Beijing Baby
Dieses Buch sticht schon durch sein rotes Cover (rote Laterne) heraus. Es zeigt uns ein chinesisches Lokal mit chinesischen Schriftzeichen. Im Vordergrund ist ein gelber Fächer. Hier handelt es sich um ...
Dieses Buch sticht schon durch sein rotes Cover (rote Laterne) heraus. Es zeigt uns ein chinesisches Lokal mit chinesischen Schriftzeichen. Im Vordergrund ist ein gelber Fächer. Hier handelt es sich um einen chinesischen Krimi. Der Autor Volker Häring lebt teilweise in China, weshalb er uns auch den chinesischen Lebensstil, die Arbeit, die Sehenswürdigkeiten, das Essen usw. näherbringen kann wie kein anderer. Die junge Kommissarin Xiang Xia ist von der Provinz nach Peking versetzt worden. Ihr Mitarbeiter ist Inspektor Wang, der sein Leben in dieser Abteilung verbracht hat. Xiang Xia steht rangmäßig etwas über Wang. Dieser hätte schon längst in Pension gehen können, er tut es aber nicht. Er weigert sich gegen alle neuen technischen Geräte wie Handy, Computer. Gleich am ersten Tag werden die beiden zu einem neuen Fall gerufen. Die Schauspielstudentin Xiang Fang liegt tot im Hof des Theaterinstitus. Zuerst dachte man an Selbstmord. Aber die weiteren Ermittlungen ergaben, dass sie jemand von der Dachterrasse gestoßen haben muß. Es folgen Verhöre von Mitstudenten. Dabei kommt auf, dass die schöne Xiang Fang ein Doppelleben geführt hat. Sie war auch mit einem Mann von der Regierung liiert, hatte den Studenten Philpp als Freund und trat in Karaokebars auf, wo sie auch ihren Körper verkaufte. Die Verhöre gestalten sich als schwierig, da jeder irgendwie abblockt, Doch am Ende finden wir den Mörder, der eigentlich gar nicht so in das Schema paßt. Wir lernen hier die Hutongs kennen, die Garküchen. Den furchtbar heißen Sommer, den Herbst mit Smog. Der Verkehr bricht teilweise zusammen, man steht stundenlang im Stau. Außerdem wird hier sehr viel gegessen und noch mehr getrunken, Der Autor beschreibt die typischen chinesischen Speisen, mit sehr viel Chili und noch mehr Knoblauch gewürzt. Die sanitären Verhältnisse sind teilweise erschreckend, so läßt auch die Sauberkeit in vielen der Lokalen zu wünschen übrig. Auch erfahren wir hier sehr viel über das ausschweifende Sexualleben. Die Männer kaufen sich die Frauen und die Frauen finden nichts dabei, so ihren Körper zu verkaufen. Wir lernen Steve kennen, die Professorin Zhu, Gao Liangs, Li Rui und noch viele andere Mitwirkende. Jedenfalls gibt es zum Frühstück eine scharfe Maultaschensuppe. Eine wunderbar geschriebene Liebeserklärung des Autors an sein Gastland China, in die er einen Krimi mitverwoben hat. Dieses Buch verdient nicht nur 5, sondern 10 Sterne. Mein Interesse für China hat hiermit begonnen.