Cover-Bild FÜNF
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Conquisitio Veritatis
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Besondere Themen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 237
  • Ersterscheinung: 30.04.2023
  • ISBN: 9783982527505
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Veikko Bartel

FÜNF

Der Ring der Schlangen
Afghanistan 1987
Zwei Offiziersschüler aus der DDR werden zu einem Lehrgang für Fernaufklärer an die Akademie der Fallschirmjäger der Sowjetunion kommandiert. Man schickt sie zu einem entlegenen Außenposten der sowjetischen Streitkräfte in Afghanistan. Sie sollen dort die Arbeit der Aufklärer in einem Kriegsgebiet beobachten. Auf dem Weg dorthin wird ihr Hubschrauber von den Mudschaheddin vom Himmel geholt. Nur sechs von 18 Insassen überleben. Es folgen FÜNF Tage Flucht, FÜNF Tage Kampf, FÜNF Tage erbitterter Krieg.
Was sind Ideale wert, wenn es ums Überleben geht und was bleibt von diesen übrig, wenn man überlebt hat?

"Ich hasse die Russen nicht. Und ich hasse nicht die Mudschaheddin. Ich hasse das, was Afghanistan aus mir gemacht hat"

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2023

Eindrucksvolle starke Schilderung von Kriegserlebnissen

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"Nach einer wahren Begebenheit

Afghanistan 1987. Ein Offiziersschüler aus der DDR soll die Arbeit der Aufklärer in einem Außenposten der Sowjetarmee beobachten. Doch der Hubschrauber, der ihn dorthin ...

"Nach einer wahren Begebenheit

Afghanistan 1987. Ein Offiziersschüler aus der DDR soll die Arbeit der Aufklärer in einem Außenposten der Sowjetarmee beobachten. Doch der Hubschrauber, der ihn dorthin bringen soll, wird durch die Mudschaheddin abgeschossen. Nur sechs Passagiere überleben. Sie flüchten. Man macht Jagd auf sie.

Es folgen FÜNF Tage erbitterter Kampf um sein Leben und um seine Ideale."

Dies teilte der Autor Veikko Bartel zu Beginn einer Leserunde über seine Novelle mit. Der Autor hat einen tollen Schreibstil, dieses Buch konnte mich fesseln, zum Nachdenken bringen über die Sinnlosigkeit des Krieges und die teilweise heftigen Foltermethoden, die Menschen in der Lage sind einander anzutun. Was in solchen "Menschen" vor sich geht, erschließt sich mir als mitfühlendem Menschen leider nicht. Umso erschreckender war es, diese Novelle zu lesen, die ja auf einer wahren Begebenheit beruht. Die handelnden Personen wurden gut beschrieben und ich konnte mich gut in deren Lage hineinversetzen. Auch die Mentalität u.a. der Russen wurde mir mit diesem Buch nähergebracht. Wie bei jedem Buch konnte ich viel Wissen mitnehmen, man merkte, dass der Autor gut recherchiert hat.

Wozu ist der Mensch fähig, wenn es ums nackte Überleben geht? Gleichzeitig konnte man auch sehen, dass Freundschaft, Loyalität etc. entstehen können und wie wichtig Menschlichkeit gerade in Kriegszeiten ist.

Allerdings ist dieses Buch nicht für zarte Gemüter geeignet, u.a.da Foltermethoden beschrieben werden. Das sollte man schon wissen.

Ich vergebe 5 Sterne für dieses eindrucksvolle, sehr lesenswerte Buch. Es ist in seiner Schilderung der Trauma und Nachwirkungen eines Krieges für die aktiv davon Betroffenen und "Mitwirkenden" sehr bewegend, gerade wenn man die aktuelle Situation in der Ukraine bedenkt.

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Veröffentlicht am 11.06.2023

Die bitteren Erfahrungen zweier DDR-Offiziersschüler bei einem ungeahnten Himmelfahrtskommando in Afghanistan anno 1987

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Die Story des Autors Veikko Bartel zu seiner aktuellen Novelle "FÜNF - Der Ring der Schlangen" erinnerte mich persönlich rein nur nach dem Teasertext gleich an den US-amerikanischen Kinoblockbuster "Black ...

Die Story des Autors Veikko Bartel zu seiner aktuellen Novelle "FÜNF - Der Ring der Schlangen" erinnerte mich persönlich rein nur nach dem Teasertext gleich an den US-amerikanischen Kinoblockbuster "Black Hawk Down".

Anstelle des Schauplatzes Somalia im Kinofilm steht hier dann Afghanistan im Blickpunkt und die russischen Truppen bestimmen das Geschehen.

Das Buch nahm mich dann ziemlich schnell in Beschlag und ich war direkt bei der Sache dabei. Ohne viele Umschweife gelingt es Bartel gekonnt den Leser zu umgarnen und ihn quasi in die Geschichte hineinzuziehen, als wäre man Teil der Truppe dort in Afghanistan vor Ort.

Sehr realistisch wirken die geschilderten Szenerien und für Zartbesaitete ist dieses Buch dann vielleicht mit einigen sehr expliziten Szenen dann eher nicht zu empfehlen. Zur Story selbst möchte ich hier nichts weiter spoilern sondern verweise einfach nochmals auf den Klappentext.

Das Werk besticht durchweg durch seine akkurate Schilderung der Vorkommnisse und der sehr authentischen Aufbereitung. Der Spannungsbogen ist ausgeklügelt gewählt und reißt bis zum Schluss hin nicht ab.

Es ist mehr als nur ein reiner faktenbasierter Kriegsroman, in dem dann Kämpfe geschildert werden und heroische Geschichten erzählt werden. Diese kommen zwar auch in diesem Werk vor aber dieser einseitige Eindruck wäre zu kurz gesprungen und würde dem Buch nicht gerecht. Am Ende des Buches geht Bartel dann sehr ausführlich auf die mal mehr oder weniger versehrten heimkehrenden Veteranen ein.

Was lösen kriegerische Aggressionen bei Menschen, die diese hautnah erlebt haben dann langfristig aus (Stichwort "PTBS")?

Kann ein geschundener Veteran dann zuhause überhaupt wieder im Alltag Halt finden und die Erlebnisse verarbeiten?

Wie gehen Veteranen mit etwaigen Schuldfragen um und ist eine Aussöhnung mit den eigenen Werten und Idealen überhaupt möglich?

Gerade dieser Teil macht das Buch für mich persönlich dann ganz besonders. Meist schließt ein solches Buch ja bereits mit dem heroischen Sieg der einen Partei über die andere und alles ist am Ende vermeintlich gut. Aber selbst wer in einem Krieg vordergründig als Sieger hervorgeht hat wohl oder übel ein Leben lang mit den grauenvollen Erlebnissen zu kämpfen.

Einen kleinen Vorgeschmack auf die tatsächliche Tiefe des Buches gibt folgendes Zitat:

"Ihre Gesichter zeigen ihre Jugendlichkeit allerdings nicht. Nicht mehr. Im Gegenteil. Allesamt sind sie durch den Krieg gezeichnet. Physisch durch mannigfaltige Narben - aber vor allem seelisch. Aus ihren Gesichtern spricht der Krieg. Er hat sich in ihre Augen eingebrannt. Sanftmut und alles Träumerische sind verschwunden. Stattdessen steht in ihren Augen Bitterkeit, eine permanente, fast schon paranoide Wachsamkeit, Kälte und pure Entschlossenheit. Ein Blick in ihre Augen lässt dem, der ihn wagt, augenblicklich das Blut in den Adern gefrieren und zwei Gedanken denken: Ich warne Dich, versuche nicht herauszufinden, was diese Augen schon gesehen haben, es wird Dich zerstören. Und zweitens: Erwarte niemals Barmherzigkeit und Vergebung."

Mich lässt die Novelle mit Blick auf den aktuellen Ukrainekrieg mehr als nachdenklich zurück. Wieviele solcher Schicksale wird es aktuell wohl wieder geben?

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Veröffentlicht am 09.06.2023

Krieg, Moral, Ehre

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„...Du, mein Freund, hast durch das, was geschehen ist und vor allem wie es geschehen ist, die Essenz Deiner Überzeugungen vom überflüssigen Rest extrahiert. Ohne dass Dir das bewusst gewesen ist...“

Es ...

„...Du, mein Freund, hast durch das, was geschehen ist und vor allem wie es geschehen ist, die Essenz Deiner Überzeugungen vom überflüssigen Rest extrahiert. Ohne dass Dir das bewusst gewesen ist...“

Es ist ein toter Freund, der ihm in einem Tagtraum zu dieser Erkenntnis verhilft. Zuvor war eine Menge geschehen.
Der Autor hat einen fesselnden und gleichzeitig bedrückenden Roman geschrieben. Er weiß, wovon er schreibt. Das spürt man in jeder Zeile und auch an dem Schriftstil, der stellenweise sehr deutlich das Geschehen wiedergibt. Das Buch ist sicher keine Wohlfühllektüre. Es zeigt, wie grausam Krieg ist und was er aus dem Menschen macht.
Im Jahre 1987 werden zwei Offiziersschüler der NVA zu einem Außenposten der sowjetischen Streitkräfte in Afghanistan geschickt. Sie sollen die Arbeit der Aufklärer in einem Krisengebiet beobachten. Der Offizier, der sie mit seiner Einheit von einem Stützpunkt zum anderen bringen soll, ist alles andere als begeistert. Es handelt sich um eine Eliteeinheit. Er wird deutlich.

„...Vorbereitet, sagen Sie? […] Auf das hier kann Sie nichts und niemand vorbereiten. Was für ein Schwachsinn, das zu glauben! Und wie verantwortungslos, jemanden das glauben zu machen!...“

Als der Hubschrauber beschossen wird und abstürzt, überleben fünf der Männer. Dazu gehört einer der Offiziersschüler. Als Leser erfahre ich, was sein familiärer Hintergrund ist und warum er zur Armee gegangen ist. Über die Handlung möchte ich nicht viele Worte verlieren. Die möge der zukünftige Leser auf sich wirken lassen.
Für mich gehören zu den Höhepunkten des Buches die vielen Gespräche. Sie sind es, die belegen, wie der Krieg den Menschen verändert. Schon im Hubschrauber bekommen sie gesagt:

„...Ich gebe euch beiden Jünglingen einen guten Rat. Solltet Ihr uns abhanden kommen, tötet Euch selbst. […] In diesem Krieg gibt es keine Gefangenen. Keine Gnade und keine Ehre unter Kriegern...“

Der Offiziersschüler, der meist der Blonde genannt wird, ist mit hohen Idealen gekommen. Die werden nach und nach erschüttert. Er erlebt, dass sich die Soldaten nicht so verhalten, wie er erwartet hat. Er begreift aber auch, dass es auf jeden Einzelnen ankommt, wenn sie überleben wollen. Es ist eine besondere Art von Kameradschaft, die die Männer zusammenschweißt.

„...Du hältst uns für Tiere, oder? Für abartige Barbaren. Was bildest Du Dir ein? Was glaubst Du, wer Du bist, über uns urteilen zu können? [...].Du hast noch nie für etwas Verantwortung getragen, Jüngling...“

Und er musste noch nie auf einen Menschen schießen. Das wird sich im Laufe der Handlung ändern und es verändert ihn. Was bleiben wird, sind Alpträume und Schuldgefühle. Er beginnt, seine politischen Überzeugungen zu hinterfragen.
Als besonderes Stilmittel hat der Autor um das eigentliche Geschehen eine Rahmenhandlung gesetzt, die viele Jahre später spielt. Der Blonde besucht einen seiner damaligen Begleiter. Beide haben es als einzige geschafft, im Zivilleben wieder Fuß zu fassen.
Das Buch hat mich sehr bewegt, gerade weil hier schonungslos aufgezeigt wird, was der Kampf ums nackte Überleben bedeutet und wie schnell es zu Grenzüberschreitung kommt.

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