Roman, den ich nur empfehlen kann! 4,5 Sterne

Veröffentlicht am 18.11.2018

1000 Jahre Deutschland

0

In Land im Sturm begleiten wir 2 Familien und deren Nachkommen durch die Wirren der deutschen Geschichte. Das Ganze beginnt mit dem Jahr 995 und der Schlacht auf dem Lechfeld. Hier treffen Arnulf, der ...

In Land im Sturm begleiten wir 2 Familien und deren Nachkommen durch die Wirren der deutschen Geschichte. Das Ganze beginnt mit dem Jahr 995 und der Schlacht auf dem Lechfeld. Hier treffen Arnulf, der Schmied und Ewalt von Billung aufeinander. Weiter geht es mit der Zeit des Kreuzzuges gegen die Wenden im Jahr 1148 in Norddeutschland und dann mit dem Ende des dreißigjährigen Krieges.
Die letzten beiden Abschnitte liegen zeitlich deutlich näher beieinander, 1814 kurz vor der Völkerschlacht und 1848 zur Märzrevolution in Berlin. Hier trifft man im zweiten Abschnitt auch handelnde Personen aus dem vorhergehenden Abschnitt wieder.

Jeder Abschnitt wird mit einleitenden Worten begonnen, der einen ungefähren Überblick über die jeweilige Zeit gibt. Die Geschichte selbst wid dann aus dem Blickwinkel der jeweiligen Protagonisten erzählt. So gewinnt man einen Einblick in das Handeln und Denken der einfachen Menschen dieser Zeiten. Interessant fand ich dabei wie sehr die Religion in den Jahrhunderten immer wieder das Leben der Menschen beeinflusst hat. Aber auch Dinge wie Gesellschaftsformen und damit einhergehend, Frauen- und Arbeiterrechte werden thematisiert.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn es mir immer wieder schwergefallen ist, nach einem Abschnitt Abschied zu nehmen. Ich hätte dann doch gerne mehr über die Familien und die Schicksale der einzelnen Personen gewusst. Aber das hätte den Rahmen dieses Buches definitiv gesprengt. So waren es jeweils ca. 200 Seiten pro Zeitabschnitt, die wir die Protagonisten begleiten konnten.
Ich hätte auch nichts gegen eine Serie von mehreren Büchern gehabt, um jeweils tiefer in die Geschichten eintauchen zu können.
Zu lesen war dieses Buch sehr flüssig, die Seiten flogen nur so dahin und man war auch immer schnell im jeweiligen Geschehen.

Von mir daher durchaus eine Leseempfehlung für diesen Roman, der es schafft uns knapp 1000 Jahre deutscher Geschichte lebendig zu machen.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Fünf historische Happen - als „Appetizer“ ganz nett

0

Einen kleinen Einblick in die Handlung (mit Schwerpunkt auf dem ersten Abschnitt des Buches) findet der Leser hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:



Das gut 900 Seiten starke Buch in in ...

Einen kleinen Einblick in die Handlung (mit Schwerpunkt auf dem ersten Abschnitt des Buches) findet der Leser hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:



Das gut 900 Seiten starke Buch in in 5 Abschnitte unterteilt. Die Abschnitte sind jeweils in 7 bis 9 kurze, knackige Kapitel unterteilt.



Die Abschnitte sind jeweils einem Zeitpunkt gewidmet, den der Autor für einen wesentlichen Zeitpunkt in der deutschen Geschichte erachtet. Es sind dies :



Abschnitt 1 angesiedelt im 10.Jahrhundert zur Zeit König Ottos und er Schlacht auf dem Lechfeld

Abschnitt 2 angesiedelt im 12. Jahrhundert zur Zeit des sogenannten „Kreuzzuges gegen die Wenden“

Abschnitt 3 angesiedelt im 17. Jahrhundert zur Zeit des „Dreißigjährigen Krieges“

Abschnitt 4 und 5 angesiedelt im 19. Jahrhundert zur Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleon und der revolutionären deutschen Einheitsbewegung



In allen Abschnitten gibt der Autor einen sehr schönen und detaillierten Überblick über die jeweilige Zeit und das damalige Geschehen bevor die eigentliche Erzählung beginnt.



.Im Anschluss folgen recht kurze, fiktive Geschichten, die in dem jeweiligen Zeitraum spielen und das Leben und die Lebensumstände wunderbar darstellen. Dabei wechseln natürlich von Abschnitt zu Abschnitt die Protagonisten. Dabei handelt es sich überwiegend um fiktive Personen, gelegentlich werden aber auch für den jeweiligen Zeitraum wichtige tatsächliche Personen integriert - oder zumindest erzählerisch erwähnt. Eine Klammer zwischen den zeitlich doch sehr auseinander driftenden Abschnitten versucht der Autor durch ein Artefakt (einen Säbel) und durch Familienbande und Namensgleichheiten herzustellen. Das ist aus meiner Sicht - bis auf die letzten 2 Abschnitte - nicht gelungen. Ich habe sogar das Bemühen um Namensgleichheiten eher als hinderlich empfunden, weil ich für die Person ja ein Bild im Kopf hatte, das dann - hunderte Jahre später - erstmal wieder aus dem Kopf musste um einem neuen Bild und einer völlig neuen Person Platz zu machen.



Um das Buch nicht „ausufern“ zu lassen, mussten die einzelnen Geschichten natürlich ziemlich kurz gehalten werden und sie brechen leider immer sehr abrupt ab. Das hat bei mir ein Gefühl von Enttäuschung, hervorgerufen. Da hatte man sich gerade mit den Protagonisten angefreundet, der Funke war übergesprungen, die Flamme der Lesefreude begann aufzuflackern - da wurde sie auch schon ausgeblasen! Sehr schade!



Die kurzen Geschichten (im Schnitt „Heftchenformat“ von ca. 180 Seiten) waren von unterschiedlicher Qualität; mal mit viel Kampfgetümmel, mal mit leicht kitschiger Liebesgeschichte, mal mit einer Räubergeschichte usw.! Die Schreibweise war aber immer gut, leicht und flüssig zu lesen und vermittelte ein schönes Zeitgefühl. Die Verbindung bzw. schriftstellerische Ausprägung zwischen der fiktiven Erzählung und dem tatsächlichen, wichtigen historischen Ereignis war mal gut ausgeprägt (z.B. in dem letzten Abschnitt des Buches), mal wenig bis fast garnicht spürbar.



Das Gesamtkonzept des Buches einen Zeitraum von fast 1000 Jahren durch einzelne Kurzgeschichten abzuhandeln, hat mir nicht gefallen. Ich hätte es vorgezogen länger in der jeweiligen Zeit zu bleiben und den Werdegang der einzelnen Protagonisten weiter zu verfolgen. Eine Buchreihe wäre für meinen Geschmack die bessere Wahl gewesen.



Das Buch ist nicht schlecht, kann aber mit den übrigen Büchern des Autors - sicher auch konzeptionsbedingt - nicht mithalten.