Angenehmer Schreibstil, aktuelle Themenwahl für Nordschweden
Das Cover zeigt eine winterliche, verschneite Waldlandschaft mit typisch schwedischem Holzhaus – ansprechend ausgewählt. Maya Topelius von der Stockholmer Polizei ist sehr mit ihren drei Freundinnen beschäftigt, ...
Das Cover zeigt eine winterliche, verschneite Waldlandschaft mit typisch schwedischem Holzhaus – ansprechend ausgewählt. Maya Topelius von der Stockholmer Polizei ist sehr mit ihren drei Freundinnen beschäftigt, was sie zwar sehr menschlich und sympathisch erscheinen lässt, lenkt aber auch sehr von der intensiven Mordermittlung in Östersund ab. Ihr Partner Pär Stengvist sticht durch seine besondere Verhörtechnik heraus. Bei der Verfolgungsjagd nach dem weißen Fiat mit Idun und Bengt als Gejagte kommen seine Ortskenntnisse als Einsatzleiter unglaubwürdig rüber bei weniger als einer Woche dort im Einsatz. Pär und Maya hatten Informationen über die geplanten Abholzungspläne an die zuständige Abteilung weitergeleitet, und Maya hoffte doch, dort würden sie dem Verdacht nachgehen. Darauf wird im weiteren Verlauf im Buch jedoch nicht erneut eingegangen. Dieses eingearbeitete Team glänzt durch witzige Dialoge. Thematisiert werden neben illegalen Abholzungen in geschützten Gebieten Nordschwedens auch die Praxis von Monokulturen und deren radikaler Flächenrodung. Weiterhin geht es um sexuelle Übergriffe, Vergewaltigungen und um die Arbeit einer Umweltorganisation RVS mit ihrem bekannten Umweltaktivisten. Auf das am Tatort gefundene Plastikteilchen von einem Treibspiegelgeschoss und auf die tödliche Munition wurde leider als notwendiger Beweis vor Gericht nicht näher eingegangen. Eine Zuordnung zu einer registrierten Waffe fand nicht statt. Frida Nordström, 9 Jahre alt, sorgt nicht nur in der Rolle als junge Detektivin für Spannung. Der Begriff Greenwashing war mir bisher unbekannt. Insgesamt ein spannender Krimi mit einigen Nebenschauplätzen.