Cover-Bild Leopoldine von Habsburg
Band 5 der Reihe "Reihenweise kluge Frauen"
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
30,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Molden Verlag in Verlagsgruppe Styria GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 29.09.2022
  • ISBN: 9783222150791
Ursula Prutsch

Leopoldine von Habsburg

Kaiserin von Brasilien – Naturforscherin – Ikone der Unabhängigkeit
Tropische Pflanzen und selbst eine Sambaschule sind nach ihr benannt: Leopoldine von Habsburg, Aufklärerin in neoabsolutistischen Zeiten, gilt als eine der bedeutendsten und einflussreichsten Frauen des Landes. Sie war leidenschaftliche Naturforscherin, setzte sich gegen Sklaverei und Armut ein und stellte das Hofzeremoniell ordentlich auf den Kopf. Leopoldine war ihrem Mann Dom Pedro intellektuell weit überlegen – trotzdem ist ihre Biografie auch eine Geschichte der Unterdrückung und Gewalt durch einen machistischen Monarchen, der mit ihren vielfältigen Fähigkeiten nicht zurechtkam. Letztendlich trieb er sie mit nur 29 Jahren in einen frühen Tod.
Für die Feiern »200 Jahre Unabhängigkeit Brasiliens« im Sommer 2022 wird die beliebte Habsburgerin endlich wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt, war sie es doch, die das Papier zur Souveränität Brasiliens unterschrieben hat.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2023

Fundiert, gut lesbar, unterhaltsam

0

In dieser Biographie beleuchtet Ursula Prutsch das Leben einer bemerkenswerten Frau, die in Europa kaum bekannt ist. Denn Leopoldine war zwar eine geborene Habsburg, wurde aber im Rahmen der bei Königsfamilien ...

In dieser Biographie beleuchtet Ursula Prutsch das Leben einer bemerkenswerten Frau, die in Europa kaum bekannt ist. Denn Leopoldine war zwar eine geborene Habsburg, wurde aber im Rahmen der bei Königsfamilien üblichen Verschacherung ihrer Töchter nach Brasilien verheiratet und spielte bei der Unabhängigkeit jenes Landes eine erhebliche Rolle.

Die optische Gestaltung des Buches ist ziemlich modern, das unangenehm schrille Grün des für mich wenig ansprechenden Titelbilds zieht sich durch das ganze Buch und dient als Hintergrund für Kapitelanfänge, Bildseiten und Quellenangaben. Ich empfand diese Farbe als unangenehm für die Augen. Hinzu kommt, daß die kleine schwarze Schrift der Bildunterschriften und Quellenangaben auf dem Grün schlecht lesbar ist. Schön ist dagegen, daß jedes Kapitel mit einer Bilddoppelseite eingeleitet wird und sich auch sonst viele Abbildungen im Buch befinden, die sowohl Brasilien als auch Leopoldine und ihr Umfeld gelungen illustrieren.

Während also die optische Gestaltung für mich ein eher gemischtes Vergnügen war, weiß der Inhalt zu erfreuen. Zu Beginn empfand ich den Schreibstil als distanziert, die junge und jugendliche Leopoldine blieb mir etwas fremd. Dies änderte sich aber im Laufe des Buches, die Autorin bringt uns den Menschen Leopoldine mit allen Empfindungen, Nöten und Gedanken nahe und schildert das Leben am brasilianischen Hof lebendig und anschaulich. Auch die politischen und historischen Hintergründe weiß sie gut zu beschreiben. Trotz der Komplexität mancher Themen bleibt das Buch durchweg leicht lesbar. Zitate aus Briefen und anderen Quellen reichern den Text weiter an.

Gelegentlich fehlten mir einige Informationen, während andere, eigentlich nebensächliche, Dinge zu ausführlich berichtet werden. Es gab Momente, in denen die Autorin be- und auch verurteilt, was ich bei einem Sachbuch unangemessen finde. Auch ein paar Wiederholungen und gelegentlich holprige Formulierungen störten mich vereinzelt ein wenig im Lesefluss, dies sind aber nur Ausnahmen. Insgesamt schafft dieses Sachbuch die Balance zwischen fundiert und unterhaltsam, der Leser tritt in Leopoldines Welt ein, nimmt Anteil an ihr und ihrem durchaus als tragisch zu bezeichnenden Schicksal und lernt dabei noch eine ganze Menge über portugiesische und brasilianische Geschichte sowie innereuropäische Zusammenhänge und Kulturgeschichte. Eine gelungene, empfehlenswerte Biographie!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 28.01.2023

Eine außergewöhnliche Frau

0

Sachbücher lese ich ja eher selten, aber diese Biografie über Leopoldine von Habsburg ist mir aufgefallen und hat sofort mein Interesse geweckt.
Man kennt die in Brasilien sehr verehrte Monarchin in Europa ...

Sachbücher lese ich ja eher selten, aber diese Biografie über Leopoldine von Habsburg ist mir aufgefallen und hat sofort mein Interesse geweckt.
Man kennt die in Brasilien sehr verehrte Monarchin in Europa kaum, was ich sehr schade finde. Leopoldine hatte in Wien eine behütete Kindheit und lernte bereits als Kind viel über die Habsburger Politik. Ihre Liebe galt den Naturwissenschaften. Sie interessierte sich für Mineralien und exotische Pflanzen, forschte und entdeckte diese mit Hingabe. Die Heiratspolitik der Habsburger war ihr wohlbekannt, deshalb stimmte sie auch in die von Fürst Metternich eingefädelte Hochzeit mit dem portugiesischen Kronprinzen Dom Pedro. Mit ihrer älteren Schwester Marie Luise verband sie eine tiefe Freundschaft, die sie durch einen regen Briefwechsel aufrecht hielt. Die Briefe, die die beiden Schwestern tauschten, sind auch im Roman "Der grüne Palast" von Peggy Hohmann Thema, wie auch die Überfahrt von Leopoldine nach Rio de Janeiro.

Leopoldine war ihren angeheiraten Ehemann intellektuell weit voraus und hatte seit ihrer Kindheit auch Einblicke in die Politik der Habsburger, während Pedro völlig unbedarft war. Es war auch Leopoldine, die das Papier zur Souveränität Brasiliens unterschrieb und vieles für die Bevölkerung tat. Doch Pedro erkannte dies nicht und die Ehe der beiden wurde immer schwieriger...

Der Schreibstil ist gut lesbar und bringt uns Leopoldine mit der Zeit immer näher. Die politischen und historischen Hintergründe werden, obwohl sie oftmals komplex sind, leicht verständlich erzählt. Fasziniert hat mich wie viel Leopoldine für die Naturwissenschaft geforscht hat und alles Neue nach Europa hat verschiffen lassen. Manches ist dabei auch etwas fragwürdig, wie die Übersendung eines farbigen Sklavens nach Wien.

Die optische Gestaltung, vorallem das schreiende Grün, finde ich nicht so gelungen. Jedoch passt das Sachbuch in die Reihe über starke Frauen des Molden Verlages. Diese eigenwillige Gestaltung zieht sich durch das ganze Buch. Jedes einzelne Kapitel wird mit einer Bilddoppelseite eingeleitet, was mir gut gefallen hat.

Eine Frau, die so vieles hätte bewirken können und doch in ihren wenigen Jahren als Kaiserin von Brasilien das Land verändert hat. Sie wird in ihrer damaligen neuen Heimat bis heute sehr verehrt. Es ist sehr schade, dass Leopoldine, die eine der klügsten und interessantesten Töchter des habsburgischen Kaiserhauses war, in Österreich kaum bekannt ist.

Fazit:
Eine sehr interessante Biografie über eine außergewöhnliche Frau, die leider viel zu früh starb. Wer gerne mehr über Leopoldine wissen möchte, dem kann ich diese Biografie von Ursula Prutsch sehr empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere