Cover-Bild Dante Walker - Seelensammler
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: cbt
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 09.11.2015
  • ISBN: 9783570310106
Victoria Scott

Dante Walker - Seelensammler

Michaela Link (Übersetzer)

Dante Walker ist brillant in seinem Job als Seelensammler. Bis er vor einer echten Herausforderung steht – nämlich vor Charlie Cooper, einem total abgedrehten Mädel, dessen Seele er seinem Boss binnen zehn Tagen in die Hölle liefern soll. Eigentlich ein Klacks für jemanden mit Dantes Qualitäten. Doch die werden auf eine harte Probe gestellt, als Nerd Charlie Dantes Gefühlswelt teuflisch durcheinander bringt …

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Gegensätze ziehen sich an

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Der Auftakt einer atemberaubenden Serie um ein Wettrennen um Leben und Tod von der US-amerikanischen Jugendbuchautorin Victoria Scott: Dante Walker – Seelensammler.

Dante Walker ist tot, doch der grosse ...

Der Auftakt einer atemberaubenden Serie um ein Wettrennen um Leben und Tod von der US-amerikanischen Jugendbuchautorin Victoria Scott: Dante Walker – Seelensammler.

Dante Walker ist tot, doch der grosse „Boss der Unterwelt“ hat ihn zu einem seiner Seelensammler wiedererweckt. Für diesen markiert Dante diejenigen Seelen, welche sich nicht von ihrer besten Seite gezeigt haben – und hat Spass daran. Wer eine komplett versiegelte Seele hat, kommt auf direktem Wege in die Unterwelt. Nun hat Dante die Chance aufzusteigen und sich frei auf der Erde bewegen zu können, wenn er nur die unschuldige Seele von Charlie einsammelt und innerhalb von 10 Tagen abliefert. Kein Ding für Dante, denn er ist der beste Seelensammler aller Zeiten. Doch dann lernt er das nerdige Mädchen besser kennen und zum ersten Mal in seinem (untoten) Leben fällt es ihm schwer, an seinem Auftrag festzuhalten.

Ein nerviges Mädchen verändert den bissigen Bad Boy

Die beiden Charaktere, die im Zentrum der Geschichte stehen, könnten unterschiedlicher nicht sein, aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an.
Dante kommt vor allem am Anfang sehr arrogant, eingebildet, teuflisch gutaussehend und ohne jegliche Moralvorstellungen daher – mit ihm präsentiert und Scott einen herrlichen Antihelden. Leider erliegt Dante im Verlauf des Buches demselben Fluch, den auch schon viele andere Bad Boys vor ihm erlitten haben: Kaum trifft ihn der Pfeil der Liebe, wird er handzahm. Nach und nach entwickelt er Gefühle für Charlie und ist hin- und hergerissen zwischen seinem Auftrag (und damit seinem Entkommen aus der Hölle) und ihr. Dadurch büsst er leider immer mehr von seinem ironischen Charme und Biss ein. Charakterentwicklung ist gut und schön, diese war auch gut nachzuvollziehen, jedoch hätte sich Dante noch ein wenig länger beibehalten können, weil sein Humor dem Anfang des Buches den richtigen Pfiff gibt.
Charlie dagegen konnte einem einerseits sympathisch sein, weil sie stets das Gute in den Menschen sieht und hilft, wo sie nur kann. Dabei wird sie von ihren Mitschülern aufgrund ihres Äusseren und ihrer unschuldigen Art jedoch sehr schlecht gemacht. Andererseits wurde sie recht schnell nervig, denn obwohl ihre Wünsche nachvollziehbar waren, waren diese recht flach und schnell als selbstverständlich abgetan.

„Wenn ich diese eine magere Seele abliefere, werde ich zum Seelendirektor befördert. Wie Max sagte, bedeutet das die Erde als dauerhaften Einsatzort. Und eines will ich euch sagen: Nie wieder zurück in die Unterwelt zu müssen, ist eine hervorragende Motivation.“, S.25

Wenn man bedenkt, dass Dante direkt aus der Hölle kommt, und oft genug betont, wie schrecklich es dort sei, hätte man etwas mehr Höllenaction erwarten können. Wenn ein Dämon schliesslich schon für den Teufel Seelen sammeln soll, hätte man auch einen Blick in die Hölle werfen können. Zumindest die Handlung des ersten Teils dieser Serie spielt allerdings nur auf der Erde. Dabei hätte es einen durchaus interessiert, wie denn diese höllische Hölle aussieht, der Dante unbedingt entfliehen will, koste es, was es wolle.

Gute Grundidee, wenig spektakuläre Umsetzung

Die Grundidee des Buches war sehr gut, etwas Originelles und hat somit erst einmal begeistert. Die Umsetzung war dann nicht ganz so, wie man es sich erhofft hätte. Oftmals blieben Erklärungen zu der Siegelgeschichte aus, sodass man sich zusammenreimen musste, wozu alles dient. Und hoffen, dass es auch stimmt.

Der Schein trügt

Das angesprochene zentrale Thema ist ein sehr aktuelles, gerade unter Jugendlichen: Schönheit. Charlie ist mehr als unzufrieden mit sich selbst, was Dante natürlich gleich ausnutzt, und so nimmt das Drama seinen Lauf. Ein klares Statement wird gesetzt, und zwar, dass es nicht nur an einer schönen Hülle sondern auch an inneren Werten bedarf. Auch wenn ein attraktives Äusseres ersichtlich ist, so ist es schwieriger, den Kern eines Menschen zu ergründen. Nur, wer mit einem guten Charakter überzeugt, hat die Chance andere Menschen wahrlich zu beeindrucken und sie zum positiven zu verändern.
Auch die Grenze zwischen Schwarz und Weiss, Gut und Böse wird öfters verwischt, zeigt auf, wie subjektiv alles gesehen werden kann. So ist Dante als Höllenbrut garantiert nicht zu 100% schlecht, und auch Charlies Schein kann trügen.