Cover-Bild Schwarzblende
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 09.03.2015
  • ISBN: 9783453410435
Zoë Beck

Schwarzblende

Kriminalroman
Ein grausamer Mord an einem Soldaten erschüttert London – und der junge Kameramann Niall gerät als Zeuge zwischen die Fronten

London. Der Kameramann Niall Stuart wird unfreiwillig Zeuge, als zwei junge Männer einen Soldaten in zivil grundlos angreifen und töten. Niall nimmt die Szene mit seinem Handy auf. Einer der Täter kommt zu ihm, das blutige Messer noch in der Hand, und bekennt, dass er den Mord im Namen Allahs begangen hat. Sein Komplize schwenkt die Flagge des Islamischen Staats. Als Niall wenig später den Auftrag erhält, eine Dokumentation über den Fall zu drehen, ahnt er nicht, dass er mit grausamer Absicht für diese besondere Aufgabe ausgewählt wurde.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2016

Terroristen unter uns

0

Der Kameramann Niall Stuart träumt eigentlich von einem großen und interessanten Auftrag, schlägt sich aber mit kleinen Reportagen durch. Dann sieht er zwei Männer mit Machete mitten in London. Er folgt ...

Der Kameramann Niall Stuart träumt eigentlich von einem großen und interessanten Auftrag, schlägt sich aber mit kleinen Reportagen durch. Dann sieht er zwei Männer mit Machete mitten in London. Er folgt ihnen und filmt mit seinem Handy. Im Park bringen sie einen jungen Mann um und verlangen von Niall, dass er weiterfilmt während sie verkünden, dass sie zum „Islamischen Staat“ gehören. Dann soll er den Film auch noch im Internet hochladen. Niall macht das alles ohne groß nachzudenken. Kurz darauf wird er von der Polizei verhaftet und muss eine Nacht im Gefängnis verbringen. Man geht nicht gerade zimperlich mit ihm um.
Am nächsten Tag bietet man ihm an, eine Dokumentation über die Täter und ihre Beweggründe zu erstellen. Ein Team wird ihm zur Seite gestellt.
Dieses Buch wird als Kriminalroman angeboten, aber es ist viel mehr als ein Krimi. Das Thema ist aktuell wie nie, zudem Gesellschaftskritisch und politisch. Wie kommen junge Männer aus gut bürgerlichem Haus dazu, sich zu radikalisieren und zu Terroristen zu werden? Eine Frage, auf die viele Menschen vermeintlich Antworten haben und dennoch weiß keiner wirklich, wie das Problem zu lösen ist.
Auch Niall weiß eigentlich nicht, die er an die Geschichte herangehen soll. Ziemlich naiv und unvorbereitet geht er in die ersten Interviews. Er ist nicht wirklich zufrieden mit der Vorgehensweise, wird aber von allen möglichen Seiten beeinflusst und gelenkt.
Bedenkenlos wird die Kamera auch dann noch draufgehalten, wenn man in emotionalen Momenten dem Gegenüber versichert hat, dass sie ausgeschaltet ist. Bereits bei der Situation im Park war es für mich sehr grenzwertig, zu filmen während ein Mensch sterben muss. Wieviel Voyeur steckt in jedem von uns?
Während Niall versucht sein Dokumentation zu Ende zu bringen, kommt es immer wieder zu bedrohlichen und auch gefährlichen Situationen. Weder Niall noch dem Leser wird klar, wer da die Fäden zieht und wer sich Hass und Gewalt zunutze macht. Als man es am Schluss dann erfährt, ist man schockiert, dass jemand die Gewalt schürte aus finanziellen und machtgierigen Motiven.
Die Geschichte ist brandaktuell, sie ist verstörend und komplex. Man wird über das Lesen hinaus im Thema festgehalten und kann gar nicht anders, als sich intensiver damit auseinander zu setzen.
Aktuell, spannend, absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Temporeicher Thriller/Krimi

0

Das zweite (von mir gelesene) Buch von Zoë Beck hat mich mehr begeistert als ihr Debütbuch. Obwohl das Thema nicht unbedingt zu meinen Favoriten zählt, habe ich das Buch in wenigen Tagen gelesen. Es hat ...

Das zweite (von mir gelesene) Buch von Zoë Beck hat mich mehr begeistert als ihr Debütbuch. Obwohl das Thema nicht unbedingt zu meinen Favoriten zählt, habe ich das Buch in wenigen Tagen gelesen. Es hat alles, was einen guten Kriminalroman (ich würde es eher Thriller nennen) ausmacht. Ein interessantes Thema, Spannung, die bis zum Schluss hält, ein überraschendes Ende und gut ausgearbeitete Charaktere mit Ecken und Kanten.

Zoë Beck wagt sich an ein aktuelles und brisantes Thema – Islamischer Staat und Selbstmordattentäter. Sie packt die Themen in eine spannende Geschichte, die teilweise sehr brutal und deutlich die Vorgehensweisen der Attentäter aufzeigen. Schon auf den ersten Seiten wird der Leser mit der Realität und dem Blut konfrontiert. Es fließt viel Blut, es wird vertuscht, verdeckt und gelogen und es rollen immer wieder Gewaltwellen über die Geschichte. So manches Mal musste ich schlucken und das Buch erst mal weglegen und durchatmen. Menschen mit einem zarten Gemüt sollten das Buch nicht vor dem Schlafengehen lesen.

Die Verwicklungen der einzelnen Handlungen, die Widersprüche der Aussagen, die Angst der Opfer, der Hass der Täter und die Sensationsgier der Medien werden hier zu einer gut durchdachten Geschichte verarbeitet und halten den Leser bis zum Schluss am Buch fest. Zoë Beck hat ein hohes Tempo in die Geschichte gebracht, die Stunden der Charaktere sind voll mit Terminen, Handlungen und durchkreuzten Plänen. Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig und zieht den Leser in seinem Fluss mit.

Ein Thriller/Kriminalroman, der wenig Zeit zum Verschnaufen lässt und am Ende den Leser doch nicht alle Fragen beantwortet.