Cover-Bild Die Tochter der Seidenweberin
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 04.05.2015
  • ISBN: 9783426503140
Ursula Niehaus

Die Tochter der Seidenweberin

Roman
Köln zu Beginn des 16. Jahrhunderts: Die Zunft der Seidmacherinnen wird von einigen vermögenden Frauen beherrscht, die ihre ärmeren Amtskolleginnen ausbeuten und um ihr Brot bringen. Nachdem sich die erfolgreiche Seidenweberin Fygen Lützenkirchen nach dem Tod ihres Mannes aus dem Geschäft zurückgezogen hat, sieht sich ihre Tochter Lisbeth nun allein der schwierigen Aufgabe gegenüber, ihre Weberei gegen die Konkurrenz zu behaupten. Auch aus den eigenen Reihen schlagen ihr Neid und Missgunst entgegen, dennoch macht sie es sich zum Ziel, Anstand und Gerechtigkeit in die Zunft zurückzubringen. Doch der Preis, den sie und ihre Familie dafür zahlen, ist hoch, denn um des eigenen Vorteils willen schrecken ihre Amtsgenossinnen sogar vor Verleumdung und Mord nicht zurück …
Ursula Niehaus hat um die reale Person der Seidmacherin Lisbeth Ime Hofe eine farbige und kenntnisreiche Geschichte gesponnen.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2018

Interessanter Historischer Roman

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Der Silvestermorgen beginnt recht unerfreulich für Fygen Lützenkirchen, denn die Seidenballenlieferung aus Valencia ist komplett verdorben. Wieder einmal und das, wo Fygen so große Hoffnungen in den Seidenstoff ...

Der Silvestermorgen beginnt recht unerfreulich für Fygen Lützenkirchen, denn die Seidenballenlieferung aus Valencia ist komplett verdorben. Wieder einmal und das, wo Fygen so große Hoffnungen in den Seidenstoff dieser Stadt gesetzt hatte. Doch unsachgemäße Lagerung im Schiff hat den Stoff vom Meerwasser feucht und schimmelig werden lassen. Fygen ist somit gezwungen die komplette Lieferung zu entsorgen.

Allerdings ist es nun bereits das dritte Mal, dass ihr Stoff aus Valencia geliefert wurde, der seinem guten Ruf nicht gerecht wird und für Fygen finanzielle Einbußen bedeutet. Ob Sabotage dahinter steckt? Dieser Gedanke lässt Fygen auch später am Abend nicht los und als Rudolf sich nach Fygens Trauerjahr ein Herz fasst und sie um ihre Hand bittet, weiß Fygen plötzlich genau was sie will- und zwar nicht Rudolfs Frau zu werden, dessen Heiratsantrag sie freundlich aber bestimmt abweist, sondern selbst in Valencia nach dem Rechten zu sehen.

Während Fygen also Reisepläne schmiedet, hat ihre Stellvertreterin Lisbeth, Fygens Tochter, noch ganz andere Sorgen, als mit einem weiteren Betrieb bedacht zu werden, denn auch Katryn spielt mit dem Gedanken sich aus dem Geschäftlichen zurückzuziehen und Lisbeth den ihren zu übertragen.
Lisbeth ist zwar glücklich mit Mertyn, wünscht sich aber über alles endlich Kinder. Doch bislang blieb der Kindersegen zwischen dem Ehepaar aus…

"Die Tochter der Seidenweberin" ist eine gelungene Fortsetzung des ersten Teils "Die Seidenweberin" in dem Fygen Lützenkirchen und der Berufsstand der Seidenweber im Mittelpunkt des Geschehens steht.

Auch in diesem Teil ist der Seidenweberberuf mehr als nur schmückendes Beiwerk- die Autorin lässt den Leser an vielem Wissenswerten über Seidenstoffe und deren Verarbeitung teilhaben. Allerdings ist Fygen diesmal nicht mehr die alleinige Romanheldin; ihre Tochter Lisbeth steht nun im Hauptfokus der Geschichte und man nimmt hauptsächlich an ihrem beruflichen und privaten Werdegang teil, auch wenn Fygens Erlebnisse in Spanien durchaus weitergeführt werden und auch sehr spannend sind.

Dank des einnehmenden, zeitgemäßen Schreibstils der Autorin und detailreichen Beschreibungen von damaligen örtlichen Begebenheiten, versprüht der Roman sehr viel historisches Flair und die immerhin 541 Seiten (danach folgen ein interessantes Nachwort der Autorin und ein Glossar) lesen sich wie im Flug.

Ursula Niehaus weibliche Romanheldinnen sind sehr starke, selbstbewusste Frauen, die sich in ihrer Zeitepoche und gegen die Männerwelt zu behaupten verstanden. Auch Lisbeth ist eine solche Frau, die trotz aller Probleme nie zerbricht und mit fester Hand ihr Erbe zum Erfolg führen will. Trotz ihres Ehrgeizes ist sie eine sympathische Romanfigur mit der man sich sehr schnell identifizieren kann.

Ein erwähnenswerter Punkt ist außerdem, dass die Hauptfiguren dieser Romane keine Fiktion sind, sondern tatsächlich lebten. Die Autorin hat Fiktion und historische Fakten zu einer unterhaltsamen Story verflochten, die mir erneut sehr viel Lesespaß bereitet hat. Das Ende des Romans lässt allerdings schwer auf einen weiteren Teil über Lisbeth hoffen.

Veröffentlicht am 05.03.2017

Unbedingt Teil 1 lesen

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Fygen hat sich in diesem Roman nach dem Tod von ihrem Mann Peter zurückgezogen und arbeitet nun als Vertreterin einer Handelsgesellschaft. Sie reist nach Valencia, da sie sich von ihrem Handelspartner ...

Fygen hat sich in diesem Roman nach dem Tod von ihrem Mann Peter zurückgezogen und arbeitet nun als Vertreterin einer Handelsgesellschaft. Sie reist nach Valencia, da sie sich von ihrem Handelspartner dort bei einer Lieferung Rohseide übervorteilt fühlt. Dort lernt sie ihren neuen Mann kenne und lebt fortan mit ihm in Valencia. Sie bekommt von ihm eine Werkstatt eingerichtet und arbeitet wieder als Seidenweberin. Ihre Tochter Lisbeth übernimmt nun Fygens Betrieb und wird Lehrherrin für ihre geliebte Seidenweberei. Sie kämpft zusammen mit ihrem Mann gegen die soziale Ungerechtigkeit in diesem Gewerbe. Dadurch macht sie sich nicht nur Freunde, sondern auch Feinde, die vor nichts zurückschrecken.

Wie man aus dem Titel schon entnehmen kann, ist dies Buch die Fortsetzung von "Die Seidenweberin". Und dies sollte man hier wirklich beherzigen und mit dem ersten Band beginnen, denn die Geschichte baut stark aufeinander auf. "Die Tochter der Seidenweberin" ist sehr schön geschrieben, flüssig und leicht verständlich zu lesen. Die Seidenweberei wird in allen Facetten sehr gut beschrieben, man hat als Leser das Procedere sehr bildlich vor Augen und sieht die Farben förmlich leuchten. Aber auch die Nachteile werden hier deutlich gemacht: der beißende Geruch, den die Arbeiterinnen ertragen müssen und deren Ausbeutung sind hier auch angesprochen. Auch der Anhang des Buches ist sehr lesenswert: es werden Informationen zu den Geschehnissen gegeben, die in der Vergangenheit real existenten Personen werden erläutert und es gibt ein Vokabular mit den damals geläufigen Begriffen.