Schuldig oder Opfer?
Ein bisschen was verrät ja schon der Klappentext, trotzdem hat es etwas gedauert, bis ich mich in das Buch hineingefunden habe. Es wechseln die Perspektiven und Zeiten ab, es gibt auch Einschübe von Therapiegesprächen ...
Ein bisschen was verrät ja schon der Klappentext, trotzdem hat es etwas gedauert, bis ich mich in das Buch hineingefunden habe. Es wechseln die Perspektiven und Zeiten ab, es gibt auch Einschübe von Therapiegesprächen von Laura. Wenn man aber einmal drin ist, dann lässt einen das Buch nicht mehr los.
Es herrscht eine ganz komische Atmosphäre, die ich nur mit dem Wort "beklemmend" beschreiben kann. Man fiebert mit Rosie mit, die sich um ihre Schwester sorgt. Allerdings hängen immer Zweifel im Raum, ob man wirklich um Laura bangen muss - oder ob sie nicht diejenige ist, vor der man Angst haben muss. Das war richtig gut gemacht und deshalb hebt sich dieser Thriller meiner Meinung nach auch von der Masse ab.
Man ist gefühlt die ganze Zeit an Rosies Seite, die mir wirklich leid getan hat. Sie ist so bemüht, herauszufinden, was passiert ist, dass sie sich selbst dabei vergisst. Das war wirklich sehr authentisch und zeigt, wie tief die Verbundenheit zwischen Geschwistern sein kann. Eine wirklich tolle Protagonistin!
Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Zwar war er auch sehr gedanken- und gefühlslastig, was manchmal zu kleinen Längen geführt hat, aber um die Stimmung richtig rüberzubringen, war es genau richtig so.
Das Ende hat mich leider nicht mehr ganz so überrascht. Es passt dann alles zusammen und ist schlüssig, trotzdem hätte ich mir hier noch einen größeren Aha-Moment erhofft.
Von mir gibt es 4,5 Sterne!