Cover-Bild Mörderische Schärennächte
Band 4 der Reihe "Thomas Andreasson ermittelt"
11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 10.04.2014
  • ISBN: 9783462046458
Viveca Sten

Mörderische Schärennächte

Ein Fall für Thomas Andreasson
Dagmar Lendt (Übersetzer)

Die Erfolgsserie geht weiter – ein neuer Fall für Thomas Andreasson

Der letzte Fall hätte ihn fast das Leben gekostet, doch Thomas Andreasson kehrt zurück auf die Polizeistation in Nacka. Sein erster Fall nach langer Krankheit scheint eindeutig zu sein: Markus Nielsen wird erhängt in seinem Zimmer aufgefunden, und er hat einen Abschiedsbrief hinterlassen. Doch seine Mutter glaubt nicht an Selbstmord und bittet die Polizei, den Fall nicht zu den Akten zu legen. Auf der Wache ist die Situation angespannt, denn es fällt Thomas schwer, wieder Fuß zu fassen. Die Ermittlungen führen ihn zur Militärbasis auf der Insel Korsö, gleich neben Sandhamn gelegen. Nora Linde, Thomas’ Freundin aus Kindertagen, versucht mehr über das Militärlager herauszufinden, das den Küstenjägern jahrzehntelang als Standort diente. Gibt es etwas in der Vergangenheit, das nicht herauskommen soll? Der vierte Fall der Bestsellerautorin Viveca Sten beschreibt, was aus Menschen werden kann, deren Persönlichkeit gebrochen wurde.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2019

Was geschah 1977?

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Eine Studentin entdeckt im Zimmer des Studentenheims der Universität Stockholm ihren Kommilitonen Marcus Nielson. Tot! Alles deutet auf Selbstmord hin .... doch seine Mutter fleht Kommissar Thomas Andreasson ...

Eine Studentin entdeckt im Zimmer des Studentenheims der Universität Stockholm ihren Kommilitonen Marcus Nielson. Tot! Alles deutet auf Selbstmord hin .... doch seine Mutter fleht Kommissar Thomas Andreasson an, den Fall zu untersuchen. Sie ist überzeugt, dass ihr Sohn niemals Selbstmord begangen hätte. Thomas, der auch einmal ein Kind verloren hat, verspricht der Mutter, dass er der Sache auf den Grund geht. Als ein zweiter Mord geschieht, weisen die beiden Fälle Parallelen auf, die in das Jahr 1977 reichen. Zu der Zeit wurde in den Schären die Elitetruppe " Küstenjäger " der schwedischen Armee ausgebildet.



Normalerweise sind schwedische Krimis eher düster und melancholisch. Deshalb schrecke ich oft davor zurück, sie zu lesen. Viveca Sten beweist, dass es auch anders geht und hat in mir nun einen neuen Fan gefunden. Mir gefiel ihr angenehm zu lesender Schreibstil sehr gut. Die Perspektivenwechsel, die zu Beginn des Buches den Leser fordern, sind gut strukturiert und klar. Ich kann mir vorstellen, dass es für mich eine Herausforderung bedeutete, weil ich keinerlei Vorwissen hatte, denn dies ist bereits der vierte Band rund um den Ermittler Thomas Andreasson. Obwohl ich die Vorgänger nicht kenne, konnte ich problemlos folgen.
Immer wieder wurden Tagebucheinträge von 1977 eingefügt, die aus der Sicht eines Küstenjägers in Ausbildung geschrieben wurden. Viele Male empfand ich die als sehr bedrückend und trotzdem faszinierend. Sehr gut wurde die psychologische Seite der Gruppendynamik sowie blindes Gehorchen gegenüber einem Vorgesetzten deutlich. Die Kameradschaft, die dort in dieser Gruppe herrschte, hat mich berührt.
Ich habe einiges über die Schären erfahren, auch über die mythenumworbene Insel Korsö, die früher Sperrgebiet für Soldaten in Ausbildung war. Diese Insel als Schauplatz und als Grund einer Serie an Morden zu nehmen, ist sehr geschickt. So wird nur schon durch das Setting die Story fesselnd und atmosphärisch dicht. " Mörderische Schärennächte " ist ein spannender und zugleich gut aufgebauter Krimi. Die Autorin verzichtet auch komplizierte Ver- und Entwicklungen. Dies empfand ich als sehr erholsam. Das Privatleben von Thomas Andreasson sowie von einer Freundin von ihm wird zwar thematisiert, doch da es dabei aus meiner Sicht äusserst interessant zu und her geht, hat mich das nicht gestört. Und die Morde sowie die Ermittlungen stehen meist im Mittelpunkt.
Dies war ganz sicher nicht der letzte Krimi, den ich von Viveca Sten gelesen habe!

Veröffentlicht am 07.11.2018

Was geschah auf Korsö

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Thomas Andreasson ist für mich persönlich ein neuer Ermittler, auch wenn er schon in "Mörderische Schärennächte" seinen 4.Fall bearbeitet. Der Selbstmord des jungen Studenten Markus Nielsen wirft schnell ...

Thomas Andreasson ist für mich persönlich ein neuer Ermittler, auch wenn er schon in "Mörderische Schärennächte" seinen 4.Fall bearbeitet. Der Selbstmord des jungen Studenten Markus Nielsen wirft schnell Fragen auf, auch wenn die Obduktion keinerlei Fremdeinwirkung aufdeckt. Sein letztes studentisches Projekt handelte von den Küstenjägern, die absolute Eliteinheit des schwedischen Militärs, berüchtigt wegen ihres unmenschlichen Drills. Eingeworfene Tagebucheinträge aus dem Jahr 1976 bezeugen die menschenverachtende Ausbildung durch einen ganz speziellen Unteroffizier. Soll eventuell eine dunkle Vergangenheit vertuscht werden? Oder will sich jemand nach Jahrzehnten für begangenes Unrecht rächen? Besteht überhaupt ein Zusammenhang? Ja, ein Zusammenhang wird im Laufe der Zeit immer deutlicher, weil ein Kamerad aus dem Zug nach dem anderen verstirbt.
Viveca Sten verleitet den Leser zum Mitdenken und Mitraten, weil er immer auf dem gleichen Wissensstand mit den Ermittlern ist. Der Ehrgeiz der jungen Rekruten, ihre daraus hervorgehende Leidensbereitschaft, wird gut dargestellt. Einschübe aus dem Privatleben der Ermittler verhindern, dass die Handlung zu trocken wird. Und das Finale ist unvorhersehbar, und ebenso unvorhersehbar spannend.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Marschbefehl in idyllischer Schärenlandschaft

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Der vierte Teil von Viveca Stens auf und um die idyllische Ferieninsel Sandhamn angesiedelten Krimi-Reihe lässt schon auf den ersten Seiten die gewohnte atmosphärische Spannung aufkommen, die ich so liebe. ...

Der vierte Teil von Viveca Stens auf und um die idyllische Ferieninsel Sandhamn angesiedelten Krimi-Reihe lässt schon auf den ersten Seiten die gewohnte atmosphärische Spannung aufkommen, die ich so liebe. Die Handlung garantiert wie immer Aufregung und Unterhaltung gleichermaßen. Diesmal entführt uns die Autorin in ein für das friedliche und friedliebende Schweden sehr ungewöhnliches Setting - in die Welt des Militärs, die auch hier existiert. Zunächst wird ein toter junger Mann, ein Psychologie-Student aufgefunden, es folgen weitere Leichen - Männer in den 50ern, alle mit einer gemeinsamen militärischen Vergangenheit in den 1970er Jahren - und zwar bei den damals in unmittelbarer Nähe zu Sandhamn stationierten Küstenjägern. Allmählich kristallisiert sich eine Verbindung zwischen allen Todesfällen heraus - denn der Junge Student hat Forschungen im militärischen Umfeld getätigt. Wie so oft bei Viveca Sten, gibt es auch hier Verbindungen zu früheren Ereignissen - diesmal zur schwedischen Armee der 1970er Jahre.

Wie immer spielt auch die Rahmenhandlung um den attraktiven Ermittler Thomas Andreasson und seine Freundin aus Kindheitstagen, die Juristin Nora, eine Rolle, wobei sich das Leben der beiden in unterschiedliche Richtungen entwickelt: während Thomas und seine Exfrau wieder zueinander gefunden haben, treibt Nora die Scheidung zum untreuen Gatten voran und versucht sich mit dem Leben als alleinerziehende Mutter zu arrangieren.

Neben der Krimihandlung legt Viveca Sten in ihren Büchern stets den Akzent auf die Vermittlung und Relevanz gewisser Werte wie Freundschaft und Treue - da dies niemals mit dem erhobenen Zeigefinger und eher beiläufig geschieht, ist dies aus meiner Sicht ein angenehmer Aspekt, auf den ich mich bei jedem neuen Sandhamn-Krimi schon freue.

Wie auch in den beiden Vorgängern beweist sich die Autorin auch diesmal als Meisterin der atmosphärischen Dichte: der treue Leser kennt Sandhamn mittlerweile (fast) wie seine Westentasche und auch das Stockholmer Umfeld des Kripo-Teams ist ihm nicht mehr fremd. So fällt es ihm nicht schwer, mit Thomas, seiner Kollegin Margit und nicht zuletzt mit der wie immer an den Ermittlungen partizipierenden Nora - die diesmal als Lieferantin extrem wichtiger Hintergrundinformationen fungiert - mitzufiebern, sie quasi dabei zu begleiten. Dieser Band beinhaltet viele besonders tragische und auch brutale Elemente - gleichwohl gelingt es der Autorin, die über der Ferieninsel schwebende Leichtigkeit und spezifische Atmosphäre aufrechtzuerhalten, wobei von Unbeschwertheit keine Rede sein kann.

Viveca Sten hat sich mit ihren Krimis bereits eine treue Fangemeinde in Deutschland geschaffen - dieser wieder einmal überaus gelungene Band wird diese sicher noch vergrößern. Für Leser, die Autoren wie Viveca Stens Landsmänninnen Helene Tursten und Camilla Läckberg oder auch die Finnin Leena Lehtolainen lieben, ein gefundenes und von mir aus ganzem Herzen empfohlenes Fressen mit der Chance zu einer weiteren skandinavischen Lieblingsserie, wenn sie es nicht schon längst ist!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr gute Vergangenheitsbewältigung in einem Krimi

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In einem Studentenwohnheim in Nacka findet Amanda Grenfors ihren Kommilitonen Marcus Nielsen, mit dem sie zum Lernen verabredet war, tot von der Decke seines Zimmers baumelnd. Ein nicht unterschriebener ...

In einem Studentenwohnheim in Nacka findet Amanda Grenfors ihren Kommilitonen Marcus Nielsen, mit dem sie zum Lernen verabredet war, tot von der Decke seines Zimmers baumelnd. Ein nicht unterschriebener Abschiedsbrief liegt auf dem Tisch - der suggeriert einen Selbstmord. Marcus Mutter Maria und sein Bruder David glauben nicht, dass sich ihr Sohn bzw. Bruder das Leben genommen hat und Maria bittet Thomas Andreasson, der seinen Dienst nach seinem schweren Unfall wieder aufgenommen hat, dass er den Fall nicht zu den Akten legt, sondern ermittelt. Zusammen mit seiner Kollegin Margit Grankvist, die froh ist, dass der alte Thomas nach seiner Krankschreibung wieder zurück ist, beginnt er auf eigene Faust zu recherchieren. Bald kommen drei weitere Tote hinzu - alle haben Schmierseife in der Lunge und im Magen - und der Verdacht erhärtet sich, dass diese Morde irgendwie mit den militärischen Ausbildungen in den 70iger Jahren auf Korsö zusammen hängen...

Thomas Jugendfreundin Nora Linde hat sich von ihrem Mann Henrik getrennt und besucht mit den Kindern Adam und Simon an den freien Wochenenden ihr Sommerhaus auf der Insel Sandhamn. Dort begegnet sie ihrem neuen Mieter Jonas Sköld - und die beiden sind sich nicht unsympathisch. Zusammen mit Olle Granlund, einem Inselbewohner, macht sich Nora auf die Suche nach Spuren aus der Vergangenheit...

Ausschnitte aus einem Tagebuch aus den Jahren 1976/1977 enthüllen Erschütterndes aus dem Alltag der jungen Kadetten, die an der Ausbildung zu Küstenjägern, einer Eliteeinheit, teilnehmen. Besonders ein junger Mann hat unter den "Belohnungen" des Vorgesetzten zu leiden - Pär Andersson. Und dieser junge Mann hat sich am letzten Tag der Ausbildung im Waschraum der Kaserne erhängt.

82 kleine Kapitel, die immer zwischen der verschiedenen Erzählsträngen hin und her wechseln, haben mir den Einstieg in die Geschichte erleichtert. Die Beschreibungen aus dem Privatlebens von Thomas Andreasson und Nora Linde haben mir die Beiden sofort sympathisch werden lassen. Aber auch die anderen Protagonisten sind so lebendig und detailliert beschrieben, dass ich sie mir gut vorstellen kann. Gänsehaut habe ich immer dann bekommen, wenn ich wieder einige Seiten aus dem Tagebuch eines Küstenjägers gelesen habe. Man kann sich garnicht vorstellen, dass das damals als normal galt, was heute so absolut absurd erscheint. Auch die Landschaftsbeschreibungen in den Schären sind sehr bildhaft beschrieben, haben mir sehr gut gefallen und sich in meinem Kopf festgesetzt. Einzig der Schluss war für mich etwas zu hektisch, zu schnell und manchmal zu übertrieben abgedreht.

FAZIT:
Ich habe einen tollen Kriminalroman gelesen, mich in die schwedischen Schärenlandschaft geträumt und mich alles in allem sehr gut unterhalten gefühlt. Ich warte auf die Fortsetzung.