Auftakt einer österr. Krimi-Reihe
Dies ist der erste Band der Reihe rund um die Gemeindesekretärin Dorothea „Dorli“ Wiltzing und dem Wiener Detektiv Wolfgang „Lupo“ Schatz.
Weil ihre Tante Leni von einem Pensionistenausflug nicht mehr ...
Dies ist der erste Band der Reihe rund um die Gemeindesekretärin Dorothea „Dorli“ Wiltzing und dem Wiener Detektiv Wolfgang „Lupo“ Schatz.
Weil ihre Tante Leni von einem Pensionistenausflug nicht mehr nach Hause kommt, macht sich ihre Nichte Agnes Sorgen. Sie engagiert den Wiener Privatermittler Wolfgang Schatz. Die Spurensuche führt ihn an den Ort des Verschwindens, nach Buchau, einem kleinen idyllischen Dorf in Niederösterreich. Doch wie so häufig täuscht die Idylle, denn es gibt nicht nur die tote Tante sondern eine weitere Leiche.
Ist Tante Leni Augenzeugin des Mordes an dem Pecher geworden? Musste sie deshalb sterben? Und was hat der in Harz eingegossene Kopf zu bedeuten?
Als Ortsunkundiger führt Lupos Weg schnurstracks zu Dorli, der Gemeindesekretärin, die alle Bewohner der Ortschaft kennt. Dorli hat einen Hang zum „Kriminalisieren“ und bald ermitteln die beiden gemeinsam. Vor allem auch deswegen, weil sie der Polizei die Aufklärung des komplexen Falles nicht zutrauen.
Meine Meinung:
Die Autorin hat mit Dorli & Lupo ein erfrischendes Ermittlerduo geschaffen. Noch ist nicht ganz klar wer Sherlock Holmes bzw. Dr. Watson sein wird, oder ob Dorli vielleicht doch Ms. Marple den Rang ablaufen wird.
Zusätzliches „Personal“ sind: Polizist Leo Bergler, einst Bezirksinspektor, nun nach Weiterbildung ein Oberleutnant, und „Bär“, der Chef der „Devils“, einer Motorradgang, die Dorli quasi adoptiert hat. SO unterschiedlich diese Typen sind, sie haben eines gemeinsam: weitere Morde zu verhindern und die erfolgten aufzuklären. Daran wird gearbeitet, wenn auch mit unterschiedlichen und häufig unorthodoxen Mitteln.
Sehr gut hat mir gefallen, dass der Leser völlig unaufgeregt und unter-schwellig etwas über die Geschichte der Gegend und über die Pechgewinnung erfährt. Die Pecher sind eine vom Aussterben bedrohte Berufsgruppe. Nur mehr wenige beherrschen ihr Handwerk. Wozu man das Pech, wie man das Herz der Schwarzföhre brauchen kann? Man verwendet es als „Saupech“ zum Enthaaren der geschlachteten Schweine oder, ein wenig kultivierter als Grundlage für das Kolophonium, das zum gängig Machen des Geigenbogen nötig ist.
Der Titel „Saupech“ ist mehrdeutig. Erstens durch das oben beschriebene Produkt der Schwarzföhre und andererseits ist „Saupech“ die Steigerung für Pech also Unglück. Saukalt ist besonders kalt oder sauschwer wiegt mehr als schwer.
Die Dialoge sind witzig und liefern jede Menge Lokalkolorit. Für Spannung sorgt der kursiv geschriebene Teil der Handlung. Denn hier blicken wir dem Täter über die Schulter. Die Leser können hier miträtseln. Die Auflösung ist nach einigen Sackgassen und unerwarteten Wendungen schlüssig.
Für diejenigen, die über unbekannte Begriffe stolpern könnten, gibt es am Ende des Krimis ein ausführliches Glossar.
Tja, zum Schluss hat der Täter trotz aller Bemühungen, ein ordentliches Saupech.
Fazit:
Ein spannender und unterhaltsamer Krimi aus Österreich. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.