Sommerliche Liebesgeschichte ohne Tiefgang
Rebekka ist eine Karrierefrau. In der Agentur hat sie einen tollen Posten und wird gebraucht. Denkt sie. Doch dann taucht ihr Ex auf und sie erkennt, dass sie nur die Quotenfrau ist und man ihr nicht wirklich ...
Rebekka ist eine Karrierefrau. In der Agentur hat sie einen tollen Posten und wird gebraucht. Denkt sie. Doch dann taucht ihr Ex auf und sie erkennt, dass sie nur die Quotenfrau ist und man ihr nicht wirklich etwas zutraut, sie dafür aber umso lieber als Sündenbock benutzt. Voller Frust lässt sie sich zu einer sinnlosen, dummen Tat hinreißen und landet vor dem Richter. Der brummt ihr Sozialstunden auf. So landet sie bei Dorothea von Katten – und wird gezwungen, ganz anders zu leben, als bisher …
Dies ist eine typische Liebesgeschichte, die quasi zwei Erzählstränge aufzeigt. Die unglückliche, dramatische Liebe von Dorothea von Katten zu ihm Iggy und der verschlungene Weg zum Liebesglück von Rebekka Winter. Beide grundverschieden und doch so ähnlich. Leider auch sehr vorhersehbar …!
Während ich die Art von Frau von Katten noch halbwegs nachvollziehen kann, ist mir Rebekka zutiefst unsympathisch und bleibt das auch bis zum Ende. Sie verändert sich zwar, doch für meinen Geschmack einfach zu spät und zu langsam. Für sie gibt es außer ihrer Sicht der Dinge keine Wahrheiten und sie kennt auch keine Rücksicht oder Geduld. Das mag für Teenager noch angehen, aber bei einer Mittdreißigerin ist das dann doch etwas ungut. Taye bringt ein wenig von der Lebensart seiner Heimat in die Stimmung, aber das ist schon wieder zu einseitig für mich. Es fehlen ihm Ecken und Kanten, er ist einfach zu glatt. Die Charaktere aus der Agentur fallen ebenfalls ein wenig zu stereotyp aus. Einzig Moneypenny ist witzig, aber auch zu oft in dieser Art schon gesehen.
Die Story selbst – sie ist vorhersehbar, aber eine Geschichte, die man zum Abschalten und Runterkommen prima lesen kann. Mir fällt allerdings auf, dass der Stil sehr arg an die typischen Groschenromane der 1980er Jahre angelehnt ist. Etwas schwülstig, etwas übertrieben, etwas hochgestochen. Mir fehlen die Leichtigkeit der Blumenbeete und das duftige der Blumen.
Sehr nett ist, dass alle Kapitel mit einer Blume betitelt sind. Die Bedeutung dieser Blumen findet sich im Anhang und sie bezeichnen sehr treffend die Grundstimmung der Kapitel.
Kurz: ich mochte das Buch, aber es verflüchtigt sich schon kurz nach dem Lesen, wie sich Eisblumen verflüchtigen, wenn Sonnenstrahlen die Fensterscheibe erwärmen. Macht bei mir: drei Sterne.