Die unterschiedlichen Seiten Pekings
Im Innenhof des Zentralen Theaterinstitutes Peking wird eine junge Schauspielstudentin tot aufgefunden. Zunächst gehen alle von Selbstmord aus, aber im Laufe der Ermittlungen gibt es an der Theorie Zweifel. ...
Im Innenhof des Zentralen Theaterinstitutes Peking wird eine junge Schauspielstudentin tot aufgefunden. Zunächst gehen alle von Selbstmord aus, aber im Laufe der Ermittlungen gibt es an der Theorie Zweifel. Gerade erst wurde Kommissarin Xiang Xia nach Peking versetzt und nun ermittelt sie in diesem komplizierten Fall. Unterstützt wird sie dabei von dem erfahrenen Inspektor Wang. Die Ermittlungen ergeben, dass die Tote ein Doppelleben geführt hat. Da sie keine Unbekannte im Nachtleben von Peking war und enge Beziehungen zu hochrangigen Politikern hatte, geraten unsere Ermittler in ein Geflecht aus Macht, Geld Korruption und Intrigen.
Diese Geschichte lässt sich gut und flüssig lesen und vermittelt einem ein Bild von China, das einem bisher nicht so geläufig ist. Der Fall spielt in einem Land, das im Umbruch ist zwischen Tradition und Moderne. Man lernt das Vorzeige-Peking genauso kennen wie die Armenviertel. Der Autor hat uns durch Peking geführt, vorbei an Karaokebars und Massageclubs. Ich konnte förmlich die Düfte aus den Garküchen riechen. Ich hatte den Eindruck, dass es nur Kontraste gibt. Diese ganzen Eindrücke sind fast noch spannender als der Kriminalfall.
Die beiden Ermittler geben ein interessantes Team ab. Xiang ist jung und gerade erst in diese große Stadt gekommen, wo sie sich noch einleben muss. Ihr erfahrener Kollege Wang hat eigentlich schon das Rentenalter erreicht, aber mit Sturheit und Beziehungen hat er sich auf seinem Posten gehalten.
Es ist ein komplexer Fall in einem sehr fremden Land, der einen bis zum Schluss gefangen nimmt.