Cover-Bild tschick
24,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Edition Büchergilde
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 15.09.2016
  • ISBN: 9783864060632
Wolfgang Herrndorf

tschick

Laura Olschok (Illustrator)

Andrej Tschichatschow, genannt Tschick, ist der Neue in der Klasse, der von der ersten Sekunde an keinen guten Eindruck hinterlässt. Wortkarg und mit Alkoholfahne begrüßt er seine Mitschüler, die den Jungen für ein Mitglied der Russenmaa halten. Mit
einer Mischung aus Abscheu und Faszination beobachtet auch Maik den Neuankömmling, hat aber eigentlich eigene Probleme. Seine Mutter muss zum wiederholten Mal für einen Entzug in die „Schönheitsklinik“, während sein Vater die Geliebte mit auf Geschäftsreise nimmt. Als Tschick mit einem „geliehenen“, hellblauen Lada vorfährt, zögert Maik nicht lange. Was hält ihn in schon hier?
Herrndorf spricht die Sprache seiner Protagonisten, ohne krampfhaft mit der Zeit gehen zu wollen. Der Blick seines Helden Maik auf das Leben berührt, ist ehrlich und unverbraucht. Dass man den Protagonisten kein Gesicht geben muss, um sie erlebbar zu machen, beweisen Laura Olschoks wirkungsvolle Illustrationen. Ihre überraschenden Perspektiven nehmen den Betrachter mit ins „Wunderland“ Deutschland, dem Maik und Tschick auf ihrem Trip begegnen – skurril, düster und doch durchsetzt von Lichtblicken.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2023

Zwei komische Typen, ein geklautes Auto und der Roadtrip ihres Lebens

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Maik ist ein ziemlich langweiliger Typ. Gut in der Schule, aber so langweilig, dass seine Mitschüler ihm nicht mal einen Spitznamen verpassen. Zu Hause läuft es nicht ganz so langweilig ab, Maiks Mutter ...

Maik ist ein ziemlich langweiliger Typ. Gut in der Schule, aber so langweilig, dass seine Mitschüler ihm nicht mal einen Spitznamen verpassen. Zu Hause läuft es nicht ganz so langweilig ab, Maiks Mutter ist alkoholkrank und seine Eltern streiten häufig.
Maik ist praktisch Statist in seinem eigenen Leben, bis dieser neue in die Klasse kommt, der einen so unaussprechlichen Namen hat, dass er nur Tschick genannt wird. Tschick ist irgendwie anders und sucht den Kontakt zu Maik, der zunächst abblockt. Als Maiks Eltern ihn dann aber für zwei Wochen sich selbst überlassen, taucht Tschick mit einem geklauten Auto und der Idee auf einfach in ein Abenteuer zu fahren, ist der Gedanke zu verlockend, um nicht mitzufahren. Tschick und Maik brechen ohne Karte, dafür aber mit genauer Vorstellung, wo sie hinwollen, auf und erleben den Sommer ihres Lebens.


Ein jugendlicher Roadtrip mit ganz eigenem Charme. Immer wieder bekomme ich mit, dass dieses Buch wohl Schullektüre ist, verführt von dem Versprechen eines Sommerabenteuers habe ich ganz ohne Schulzwang das Buch in die Hand genommen und meinen Geist bei Tschick und Maik mitfahren lassen. Es war ganz große Unterhaltung diese beiden ungewöhnlichen Freunde zu begleiten, es war jugendlich, lustig und manchmal sogar ziemlich tiefgründig. Klare Leseempfehlung auch außerhalb der Schule!
Ich liebe vor allem die Büchergilde-Ausgabe mit ihren drei verschiedenfarbigen Schnitten, dem schönen Vorsatzpapier und dem Cover!

Veröffentlicht am 16.03.2017

Muss man nicht zwingend lesen.

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Die großen Sommerferien stehen an und Maik Klingenberg ist zwei Wochen allein zuhause. Mutter in der Entzugsklinik, Vater auf Geschäftsreise mit der Assistentin. Als er dann seinem Klassenkameraden Andrej ...

Die großen Sommerferien stehen an und Maik Klingenberg ist zwei Wochen allein zuhause. Mutter in der Entzugsklinik, Vater auf Geschäftsreise mit der Assistentin. Als er dann seinem Klassenkameraden Andrej Tschichatschow, genannt Tschick, begegnet ändert sich spontan einiges. Die Jungs machen eine wilde Fahrt durch ein "unbekanntes Deutschland" - mit einem geklauten Lada...

Generell klang die Geschichte hinter "tschick" interessant und spannend. Die tatsächliche Umsetzung fand ich dann eher ein wenig mau. Maik ist im Buch derjenige, der eher still ist, in sich gekehrt, wohl ein braver Schüler. Tschick hingegen kommt morgens schon mit einer Alkoholfahne in die Schule, verschafft sich Respekt vor den "Großen" (den älteren Schülern an der Schule). Hier treffen also zwei Welten aufeinander. Zuhause hat es Maik nicht unbedingt leicht, die Mutter trinkt, der Vater wirtschaftet mit seiner Firma mehr schlecht als recht. Statt die zwei Wochen Sommerferien allein zuhause zu genießen (mit Pool im Garten...) macht er sich dann mit Tschick auf den Weg in die Walachei - bei der sich Maik nicht mal sicher ist, dass es die tatsächlich gibt.

Was hier wirklich spannend klingt, fand ich in der Umsetzung ein wenig lasch - ich hatte mir da ein bißchen mehr Abenteuer erwartet, nicht so ein lari-fari-Geschreibe, ich war sichtlich enttäuscht. Natürlich erleben die beiden nichtalltägliches, jedoch hätte man hier doch auch noch mehr draus machen können, finde ich. Gerade alleine mit dem Auto unterwegs zu sein, wo die Jungs doch noch nicht einmal einen Führerschein geschweige denn das vorgeschriebene Alter zum Autofahren haben...

Die Geschichte zieht sich für mich ein wenig hin, manchmal hat man auch das Gefühl, dass nun wirklich ziemlich phantasiert wird, was ich nicht so doll fand... insofern war ich hier wirklich zwiegespalten... mir war nicht bewusst, warum ich schon öfter von diesem Buch gehört hatte und es so gelobt wurde... für mich war es wirklich eher ein "durchs Buch-quälen", denn irgendwie konnte es mich nicht so ganz mitreißen.

Anfangs überlegte ich wirklich noch, das Buch zur Seite zu legen, die Neugier hat jedoch gesiegt, ich wollte ja schon wissen, wie die Geschichte weitergeht... Wer auf solch einen "Roadmovie" in Buchform steht, der darf dieses Buch gerne lesen, ich bin hier sehr zwiegespalten, bleibe unentschlossen und vergebe nur 3 von 5 Sternen. (Mag sein, dass meine Meinung eher nach noch weniger Sternen klang - ich halte jedoch 3 von 5 für eine gute Wahl.)