Zwei Ermittler, die man lieb gewonnen hat, und ein spannender Fall
"Flaschenpost vom Mörder" ist der dritte Teil der Krimiserie um die "Kripo Wattenmeer", die aus den Kommissaren Kuno Knudsen, seines Zeichens gestandener Amrumer, und dem jungen Arne Zander besteht. Die ...
"Flaschenpost vom Mörder" ist der dritte Teil der Krimiserie um die "Kripo Wattenmeer", die aus den Kommissaren Kuno Knudsen, seines Zeichens gestandener Amrumer, und dem jungen Arne Zander besteht. Die beiden treten in Aktion, sobald auf einer der nordfriesischen Inseln ein Verbrechen aufgeklärt werden muss.
Kuno und Arne sind durch und durch sympathische Figuren, und ich mag ihre besondere Freundschaft. Auch wenn man Einblicke in das Privatleben der beiden erhält, steht doch immer der Fall im Vordergrund. Hier ist keiner der Ermittler ein besonders kaputter Charakter, und hier gibt es auch kein Konkurrenzdenken zwischen den Kollegen. Das Ermittlerduo arbeitet Hand in Hand und ergänzt sich gut, und das schätze ich an den beiden. Sie sind typisch nordisch-ruhige Charaktere, die besonnen vorgehen.
Daneben treten wenige Charaktere auf, die sich durch die ganze Reihe ziehen, wie z. B. der aufdringliche Inselreporter Friedrich Fliegenfischer. Neu hinzu kam in diesem Teil Kunos kleiner Bruder Okko, der für kommende Bände sicherlich ausbaufähig ist. Ansonsten lernt man bei jedem Fall immer einen neuen Schwung Insulaner kennen, mit denen Kuno zum größten Teil persönlich bekannt ist, da das Inselleben nunmal beschaulich ist und man sich untereinander kennt.
Wie in ihren anderen Krimis, präsentiert die Autorin auch hier wieder ein Geflecht von Beziehungen zwischen den verschiedensten Charakteren. Wie oft dachte ich mir, ich hätte den Mörder und das Motiv entdeckt. Und dann änderte ich auf der nächsten Seite wieder meine Meinung. So blieb es spannend bis zur letzten Seite. Zwar war der/die/das Täter/in (Man will ja nicht spoilern.) in meiner engeren Auswahl, aber sicher war ich mir bis zum Schluss nicht, und die Autorin versteht es gut, den Ball hin- und herzuwerfen zwischen den Verdächtigen.
Buschs Schreibstil ist lebendig und lässt sich sehr flüssig lesen. Auch wenn ihre Krimis ernsthaft sind, blitzt hier und da ein feiner Humor durch, vor allem in den Szenen zwischen Knud und Arne.
Die Krimis von Ulrike Busch sind unblutig und deshalb auch für zartbesaitete Leser geeignet. Im Vordergrund stehen immer die Beziehungen von Opfern und Verdächtigen sowie die Ermittlungsarbeit von Knud und Arne. Durch die ständigen Perspektivwechsel lernt man alle wichtigen Charaktere nach und nach besser kennen und kann so einzelne Puzzleteile zusammensetzen.
Man spürt regelrecht die Liebe der Autorin zu Norddeutschland. Wer die nordfriesischen Inseln bereits kennt, wird sicherlich seine Freude haben, dorthin zumindest literarisch zurückzukehren. Wer so wie ich noch nie im hohen Norden war, wird hier ein neues Urlaubsziel finden. Jedes Mal, wenn ich einen Knudsen-Zander-Krimi lese, packt mich die Lust, endlich mal eine Reise nach Amrum oder auf eine andere deutsche Insel zu machen.
Egal, ob man das Buch am Strand in der Sonne liest oder an einem verregneten Tag in eine Decke eingemümmelt auf der Couch - das richtige Lesegefühl kommt bei mir hier immer auf. Ich bin mittlerweile ein richtiger Knudsen und Zander-Fan und kann die Krimireihe jedem wärmstens empfehlen.