Weniger wäre mehr gewesen
DNA: Thriller (Kommissar Huldar und Psychologin Freyja, Band 1) von Yrsa Sigurdardóttir, gelesen von Mark Waschke. Erschienen als gekürztes Hörbuch im der Hörverlag am 26. September 2016
Wir werden ...
DNA: Thriller (Kommissar Huldar und Psychologin Freyja, Band 1) von Yrsa Sigurdardóttir, gelesen von Mark Waschke. Erschienen als gekürztes Hörbuch im der Hörverlag am 26. September 2016
Wir werden Zeugen eines Mordes an einer Frau, die mit ihren drei kleinen Kindern allein zuhause ist. Der Mord ist rücksichtslos und brutal.
Kommissar Huldar leitet die Ermittlungen in dem Mordfall. Die Polizei von Reykjavik hat gerade einige Probleme und so will man die Tat zügig aufklären. Die siebenjährige, traumatisierte Tochter der Toten soll aussagen und wird dazu in einem Kinderhaus verhört. Das Kinderhaus wird von der Psychologin Freya geleitet, die den Kommissar nach einer Kneiptour unter falschem Namen kennengelernt hat und er hatte sich am Morgen einfach aus dem Staub gemacht. Keine guten Voraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit. Dann geschieht der nächste Mord.
Huldar ist nicht der Ermittler wie ihn sich die Vorgesetzten wünschen, lässig, fast schon schlampig gekleidet, hängt permanent an seinem Nikotinkaugummi und hat so seine Probleme mit Beziehungen zu Frauen. Freya hat sich von ihrem langweiligen Mann getrennt und lebt nun in der Bude ihres Bruders, der zurzeit eine Gefängnisstrafe absitzen muss. Also zwei Charaktere bei denen der Tanz um eine mögliche Beziehung unter recht schwierigen Voraussetzungen eröffnet wird.
Der Plot ist auf jeden Fall spannend, wenn auch die langen Wiederholungen der Zahlenreihen von Radioübertragungen den Hörbuchfan ziemlich an den Rand des Vorspulens treibt. Auch sonst liefert der Plot nicht nur die spannenden Aktion Momente einer Ermittlung, wir tauchen ein in eine manchmal recht monotone Routine der Polizeiarbeit. Vermutlich ist da das Hörbuch durch seine Kürzungen noch angenehmer als das Buch. Gelesen wurde es routiniert und Mark Waschke könnte vermutlich noch das Telefonbuch vorlesen, ohne einen zu langweilen oder zu leiern.
Die Morde sind sehr brutal, werden aber nicht explizit beschrieben und auch im Zuge der Aufklärung nicht mehr als nötig beschrieben. Die vorgestellten Charaktere sind interessant. Die Gründe für die Taten sind am Ende nachvollziehbar, aber nicht mehr ganz so taufrisch.
Insgesamt ein sehr lesenswerter Auftakt zu einer Reihe.