Cover-Bild Der ewige Faschismus
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inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaft und Kultur, allgemein
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 80
  • Ersterscheinung: 27.01.2020
  • ISBN: 9783446265769
Umberto Eco

Der ewige Faschismus

Burkhart Kroeber (Übersetzer)

„Eco zeigt, was für ein riesiger Fehler es ist, Faschismus als ausschließlich historisches Phänomen zu begreifen.“ Roberto Saviano zum Buch

Faschismus und Totalitarismus, Integration und Intoleranz, Migration und Europa, Identität, das Eigene und das Fremde – die zentralen Begriffe in Umberto Ecos fünf Essays könnten kaum aktueller sein. Gerade in ihrer zeitlichen Distanz zeigt sich die Stärke von Ecos Gedanken: Losgelöst vom tagesaktuellen Geschehen, scheinen in ihnen die überzeitlichen Strukturen auf, die unserem Denken und Handeln zugrunde liegen. Präzise, wortgewandt und gespickt mit persönlichen Erinnerungen rufen seine Texte die komplexe Geschichte der Herausforderungen wach, vor denen wir heute stehen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2020

Leider immer noch aktuell - und maximal lesenswert

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Dieser frisch bei Hanser erschienene Band vereint fünf Schriften von Umberto Eco, die er anlässlich unterschiedlicher Ereignisse ursprünglich als Vorträge bzw. Artikel verfasste. Sie setzen sich mit dem ...

Dieser frisch bei Hanser erschienene Band vereint fünf Schriften von Umberto Eco, die er anlässlich unterschiedlicher Ereignisse ursprünglich als Vorträge bzw. Artikel verfasste. Sie setzen sich mit dem auseinander, "was er als den Ur-Faschismus bezeichnet, das heißt die Gesamtheit jener Handlungen, Verhaltensweisen, Haltungen und Instinkte, die zwar die Dynamik des Faschismus im frühen zwanzigsten Jahrhundert ausmachten, aber seine historische Ausprägung überlebt haben und heute lebendiger sind als je zuvor" (so Roberto Saviano im Vorwort).

Der zentrale Essay, "Der ewige Faschismus", erschien bereits vor einem Vierteljahrhundert. In ihm beschreibt Eco die Merkmale dessen, was er als "ewigen oder Ur-Faschismus" bezeichnet. Dazu gehören beispielsweise ein Kult der Überlieferung, die Ablehnung der Moderne oder die Obsession einer Verschwörung.

Dieses schmale Bändchen von nicht einmal achtzig Seiten ist maximal lesenswert - nicht, weil Eco so brilliant schreibt (das natürlich auch!), sondern in erster Linie, weil seine Beobachtungen und Gedanken - fatalerweise!, möchte ich schreien - noch immer aktuell sind. Und so möchte ich mit den Worten Savianos schließen:

"Umberto Eco fehlt uns. Es fehlt sein Mut, diese Verschwörung von Hohlköpfen, die sich gerne als Populisten bezeichnen lassen, mit der Macht der Intelligenz zu demontieren. Es fehlt sein Mut, sich über das Internet lustig zu machen - nicht mit der Arroganz des weise Alten, der das Neue verlacht, weil er es nicht versteht, sondern mit dem Scharfsinn eines Menschen, der das Fehlen von Regeln ebenso verachtet wie das Unvermögen der Plattformen, in Kultur zu investieren, anstatt immer nur in Zahlen, und der es nicht ertragen kann, wenn weit und breit jede Art von Ethik fehlt." (S. 14)

Besser hätte ich es auch nicht ausdrucken können.

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Veröffentlicht am 25.06.2020

Ur-Faschismus

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„Der Ur-Faschismus kann in den unschuldigsten Gewändern daherkommen. Es ist unsere Pflicht ihn zu entlarven und mit dem Finger auf jede seiner neuen Formen zu zeigen – jeden Tag, überall in der Welt.“ ...

„Der Ur-Faschismus kann in den unschuldigsten Gewändern daherkommen. Es ist unsere Pflicht ihn zu entlarven und mit dem Finger auf jede seiner neuen Formen zu zeigen – jeden Tag, überall in der Welt.“ [33]
„Der ewige Faschismus“ von Umberto Eco, zählt er doch zu den bedeutendsten Schriftstellern und Wissenschaftlern der Gegenwart, liefert mit diesem Büchlein, es umfasst lediglich 80 Seiten, ein faszinierendes Werk. Es sind Reden, welche der Autor gehalten hatte, deren entscheidende Erkenntnis man kurz mit folgenden Worten zusammenfassen kann: Es wäre ein riesiger Fehler, „den Faschismus als ein ausschließliches historisches Phänomen zu begreifen.“ [10]
Eco bringt dabei vieles sehr pointiert zu den Leser*innen. Dabei geht er nicht nur in der Geschichte ein paar Jahre zurück, sondern blickt auch immer wieder auf seine Kindheit zurück.
Das Werk, seine Rede, regt zum Denken an, erklärt, zeigt anhand von Beispielen, dass es lediglich ein bisschen Toleranz erfordert, einen Blick über den Tellerrand, so dass man mit Denken weiterkommt. Andere sind nicht anders als wir. Vielmehr muss man die Andersartigkeit verstehen und akzeptieren.
Auf eindrucksvolle Weise zeigt Eco, dass man mit offenen Augen, klarem Verstand durchs Leben gehen sollte und dass sich manche Themen leider nie erledigen.
„Die gesamte einstige Propaganda der Nazis und des Faschismus kann heute genauso wieder aufgetischt werden, man braucht sie nur auf ihren plutokratischen Aspekt zu begrenzen.“ [10]

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