Mystisch und sprachgewaltig
Helena lebt zurückgezogen als Künstlerin in einer dem Verfall preisgegebenen Stadt. Für ihr Auskommen arbeitet sie in einer Bar. Dort lernt sie Johannes kennen, auch er ist ein eher scheues Wesen.
Beide ...
Helena lebt zurückgezogen als Künstlerin in einer dem Verfall preisgegebenen Stadt. Für ihr Auskommen arbeitet sie in einer Bar. Dort lernt sie Johannes kennen, auch er ist ein eher scheues Wesen.
Beide haben sie ihre Geheimnisse. Dennoch kommen sie sich Stück für Stück näher.
Zur gleichen Zeit wabert ein Nebel durch die Stadt und mit ihm noch etwas anderes.
Helena hat Albträume, nun ändert sich allerdings der Inhalt ihrer Träume. Helena kann nicht recht einordnen, was mit ihr geschieht.
Zugleich kommen plötzlich Wölfe in die Stadt und dies erhitzt die Gemüter der Einwohner. Die Zeitschriften berichten und die Meinungen sind gespalten.
Ulrike Serowy schreibt bildhaft und sprachgewaltig. Die Geschichte entwickelt eine starke Sogwirkung. Wenn nicht ab und an weltliche Situationen vorgekommen wären, wie z.B. ein Telefonanruf, hätte ich das Gefühl gehabt, dass die Geschichte aus der Zeit gefallen ist.
Die Autorin konnte mich mit ihren Worten völlig in Bann ziehen. Diese eigentümliche Stimmung von Verfall, drohendem Unheil, Düsternis und einem Hauch Hoffnung war für mich absolut spürbar.
Manches bleibt unklar und im Nebel, was ich richtig gut finde. Da bleibt noch viel Raum zum Nachdenken. 'Wölfe vor der Stadt‘ wird bei mir noch länger nachhallen. Mystisch, geheimnisvoll und poetisch.