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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2024

Anders als erwartet

Gebt mir etwas Zeit
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Am Anfang wusste ich nicht so recht, was mich in dem Buch erwartet. Insofern hatte ich auch keine Erwartungshaltung, sondern wollte mich einfach nur überraschen lassen.

Hape Kerkeling hat die Corona Zeit ...

Am Anfang wusste ich nicht so recht, was mich in dem Buch erwartet. Insofern hatte ich auch keine Erwartungshaltung, sondern wollte mich einfach nur überraschen lassen.

Hape Kerkeling hat die Corona Zeit genutzt, in der alle viel Zeit für andere Dinge hatten und hat Ahnenforschung betrieben. Interessant dabei war, dass es ihm gelungen ist mit seinen Forschungen bis in das Jahr 1600 zurück zu gehen. Ihm ist gelungen Unbekanntes aufzudecken und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen. Das war wirklich beachtlich. Ich fand es sehr unterhaltsam, dass er aus den ihm bekannten Fakten Geschichten um seine Familie ersonnen hat, die durchaus unterhaltsam waren.

Aber ich gebe zu, irgendwann war es mir dann doch zu viel. Schon seine eigene Aussage „Können sie mir noch folgen“… , konnte ich dann irgendwann mit einem klaren Nein beantworten. Im Nachhinein kann ich aber sagen, das Buch ist eine Hommage an seine Großmutter Bertha, deren Geschichte er damit erzählt hat.

Hape Kerkeling schreibt auch über seine eigenen Anfänge als Unterhaltungskünstler. Das geschah zu einer Zeit, die ich selbst miterlebt habe, aber mich eben kaum noch erinnern kann. Wie ging es bei ihm eigentlich damals los? Schon das ist wirklich angenehm zu lesen. Mit einem netten Humor, viel Witz und Charme berichtet er über seine beginnende Karriere und auch seine eigene Entwicklung. Tragisch fand ich das Schicksal seiner großen Liebe Duncan. Mit ihm wurde mir noch einmal der Schrecken von Aids damals deutlich gemacht. Heute ist das eine Erkrankung mit der man umgehen kann. Selten spricht jemand darüber.

Mir hat das Buch gefallen, ich empfehle es wirklich gern. Aufgrund der familiären Längen in der Vorzeit gibt es von mir nur drei Lesesterne.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

"Auch Frauen können Helden sein"

Die Frauen jenseits des Flusses
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Das Leben für Frances McGrath ist in Amerika in den 60er Jahren vorgezeichnet. Die Ausbildung als Krankenschwester absolvieren, einen guten Mann finden und heiraten. Spätestens mit der Geburt der Kinder ...

Das Leben für Frances McGrath ist in Amerika in den 60er Jahren vorgezeichnet. Die Ausbildung als Krankenschwester absolvieren, einen guten Mann finden und heiraten. Spätestens mit der Geburt der Kinder hört sie auf zu arbeiten. So ist der Plan, so läuft es meist ab.

Als ihr Bruder Finley sich entschließt nach Vietnam als Soldat zu gehen, ist der Vater begeistert. Der Platz an der Ahnentafel der Helden ist für Finley schon vorprogrammiert. Als Frances sich entschließt ihrem Bruder nach Vietnam als Krankenschwester zu folgen, ist niemand begeistert. Im Gegenteil alle sind entsetzt und können es kaum glauben. Frances dagegen hofft in Vietnam ihrem Bruder näher zu sein, gemeinsam können sie das meistern.

Mit der Grausamkeit des Krieges hat sie nicht gerechnet. Es fällt ihr anfänglich schwer sich in der Situation zurechtzufinden. Die Arbeit auf der Krankenstation in Vietnam hat nichts mit dem zu tun, was sie in ihrer Ausbildung gelernt hatte.

All das erzählt und beschreibt Kristin Hannah so anschaulich, dass man beim Lesen eine Gänsehaut bekommt. Es gibt Momente in diesem Buch die sind so intensiv, so emotional, dass es mich beim Lesen erschütterte.

Auch die Erlebnisse von Frances, als sie aus dem Krieg wieder nach Hause zurückkehrt, sind fast unbeschreiblich und unglaublich. Überhaupt wusste ich sehr wenig von den damaligen Geschehnissen. Der Autorin ist es gelungen zumindest einen Einblick in die damaligen Geschehnisse und Situationen zu geben.
Das ist erneut ein Buch von Kristin Hannah, was einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Ich werde es vermutlich noch einmal lesen, dann sicher noch einmal viel genauer und intensiver erleben, als beim ersten Mal.

Von mir gibt es eine ausdrückliche Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Unglaublich spannend

Tödlicher Schall
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Das was Hegel auf seiner Zugfahrt erlebt, ist unglaublich. Diese Misstöne, die sein Ohr erreichen, sind ganz fürchterlich und für ihn kaum ertragbar. Und offenbar hört niemand diese Töne! Erst später offenbart ...

Das was Hegel auf seiner Zugfahrt erlebt, ist unglaublich. Diese Misstöne, die sein Ohr erreichen, sind ganz fürchterlich und für ihn kaum ertragbar. Und offenbar hört niemand diese Töne! Erst später offenbart sich, dass diese Inszenierung genau für ihn gedacht war. Doch wer wollte ihm da etwas mitteilen?

Es dauert einen Moment bis er auf die Lösung kommt. Sein alter, ehemaliger Studienfreund und ebenso brillianter Kollegen Veith Vries macht so auf sich aufmerksam. Doch beide haben seit der damaligen Studienzeit noch eine Rechnung offen und sind mittlerweile spinnefeind. Doch was will Veith ihm mitteilen? Da geschieht bereits das erste Ereignis und Hegel wird klar, dass das nur der Anfang von etwas viel Größerem ist.

Veith will Rache und das massiv. Sein Plan ist unglaublich. Er plant einen akustischen Anschlag mit dem er sich selbst ein Denkmal setzen will.

Die hohe Grundspannung des Geschehens sorgt dafür, dass man das Buch gar nicht mehr weglegen mag und sich total gefesselt und gebannt wiederfindet. Der Erzählstil ist zügig und entwickelt einen wahnsinnigen Sog, der mich mitriss. Der Autor präsentiert die Auflösung nicht in mundgerechten Häppchen auf einem Silbertablett, sondern schickt uns auf einen spannungsgeladenen Weg, der immer mal wieder für scheinbare Verwirrung sorgt, letztendlich aber dann in einem absolut gut inszenierten Finale endet.

„Tödlicher Schall“ ist das fünfte Buch der Auris Reihe von Vincent Kliesch. Man kann diesen Thriller ohne Vorkenntnisse der anderen Thriller lesen. Aber für das Verständnis der vorherigen Geschehnisse empfehle ich jedem auch die anderen Bücher der Auris-Reihe zu lesen.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Unglaublich

Stalker – Er will dein Leben.
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Eric Sander hat es geschafft. Er ist sich sicher, jetzt nach dem grandiosen Erfolg im Tatort werden ihm die nächsten Rollen nur so hinterhergeworfen. Und er will seinen Erfolg auch unbedingt genießen und ...

Eric Sander hat es geschafft. Er ist sich sicher, jetzt nach dem grandiosen Erfolg im Tatort werden ihm die nächsten Rollen nur so hinterhergeworfen. Und er will seinen Erfolg auch unbedingt genießen und würdigen lassen. Umso leichter wird einem das durch Socialmedia gemacht. Ein Post nach der Ausstrahlung im Fernsehen, ein wenig Bescheidenheit gepaart mit dem Dank, dass es so viele Zuschauer gab. Er schwimmt ganz oben auf der Welle.

Doch dann gibt es da plötzlich die ersten Misstöne. Jemand, und das ist nicht er, beantwortet in seinem Namen die vielen positiven Kommentare. Aber die Antworten an die Schreibenden sind nicht unbedingt positiv. Eric Sanders versteht die Welt nicht mehr. Wer schreibt in seinem Namen? Wer behauptet, dass er der echte Eric Sanders ist? Je mehr er sich in die Suche nach dem falschen Eric hereinsteigert, umso schlimmer wird es. Für ihn ist es eine echte Bedrohungslage und die Polizei kann nicht wirklich helfen.

Die hohe Grundspannung des Geschehens wiederum sorgt dafür, dass man das Buch gar nicht mehr weglegen mag und sich total gefesselt und gebannt wiederfindet. Es gibt aber auch Momente, in denen ich mich sehr über den Protagonisten geärgert habe. Diese Gier nach Likes, nach Aufmerksamkeit um endlich auf der Erfolgswelle mitzuschwimmen, das war für mich irgendwie anstrengend zu lesen und ich habe mich extrem geärgert.
Nichtsdestotrotz genau das wollte der Autor vermutlich genau erreichen.

Wer Psychothriller liebt, die genau den Zahn der Zeit treffen, der sollte diesen Thriller unbedingt lesen. Und wie immer bei Arno Strobel, irgendwas ist meist faul. Die Auflösung des Falls natürlich ungeahnt und voller Überraschungen.

Von mir gibt es eine ausdrückliche Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 25.08.2024

Aktueller denn je

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Die 16jährige Lena Palmer ist verschwunden. Wenige Tage später erscheint im Netz ein verstörendes, brutales Video bei dem Lena als Opfer Gewalt angetan wird.

Die Brisanz dieses Videos ruft das BKA auf ...

Die 16jährige Lena Palmer ist verschwunden. Wenige Tage später erscheint im Netz ein verstörendes, brutales Video bei dem Lena als Opfer Gewalt angetan wird.

Die Brisanz dieses Videos ruft das BKA auf den Plan. Mit der ermittelnden Kommissarin Yasira Saad erhofft man sich der Öffentlichkeit zu zeigen, dass man mit einer weiblichen Kommissarin die auch noch einen Migrationshintergrund hat alles richtig zu machen. Doch Yasira bleibt nur wenig Zeit. Es gibt so gut wie keine Spuren und die Ermittlungen laufen fast ins Leere.

Es dauert nicht lang und es gibt die ersten rechtsradikalen, gewalttätigen Demonstrationen in den Städten. Allen voran agiert der „aktive Heimatschutz“, der durch eigene Videos zu Gewalt und Rache aufruft.

So ist die Situation mit der ich beim Lesen konfrontiert wurde. Durch den wirklich guten Schreibstil liest sich das Buch hintereinanderweg. Und das Buch lässt einem kaum Ruhe. Denn die Welle rollt und man ist entsetzt, wie schnell sich die Situation verselbstständigt.

Wirklich überraschend ist das Ende, in der heutigen Zeit durchaus vorstellbar und dann auf jeden Fall erschreckend.

Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für dieses aktuelle Buch und verdiente fünf Lesesterne.

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