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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 14.09.2022
  • ISBN: 9783839274095
Uta-Maria Heim

Albleuchten

Eine Herbstreise 1790
Im Jahr 1790 wanderte der Theologiestudent Friedrich August Köhler von Tübingen nach Ulm - und verfasste den ersten »Wanderführer« der Schwäbischen Alb. Uta-Maria Heim nimmt diese reale Reise zum Anlass und imaginiert klug und humorvoll das Aufeinandertreffen von fünf jungen Rebellen, die alle vom Zeitgeist der Französischen Revolution beseelt sind - jeder auf seine Weise:
Der heimatverbundene Köhler möchte Land und Leute studieren. Seine Kommilitonen vom Tübinger Stift, Hölderlin und Hegel, sowie der junge Schelling begleiten ihn durch die kargen Dörfer und die herbstliche Landschaft - sie verbindet das Streben nach Höherem. Und das eigensinnige Mädchen Karoline von Günderrode, das eine große Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben in sich trägt, vermittelt virtuos zwischen diesen Welten.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2023

Eine Wanderung

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Albleuchten Eine Herbstreise 1790 ist ein historischer Roman der Autorin Uta-Maria Heim. Der Leser begleitet den Theologiestudenten Friedrich August Köhler, Hölderlin und Hegel, Schelling und Karoline ...

Albleuchten Eine Herbstreise 1790 ist ein historischer Roman der Autorin Uta-Maria Heim. Der Leser begleitet den Theologiestudenten Friedrich August Köhler, Hölderlin und Hegel, Schelling und Karoline von Günerrode auf einer Wanderung zwischen Tübingen und Ulm.

Das Buch ist nicht ganz unkompliziert zu Lesen. Es gibt viele philosophische Gespräche und etliche Fußnoten geben ergänzende Infos. Durch die unterschiedliche Sicht auf die Umgebung während der Wanderung ergeben sich Gespräche über den wohl kommenden Umbruch in der Gesellschaft und ihre Auswirkungen. Wer eine leicht lesbare und ereignisreiche Reise erwartet wird vom Buch enttäuscht sein. Die vielen Dialogen regen zum Nachdenken an, es hemmt aber den Lesefluss wenn man immer wieder die Fußnoten lesen muss, um weitere Infos zu bekommen.

Insgesamt ein interessantes Buch das einen für mich ungewohnten Schreibstil hat. Im Nachwort gibt die Autorin weitere Infos zu den einzelnen Akteuren und ihren Lebensweg.

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Hat einige Längen

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Man schreibt das Jahr 1790. Die Gedanken der Revolution von 1789 in Frankreich schwappen nach Deutschland über. Zahlreiche Studenten sind begeistert von den Ideen der „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ ...

Man schreibt das Jahr 1790. Die Gedanken der Revolution von 1789 in Frankreich schwappen nach Deutschland über. Zahlreiche Studenten sind begeistert von den Ideen der „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ und der Aufklärung. Man will alte Zöpfe abschneiden.

Die Universität Tübingen ist Ausgangspunkt dieses historischen Romans. Der Theologiestudent Friedrich August Köhler wandert gemeinsam mit seinen Kommilitonen Friedrich Hölderlin und Friedrich Hegel über die Schwäbische Alb Richtung Ulm. Unterwegs treffen sie auf den frühreifen, knapp fünfzehn Jahre alte Friedrich Schelling, der sie von nun an begleitet.

Die vier „Fritze“ sind ziemlich verschieden und bilden eigentlich nur eine Zweckgemeinschaft. Während Hölderlin und Hegel ihren eigenen Gedanken nachhängen, ist Köhler ernsthaft Land und Leute interessiert. Er will einen Reiseführer verfassen und ist von Schellings »Geschichte des Klosters Bebenhausen« begeistert.

Zu allem Überfluss taucht auch noch ein eigensinniges Mädchen auf und lässt sich nicht mehr abschütteln: Karoline von Günderrode und wird bald zum fünften Fritz.

Meine Meinung:

Rund um die reale Reise Köhlers spinnt Autorin Uta-Maria Heim diesen historischen Roman.

Gut gelungen sind die Beschreibungen der kargen Dörfer, der abgearbeiteten Menschen, die in den herbstlichen Wochen die letzte Ernte einfahren. Die Leser können in diese Stimmung gut eintauchen: leuchtend bunte Wälder, Nebelschwaden und Landregen wechseln sich ab. Schmunzeln musste ich über die nicht passenden feinen Wanderstiefel.

Interessant ist das Verhalten der Personen innerhalb der Gruppe. Die vier Männer sind einander nicht grün und Karoline muss mehrmals vermitteln. Während die Männer nach „Höherem“ im Sinne der Revolution streben, will Karoline nur eines: ein selbst bestimmtes Leben führen und nicht wie üblich, von der Herrschaft des Vaters in die Abhängigkeit eines Ehemanns geraten.

Schade ist nur, dass die Autorin nur wenig über die Mitreisenden der fiktiven Wanderung im Nachwort erzählt. Wir erfahren einiges über Köhler, ganz wenig über Hölderlin, aber Schelling und Hegel sind ihr kein weiteres Wort wert. Und die historische Karoline von Günderrode ist 1790 erst zehn Jahre alt. Dieser Mangel kostet den 4. Stern.

Fazit:

Ein gelungenes Sittenbild der Zeit, das hin und wieder seine Längen hat. Gerne gebe ich hier 3 Sterne.