Cover-Bild Das Wunder von Errikousa
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4,95
inkl. MwSt
  • Verlag: SCM Hänssler
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 21.07.2020
  • ISBN: 9783775159579
Yvette Manessis Corporon

Das Wunder von Errikousa

Eine wahre Geschichte über Mut, Widerstand und Hoffnung
Silvia Lutz (Übersetzer)

Gott vereint zwei Familien: über die Generationen und durch die Schrecken der Geschichte hinweg.

1930er-Jahre, Errikousa, Griechenland: Alle Inselbewohner stehen zusammen, um eine jüdische Familie vor dem KZ zu retten. Eine dieser Menschen ist Yvettes Großmutter, die ihr noch Jahre später von den Ereignissen jener Tage erzählt. Gepackt von Sehnsucht und Neugier, verlässt Yvette ihre Heimat in New York und begibt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Doch plötzlich werden die Schrecken der Vergangenheit real - genauso wie das Wunder ...

Eine wahre Geschichte voller Hoffnung auf eine Zukunft, in der Vergebung, Glaube und ein liebevolles Miteinander siegt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2022

Geht zu Herzen

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Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich diese wahre Geschichte neugierig gemacht hat. Man fragt sich ja immer, was man selbst gemacht hätte und ob man tapfer genug gewesen wäre, anderen zu helfen, ...

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich diese wahre Geschichte neugierig gemacht hat. Man fragt sich ja immer, was man selbst gemacht hätte und ob man tapfer genug gewesen wäre, anderen zu helfen, auch wenn man dabei sich und seine Lieben in tödliche Gefahr bringen würde. Schwer zu sagen, vor dem Hintergrund des aktuellen Kriegs aber wieder eine ganz aktuelle Frage.

Mir hat gut gefallen, wie die Autorin von ihrer eigenen Geschichte erzählt und dann allmählich von den damaligen Geschehnissen erzählt. Mich hat es sehr fasziniert und berührt. Ein Buch, das wahrlich zu Herzen geht. Den Anfang fand ich sehr amerikanisch, aber nach und nach war ich wirklich im Buch gefangen. Ich kann absolut nachvollziehen, dass man sich als junger Mensch nicht so sehr für die Geschichte der Familie interessiert. Auch bei mir kam das erst später und heute bin ich traurig, dass ich meinen Großeltern keine Fragen mehr stellen kann. Daher habe ich die Zerrissenheit der Autor sehr gut verstanden.

Je weiter man im Buch kommt, desto spannender und ergreifender wird es. Ich habe diese Geschichte mit großer Begeisterung gelesen und kann mir sehr gut vorstellen, selbst mal auf diese kleine Insel zu reisen und alles mit eigenen Augen zu sehen – so nahe ist es mir gegangen.

Veröffentlicht am 23.12.2020

Leider gleichzeitig mehr und weniger, als ich erwartet hatte

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Ich hatte mir von diesem Buch viel versprochen, da ich wenig bis gar nichts über die Aktivitäten der Nazis in Griechenland wusste und der Klappentext sich spannend las. Leider beschäftigt sich nur ein ...

Ich hatte mir von diesem Buch viel versprochen, da ich wenig bis gar nichts über die Aktivitäten der Nazis in Griechenland wusste und der Klappentext sich spannend las. Leider beschäftigt sich nur ein kleiner Teil des Buches mit dem, was während des Zweiten Weltkriegs und Dritten Reiches auf dem griechischen Festland und den griechischen Inseln Korfu und Errikousa geschah.

Im Original heißt das Buch „Something Beautiful Happened“ (etwa „Dann geschah etwas Schönes“), was vom Inhalt her natürlich mehr Spielraum lässt. Die Autorin, eine griechisch-stämmige US-Amerikanerin, verbindet in diesem Buch die Geschichte ihrer Herkunftsfamilie aus der Nazizeit auf Errikousa mit einem antisemitisch motivierten Attentat, dem 2014 zwei Mitglieder ihrer Schwiegerfamilie zum Opfer fielen. Da sich dies während ihrer Suche und Recherche nach Holocaust-Überlebenden und ihren Nachfahren ereignet, hat es eine einschneidende Wirkung. Letztlich wurde für mich aber ein Zusammenhang hergestellt, der so gar nicht vorhanden war.

An vielen Stellen liest sich das Buch wie eine (ausschweifende) Hommage an Corporons Familie und Schwiegerfamilie. Durchaus spannende Abschnitte und Kapitel wechseln sich ab mit ermüdenden Passagen und Kapiteln. Die eigentliche Geschichte des Buches – die Suche nach dem Verbleib versteckter Juden auf der Insel Errikousa nach dem Krieg – ist durchaus spannend, aber das Ende wird bereits in den ersten Kapiteln vorweggenommen, was für mich dem Konzept eines guten Buches widerspricht.

Gerade im letzten Drittel des Buches hätte man gut und gerne die Hälfte weglassen können. Die vielen Personen und Namen ermüden und an vielen Stellen hätte es der Autorin gutgetan, weniger über sich und ihre Gefühle zu schreiben. An der Übersetzung liegt es nicht, die ist gut gelungen, wie so oft bei Silvia Lutz. Das Buch an sich ist nicht rund.

Was ich außerdem schade fand: Die Bezüge zum christlichen Glauben fallen eher spärlich aus; es wird vielmehr darauf hingewiesen, dass es gut ist, einen Glauben zu haben – mir war das zu schwammig für eine Publikation im Hänssler-Verlag.

Mein Fazit: Eine Geschichte, für die die Regel hätte gelten sollen „Weniger ist mehr“. Wer über die ausschweifenden Passagen hinweglesen kann und Geduld mitbringt, entdeckt trotz allem eine interessante Geschichte, die das Herz berühren kann.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Eine Journalistin will Hoffnung schenken, indem sie von einer wichtigen guten Tat berichtet

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Die Autorin dieses Buchs wächst als Kind von griechischen Einwandern in New York auf. Ihre warmherzige Großmutter ist eine prägende Gestalt in ihrer Kindheit. Bei ihrer gastfreundlichen Yiayia (griechisch ...

Die Autorin dieses Buchs wächst als Kind von griechischen Einwandern in New York auf. Ihre warmherzige Großmutter ist eine prägende Gestalt in ihrer Kindheit. Bei ihrer gastfreundlichen Yiayia (griechisch für Großmutter) gibt es stets gutes, warmes Essen und anregende Gespräche. Yvette ist das aber alles ein bisschen zu viel. Wenn Yiayia in Erinnerungen schwelgt, flüchtet sie in ihr Zimmer.

Jahre später, als Yiayia schon gestorben ist, würde Yvette zu gerne mehr über die Erfahrungen ihrer Großmutter wissen. Auf der kleinen griechischen Insel, von der Yiayia so gern erzählt hat, wurden im Dritten Reich einige Juden versteckt. Doch keiner scheint viel darüber zu wissen. Die Journalistin Yvette macht sich auf die Suche nach Hinweisen auf diese mutige Tat.

Doch während dieser Suche wird die Welt ihrer Familie erschüttert. Ein Neonazi erschießt zwei Verwandte ihres Mannes, im Glauben sie seien Juden. Yvettes Kinder sind voller Fragen, denn sie waren der Meinung solche Verbrechen hätte es nur zu Zeiten Hitlers gegeben.

In diesem Buch vermischt die Autorin diese beiden Geschichten. Dabei holt sie weit aus und berichtet von anderen griechischen Juden, die im Holocaust ums Leben kamen, und sogar vom Völkermord in Ruanda. Es geht ihr dabei um hoffnungsvollen Geschichten, in denen gute Menschen ihre eigene Sicherheit aufs Spiel setzen, um andere zu retten.

Die Geschichte von Errikousa wird immer wieder erwähnt. Kurz geht es um den Schneider und seine Angehörige, die versteckt wurden, doch es gibt nur wenig darüber zu berichten. Dafür lässt die Autorin den Leser an der unbeschwerten griechischen Lebensart teilnehmen, und sie berichtet von der langwierigen Suche nach den Nachkommen der geretteten Juden.

Diese Suche ist für sie sehr emotional, davon erzählt die Autorin recht ausschweifend. Auch die Verarbeitung des Attentats nimmt großen Raum in diesem Buch ein. Wer sich für beide Geschichten interessiert, findet vermutlich Gefallen an diesem Buch, aber wer sich vor allem für die Vorkommnisse auf der Insel Errikousa im Dritten Reich interessiert, wird vielleicht von diesem Buch enttäuscht sein. Die Berichte über die Judenverfolgung in Griechenland sind interessant, gerade weil es darüber nur wenige Bücher gibt, aber dieser Teil macht nur etwa ein Viertel des Buchs aus, was sehr schade ist.

Obwohl es in einem christlichen Verlag erscheint, erhält dieses Buch nicht sehr viele Impulse zum Glauben. Es geht eher um gute Taten als um Vergebung und um die Kraft Gottes.

Fazit: In diesem Buch stehen die Erfahrungen und Gefühle der Autorin im Vordergrund, die sich auf die Suche nach Nachkommen macht, die von ihrer Großmutter und anderen Inselbewohnern gerettet wurden. Es ist ihre Geschichte, die im Mittelpunkt steht, nicht die der Geretteten - als Kind von Einwandern in Amerika, als Angehörige eines Attentatopfers und als investigative Journalistin, auf der Suche nach Spuren einer längst vergessenen Geschichte.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Nich ganz, was ich erwartet habe

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Der Klappentext ist zum Teil nicht ganz passen zum eigentlichen Inhalt des Buches. Ich habe diesen eher als Roman gesehen, wo die Autorin auf der Suche nach ihren Wurzeln ist und nicht als Suche nach Hinterbliebenen, ...

Der Klappentext ist zum Teil nicht ganz passen zum eigentlichen Inhalt des Buches. Ich habe diesen eher als Roman gesehen, wo die Autorin auf der Suche nach ihren Wurzeln ist und nicht als Suche nach Hinterbliebenen, die mit ihrer Verwandschaft nichts zu tun haben. Was sich am Anfang im Buch auch noch so gelesen hat. Aber dann lief alles auf eine Suche nach Hinterbliebenen hinaus, wo die Vorfahren auf Errikousa den Nazis zum Opfer fielen oder gerettet werden konnten. Der Glaube spielt ebenfalls eine große Rolle und diese ist sehr groß in diesem Buch.

Alles in allem habe ich mich nicht ganz auf dieses Buch einstellen können und daher leider nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Hier wurde Potential verschenkt

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„...Ihr Vater, Savvas, war Schneider. Er hatte alle seine Töchter Nähen gelehrt. Und sie haben es mir beigebracht. Sie waren meine Freundinnen...“

Es war Anfang der 80er Jahre, als Yvettes Großmutter ...

„...Ihr Vater, Savvas, war Schneider. Er hatte alle seine Töchter Nähen gelehrt. Und sie haben es mir beigebracht. Sie waren meine Freundinnen...“

Es war Anfang der 80er Jahre, als Yvettes Großmutter das erste Mal diese Geschichte erzählt, eine Geschichte von Mut und Menschlichkeit. Ein einschneidendes persönliches Erlebnis sorgt dafür, dass Yvette sich Jahre später nochmals damit beschäftigt.
Es fällt mir nicht leicht, das Buch zu rezensieren. Das liegt nicht nur daran, dass ich eigentlich was anderes erwartet habe. Das Wunder von Errikousa macht nicht einmal ein Viertel der Geschichte aus. Ansonsten bewegt sich die Autorin in mehreren Zeitebenen. Stellenweise fehlt mir ein roter Faden.
Ausgangspunkt der Geschichte ist ein Geschehen im Jahre 2014. Yvettes Neffe Reat und dessen Großvater Bill werden vor einem jüdischen Gemeindezentrum erschossen. Das nimmt die Autorin als Aufhänger, um Parallelen zwischen Gegenwart und Vergangenheit aufzuzeigen.
Yvettes Familie hat griechische Wurzeln. Erst nach dem Krieg ist die Mutter mit den Kindern dem Vater nach Amerika gefolgt. Die ältere Generation lebte dort in einer griechischen Gemeinde. Auch in der neuen Heimat wurden die alten Traditionen fortgesetzt.
Im Buch erfahre ich einiges über das Leben auf Errikousa im Krieg und die Schwierigkeiten des Neubeginns in Amerika.

„...Fest entschlossen, ihre Kultur und ihre Bräuche zu erhalten, verließen Yiayia und die anderen Frauen nur selten den geschützten Kreis aus Griechisch sprechenden Bekannten und Verwandten...“

Gleichzeitig berichtet die Autorin über das Leben der Juden auf Korfu und ihre Vernichtung kurz vor Kriegsende. Savvas und seiner Familie war es gelungen, auf Errikousa zu fliehen. Dort konnten sie sich verbergen.
Einen weiten Raum im Buch nimmt die Suche nach Savvas Töchtern und deren Nachkommen ein.

„...Alle wussten, dass Savvas auf Errikousa gestorben und beerdigt worden war. Aber es gab keine übereinstimmenden Aussage darüber, was nach dem Krieg aus den Mädchen geworden war...“

Häufig werden verschiedene Dinge unter anderen Blickwinkel neu erzählt oder wiederholt. Das gibt der Geschichte eine gewisse Zähigkeit. Auch das Einbeziehen weiterer Lebensgeschichten lenkt vom Thema des Buches ab.
Die Autorin verliert sich in Details. Dadurch steht weniger das Geschehen in Errikousa im Mittelpunkt, sondern mehr ihre eigene Familiengeschichte und die gegenwärtigen Erlebnisse.
In Glaubensfragen bleibt einiges offen, vor allem, was ihr Tante Mindy angeht, deren Sohn Reat war. Es ist für mich weder logisch noch nachvollziehbar, dass sie kurzzeitig mit dem Gedanken spielt, zum Judentum zu konvertieren.
Für mich sieht es so aus, als wolle die Autorin mit ihrem Buch den Mut derjenigen hervorheben, die sich in schwieriger Zeit für andere eingesetzt haben und dazu aufrufen, das Schweigen über die dunkle Vergangenheit zu brechen. Mit der Gestaltung des Buches und ihrer Erzählweise ist ihr das aber nur bedingt gelungen.
Auch die Gleichstellung von persönlichen Hassattacken und staatlich sanktioniertem Hass gehe ich nicht mit.
Eine straffere Erzählweise und eine klare Abgrenzung der unterschiedlichen Themen hätte dem Buch gut getan.

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