Auf jeden Fall einen Blick wert!
Das Cover verspricht Schönheit und Spannung. Was es mit den Tücken des Strebens nach Schönheit auf sich hat, weiß man spätestens, wenn man Eva Almstädts Thriller zuklappt. Auch an Spannung mangelt es nicht, ...
Das Cover verspricht Schönheit und Spannung. Was es mit den Tücken des Strebens nach Schönheit auf sich hat, weiß man spätestens, wenn man Eva Almstädts Thriller zuklappt. Auch an Spannung mangelt es nicht, wobei man sich stets fragt, welche überraschende Katastrophe bzw. eher welcher kaltblütige Mord hinter der nächsten Ecke lauert.
Im "Dornteufel" begleiten wir Julia Bruck auf ihrer geschäftlichen Reise nach Indien, welche zunächst sehr harmlos zu sein scheint. Doch schnell merken wir, dass bei der Firma "Serial Almond" wohl nicht alles mit rechten Dingen zu geht. Auch Julia macht diese Entdeckung und begibt sich damit ungewollt in große Gefahr.
Gleichzeitig bekommen wir einen Einblick in das Leben des New Yorker Detectives Ryan Ferland, dessen letzter Fall ein Suizid ist, hinter dem mehr steckt, als alle - außer ihm - zunächst vermuten.
Auch die schreckliche Reise des Flüchtlings Kamal über den Ozean verfolgen wir gespannt, bis schließlich alle Handlungsstränge zusammen laufen und wir immer neue Figuren kennenlernen, die jeweils auf ihre spezielle Art einzigartig und interessant sind.
Leider verlassen viele dieser Charaktere die Handlung wieder - ob nun tatsächlich oder nur scheinbar, sei vorerst dahin gestellt. Aber am Ende hat man doch das Gefühl, dass jedes Detail zusammenpasst, selbst wenn es mit den schlimmsten vorstellbaren Ergebnissen zusammenhängt.
Was man aus dem Thriller lernen kann, ist auf jeden Fall, dass man der Polizei nicht vertrauen kann - zumindest weder der in Indien noch dem BKA. Das mag aber auch davon abhängen, wie absurd und geheim die Dinge sind, die man sieht und erlebt. Doch trotz allem, was passiert und wenn die Lage noch so aussichtslos erscheint, nimmt Julia schlussendlich einiges auf sich, um mit Hilfe ihres Freundes die Bösen zu überführen und zu beweisen, dass sie im Recht war.
Auch wenn der Erzählstil der Autorin mich sehr überzeugt hat, so war ich doch von den schnellen Handlungssprüngen manchmal ein wenig überrascht, was dazu geführt hat, dass ich den Geschehnissen erst dann wieder folgen konnte, wenn ich die nächsten drei Seiten gelesen hatte. Dadurch wurde allerdings auch Spannung aufgebaut und manche der Rätsel wurden erst ganz am Ende aufgelöst, so dass man doch bis zum Schluss wirklich in der Geschichte gefangen bleibt.
Alles in allem finde ich das Buch wirklich gut und kann es nur empfehlen, auch wenn Julia zum Teil so selbstsicher ist, dass man sich beim Lesen nicht mit ihr fürchten kann. Aber alleine schon, um die vielschichtigen, in ihren Denk- und Handlungsweisen teils so unterschiedlichen Charaktere kennenzulernen, ist das Buch auf jeden Fall ein paar gemütliche Stunden wert.
Und wer wissen will, was es mit dem "Dornteufel", der im Titel benannt wird, auf sich hat, kommt so oder so nicht darum herum, einen Blick in das Buch zu werfen.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Schmökern, Mitfiebern und Grübeln!