Phantasievolles Abenteuer
„...Für ihn war Nebel nichts anderes als kondensiertes Wasser, das einem das Licht nahm...“
Im Jahre 1979 treffen sich in Igarka mitten in der sibirischen Taiga drei Wissenschaftler. Peter ist Parapsychologe. ...
„...Für ihn war Nebel nichts anderes als kondensiertes Wasser, das einem das Licht nahm...“
Im Jahre 1979 treffen sich in Igarka mitten in der sibirischen Taiga drei Wissenschaftler. Peter ist Parapsychologe. Er hat die Expedition geplant und durchgesetzt. Georg ist Geologe. Von ihm stammt das Eingangszitat. Hanna ist Archäologin. Sie und Georg waren vor Jahren ein Paar.
Peter behauptet, dass es in der Taiga drei Pyramiden gibt, die von den Vergangenen gebaut wurden.
Als Aufpasser wird ihnen Dmitri zur Seite gestellt.
Die Autoren haben eine spannende und phantasievolle Geschichte geschrieben.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Das beginnt schon damit, dass die Protagonisten ausreichend charakterisiert werden.
Peter ist von seiner Mission überzeugt. Für ihn sind die anderen nur Werkzeuge, um sein Ziel zu erreichen. Deshalb behält er auch wesentliche Informationen für sich.
Georg ist Naturwissenschaftler und Realist. Er glaubt nur, was sich beweisen lässt. Sein Ehrgeiz ist gering ausgeprägt.
Hanna hofft auf eine wissenschaftliche Sensation. Sie mag aber keine Alleingänge.
Bei Dmitri bedienen sich die Autoren allerdings eines Klischees. Groß, kräftig, frauenfeindlich und militärisch auftretend wird er dargestellt. Er ist allerdings der Einzige, der die örtlichen Verhältnisse kennt. Das müssen die anderen schmerzlich begreifen, als sie bei der Anreise von den Wetterkapriolen der Taiga überrascht werden.
Der erste Eindruck von den Pyramiden klingt so:
„...Die Pflanzen schmiegen sich fast wie eine zweite Haut an die Oberfläche der Pyramiden, ohne ihre Gestalt zu beeinträchtigen oder gar zu zerstören...“
Stilistisch und inhaltlich gehört die Beschreibung der Pyramiden und ihr Wirken auf die Menschen zu den Höhepunkten der Geschichte.
„...Die Stufen waren aus poliertem Marmor, doch im Licht der Steinplättchen glänzten sie, als wären sie aus flüssigem Gold...“
Georg sieht genauer hin und konstatiert:
„...Das gefällt mir nicht. Dieser Ort, dieses Bauwerk spielt mit uns. Warum?...“
Beim Gang durch die Pyramiden erfahren die Besucher nach und nach, was in der Vergangenheit passiert ist und welchem Zweck die Bauwerke dienten. Peter hofft, sie als vollkommener Mensch verlassen zu können und den Ruhm seines Lebens zu ernten. Nie hatte er sich so geirrt. Eigentlich hätte er schon stutzig werden müssen. Als ihn Gedanken heimsuchten, die er so nicht kannte.
Mag sein, das die Vergangenheit selbst der heutigen Menschheit auf wissenschaftlichen Gebiet haushoch überlegen waren. In Fragen von Ethik und Moral waren sie auf niedriger Stufe stehengeblieben. Das zeigt sich am Schluss des Geschehens.
Das Buch endet mit einer Überraschung im Jahre 2019.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Das kann aber nicht über ihre Ecken und Kanten hinwegtäuschen. Zum einen wurden zu Beginn die politischen Verhältnisse im Jahre 1979 außen vor gelassen. Zum zweiten bleiben die Vergangenen ein geheimnisvolles Volk, von denen ich außer ihrem Agieren in den Pyramiden nichts weiß. Zum Dritten bleiben zwischen den Jahren 1979 und 2019 ein paar Fragen unbeantwortet.