Wie es gewesen sein könnte - ein Stück deutsch-deutscher Geschichte
„Die Dorfschullehrerin“ von Eva Völler ist erschienen bei Lübbe und beginnt im Jahr 1961, als Helene einen nicht gerade attraktiven Arbeitsplatz in einem kleinen Dorf nahe der damaligen Zonengrenze bekommt. ...
„Die Dorfschullehrerin“ von Eva Völler ist erschienen bei Lübbe und beginnt im Jahr 1961, als Helene einen nicht gerade attraktiven Arbeitsplatz in einem kleinen Dorf nahe der damaligen Zonengrenze bekommt. Dass es einen ganz besonderen Grund dafür gibt, dass Helene genau hier landet, bleibt eine Zeit lang ihr Geheimnis.
Bald stellt sich heraus, das das grenznahe Gebiet auf beiden Seiten Deutschlands eine große Rolle spielt. Da ich als Kind die Sommerferien mit meinen Eltern bei Verwandten in der DDR verbracht habe, ist die Geschichte für mich ein besonderes Erlebnis, weil sie viele Erinnerungen weckt. Das Leben auf beiden Seiten der Grenze wird sehr realistisch beschrieben. Es wird nichts beschönigt und mir gefällt besonders, dass deutlich wird, dass in beiden Teilen Deutschlands nicht alles nur gut, aber auch nicht alles schlecht war.
Eva Völler fesselt mich mit ihrem Schreibstil und mit dem Schicksal von Helene, das sie in großen Teilen sicher mit vielen Menschen geteilt hat.
Trotz der anhaltenden Spannung gibt gibt Eva Völler doch auch immer wieder Raum für ein wenig Humor – meistens in Verbindung mit Helene und dem Landarzt Tobias, zwischen denen sich zarte Bande spinnen.
Erst mitten im Buch habe ich erfahren, dass es zu diesem Buch einen Folgeband geben wird. Dennoch bin ich vollkommen zufrieden mit dem Ausgang des ersten Teils, der für mein Befinden einen guten Abschluss genommen hat. Trotzdem bin ich natürlich neugierig auf den Fortgang der Geschichte.
Ich gebe sehr gern meine Leseempfehlung für dieses Buch, weil es eine Menge geschichtlicher Ereignisse lebendig bleiben lässt.