Unterhaltsamer, feinfühliger Liebesroman, den ich praktisch in einem Rutsch gelesen habe.
Ulla und Michael waren einst ein glückliches Liebespaar. Doch dann verschwand Ulla nach ihrer Abiturfeier spurlos. Ullas Bruder versprach, sich bei Michael zu melden, wenn seine Schwester wieder auftauchen ...
Ulla und Michael waren einst ein glückliches Liebespaar. Doch dann verschwand Ulla nach ihrer Abiturfeier spurlos. Ullas Bruder versprach, sich bei Michael zu melden, wenn seine Schwester wieder auftauchen würde, doch auch elf Jahre später fehlt von Ulla jede Spur. Mittlerweile sind auch Ullas Eltern verstorben. Michael hat jedoch nie aufgegeben zu suchen und eines Tages wird seine Hartnäckigkeit belohnt. Nachforschungen haben ergeben, dass Ulla sich auf der Insel Sylt aufhält. Sie lebt in einer exklusiven psychiatrischen Anstalt, nennt sich jedoch seltsamerweise Simone und hat nach einem schweren Unfall, der ihrem Mann Jean-Claude das Leben kostete, angeblich vollkommen ihr Gedächtnis verloren. Michael ist wie vor den Kopf gestoßen, als er Simones Geschichte erfährt, doch nach einem ersten Blick auf sie, weiß er genau, dass es Ulla ist, die er vor sich hat. Doch Ulla erkennt ihn nicht und flüchtet vor ihm. Michael zermartert sich das Hirn, wie er Ulla/Simone näher kommen kann und entwickelt eine Idee. Er lässt sich für eine Weile beurlauben, schließlich arbeitet er in einem florierenden Familienbetrieb und bewirbt sich stattdessen um die Stelle als Stellvertreter in der Klinik, was mit seinen Referenzen keine Schwierigkeit darstellen dürfte. Und siehe da, tatsächlich wird er angenommen und kann fortan vorsichtig die Nähe von Simone/Ulla suchen. Beide knüpfen schnell ein Band der Freundschaft und selbst wenn Simone/Ulla nicht weiß, wen sie vor sich hat, spürt sie eine tiefe Verbundenheit mit Michael.
Michael ist glücklich darüber, seine große Liebe von einst wieder gefunden zu haben, doch sein Glück wird überschattet von bohrenden Fragen. Wieso befindet sich Ulla in dieser Klinik, wieso hat sie ihr Gedächtnis verloren und vor allem wieso hat Ullas Bruder ihm verschwiegen, wo sich Ulla aufhält? Als dieser eines Tages selbst einen Besuch in der Klinik macht, stellt Michael ihn zur Rede und kann nicht glauben, was Ullas Bruder ihm erzählt…
„Zwei Seelen für immer“, ist der dritte Teil der „Für immer“ Reihe, doch auch wenn ich die beiden Vorgängerbände nicht kannte, kam ich sehr gut in die Story hinein. Lotte R. Wöss hat einen angenehmen Schreibstil und auch die Story fand ich sehr unterhaltsam und spannend geschrieben. Ich mochte das Heldenpaar Michael und Ulla sehr und fand es toll, wie behutsam sich der Romanheld dieser Geschichte, seiner großen Liebe wieder annähert. Ulla fand ich ebenfalls sympathisch beschrieben. Man kann sich gut in ihre Gedanken und Gefühlswelt hineinversetzen und ihre Ängste und Verwirrung verstehen. Einen kleinen Punktabzug habe ich vorgenommen, weil ich fand, dass die Ausreden des Bruders sehr fadenscheinig wirkten und ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen konnte, wieso nach Ullas Verschwinden keine Polizei eingeschaltet wurde. Immerhin stammt Ulla schließlich aus reichem Elternhaus. Ich hätte den Plot wahrscheinlich ganz geschluckt, wenn die Geschichte nicht in der Gegenwart spielen würde, sondern in einer historischen Zeitepoche, weil damals der Stellenwert einer Frau geringer war und man den Aussagen von männlichen Verwandten und Freunden mehr Glauben geschenkt hätte.
Abgesehen von diesem kleinen Kritikpunkt, habe ich mich jedoch gut unterhalten gefühlt von der Geschichte und bis zum Schluss auf ein Happy End gehofft. Eine kleine Warnung noch für zart besaitete Leser. Ullas Erlebnisse werden sehr ausführlich geschildert, diese Momente fand ich sehr heftig zu lesen.
Kurz gefasst: Unterhaltsamer, feinfühliger Liebesroman, den ich praktisch in einem Rutsch gelesen habe.