Das schlechte Gewissen der berufstätigen Mutter
Die Leseprobe führte den Leser bereits in die idyllische Gegend um Sankt Goar und den Loreleyfelsen und lies eine interessante Mutter-Tochter-Geschichte vermuten. Da ich eine großer Fan der wunderschönen ...
Die Leseprobe führte den Leser bereits in die idyllische Gegend um Sankt Goar und den Loreleyfelsen und lies eine interessante Mutter-Tochter-Geschichte vermuten. Da ich eine großer Fan der wunderschönen Gegend um Sankt Goar bin, wollte ich diese Geschichte lesen.
Ich wurde positiv überrascht. Vor dem tiefgreifenden Hintergrund der beruflichen Tätigkeit der beiden Protagonistinnen erzählt die Autorin die berührende Geschichte von Johanna und ihrer Tochter Elsa. Seit 10 Jahren haben sie kaum noch Kontakt zueinander. Nach einem furchtbaren Streit zerbrach die durch die berufliche Tätigkeit der Mutter seit Jahren stark belastete Beziehung der beiden endgültig.
Das große Thema der Mehrfachbelastung berufstätiger Mütter wird hier auf einer hohen Ebene des monatelangen Einsatzes in Kriegsgebieten dargestellt.
Indem Ereignisse der Vergangenheit aus Sicht von Mutter und Tochter erzählt werden, wird deutlich, wie die Gräben in der Familie durch das Totschweigen von Geschehnissen vor dem Kind immer stärker anwachsen und schließlich zum Zerbruch der Familie führen.
Nach Jahren treffen Mutter und Tochter in dem von der geliebten Tante geerbten Haus am Rhein unerwartet aufeinander und konfrontieren sich mit den gegenseitigen Vorwürfen. Plötzlich wächst Johanna über sich hinaus und erzählt der Tochter die ganze Wahrheit.
Unerwartet gesundet dadurch nicht nur ihre Beziehung zueinander, sondern beide Frauen sind wieder bereit für das eigene persönliche Glück.
Ein tolles Buch über die Kraft des gesprochenen Wortes und über die verheerende Wirkung von Geheimnissen und Totgeschwiegenem.
Neben der idyllischen Gegend am Rhein wird der Leser in viele andere Regionen unseren Planeten geführt, in denen Johanna tätig war.
Das Cover passt sehr gut zum Inhalt des Buches und zeigt eine der beiden Frauen am Fenster des Hauses am Rhein mit Blick auf die gegenüberliegende Rheinseite und den Apfelbaum von Tante Toni, von dessen Äpfeln die Tante die geliebten Apfelpfannkuchen herstellte. Perfekt!