Cover-Bild Besser allein als in schlechter Gesellschaft
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 09.03.2023
  • ISBN: 9783462004243
Adriana Altaras

Besser allein als in schlechter Gesellschaft

Meine eigensinnige Tante

Adriana Altaras erzählt von ihrer Tante, der schönen Teta Jele. Von einer Frau, die 101 Jahre alt wurde, die spanische Grippe, das KZ und ihre norditalienische Schwiegermutter überlebte. Von einer so liebevollen wie eigensinnigen Beziehung. Und davon, wie man lernt, das Leben anzunehmen.

Als ihre Eltern aus Zagreb fliehen müssen, kommt Adriana mit vier Jahren zu ihrer Tante nach Italien. Dorthin wird sie ihr Leben lang zurückkehren. Als Jugendliche in den Sommerferien, mit ihrer gesamten Abiklasse – und mit all ihren Liebhabern, die Tantchens aristokratischem Blick standhalten müssen. Und auch als Adrianas Mann sie nach dreißig Jahren Ehe verlässt, ist es ihre 98-jährige Tante, die ihr am Gardasee mit jeder Menge Pasta, pragmatischen Ratschlägen und Barbesuchen zur Seite steht.

Ausgerechnet Teta Jeles hundertsten Geburtstag können sie nicht miteinander feiern. Adrianas Tante ist im Pflegeheim, wegen der Pandemie darf sie keinen Besuch empfangen. Umso häufiger telefonieren die beiden miteinander. Und lassen dabei Jeles Jahrhundertleben Revue passieren. Die Kindheits- und Jugendjahre in Zagreb, die Rettung durch Giorgio, der die Tante nach Mantua brachte und den sie nur aus Dankbarkeit heiratete. Die Liebe zu Fritz Epstein, der rechtzeitig nach Australien floh. Den Umgang mit dem Altwerden und der eigenen Geschichte inmitten des Weltgeschehens.

Adriana Altaras entwirft ein zartes, bewegendes und zugleich irre komisches Porträt einer wunderbar kapriziösen Frau. Ein tröstliches, ein inniges Buch, das erzählt, wie man das Leben annehmen und wie man es loslassen kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2023

Interessant

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Da mir Adriana Altaras als Schauspielerin und Autorin ein Begriff ist (zB "Alles auf Zucker", "Doitscha") ist und mich der Titel des Buches sofort angesprochen hat, wollte ich es unbedingt lesen.

Adriana ...

Da mir Adriana Altaras als Schauspielerin und Autorin ein Begriff ist (zB "Alles auf Zucker", "Doitscha") ist und mich der Titel des Buches sofort angesprochen hat, wollte ich es unbedingt lesen.

Adriana Altaras erzählt darin die Lebensgeschichte ihrer geliebten Tante Jele, die zum Zeitpunkt des Buches in einem italienischen Pflegeheim lebte. Der 100. Geburtstag der Tante steht bevor, doch aufgrund der Corona-Pandemie ist nur telefonischer Kontakt möglich. Und so enthält das Buch viele Dialoge der beiden am Telefon, in denen Sie das Leben revuepassieren lassen, über aktuelle Probleme sprechen und sich auch gegenseitig stützen. Mit der Gelassenheit und Weisheit des Alters und großer Grandezza blickt Tante Jele dabei auf ihr bewegtes und auch schweres Leben zurück, auch die Probleme des Alters bekommen Raum. Da die Erzählperspektive in den Kapiteln zwischen Adriana Altaras und ihrer Tante wechselt, wird Manches von zwei Seiten beleuchtet und somit ergänzt oder relativiert. Großes Weltgeschehen und kleine Alltagssorgen, Liebeskummer und Pasta - alles kommt auf den Tisch und wird mal melancholisch und nachdenklich, mal leicht und mit wunderbar trockenem Humor erzählt.

Fszit: Ein interessantes, sehr persönliches Buch über das Leben und den Abschied, und eine Liebeserklärung an die Tante, die wie eine Mutter war. Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Besser allein als in schlechter Gesellschaft

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Endlich wieder Neues von Adriana Altaras!
Ich habe schon mit großem Vergnügen „Titos Brille“ und „Doitscha“ gelesen, daher war mir „teta Jele“ (Adrianas Tante Jelka) schon ein Begriff, und ich freue mich ...

Endlich wieder Neues von Adriana Altaras!
Ich habe schon mit großem Vergnügen „Titos Brille“ und „Doitscha“ gelesen, daher war mir „teta Jele“ (Adrianas Tante Jelka) schon ein Begriff, und ich freue mich sehr, dass „Besser allein als in schlechter Gesellschaft“ (dito, dito) auch von dieser Tante erzählt. Es geht um Adrianas Familiengeschichte, um die Pandemie und um’s Altern. Durch die Lektüre der anderen Bücher war mir die Geschichte der jüdischen Familie wie gesagt schon ein wenig bekannt, hier erfährt man Näheres, und es hat mich betroffen gemacht, dass Arianas Ehe mit dem „Westfale[n]“, den sie so liebte, wohl der Vergangenheit angehört. Der Text ist einigermaßen dialoglastig, Arianas Humor ist wieder unschlagbar gut, aber es gibt auch melancholische Passagen, die traurig machen. Die Pandemie hat bei uns allen Spuren hinterlassen. Als die Grenzen geschlossen werden, bleiben den Frauen nur tägliche Telefonate. Ich bin nicht unbedingt ein Fan der literarischen Verarbeitung der Coronawelle, die uns alle betraf, hier ist das Ganze aber passend. Mir ist auch aufgefallen, dass die slawischen Ausdrücke & die diakritischen Zeichen nicht immer korrekt sind, dies kann ein Lektorat leicht ausbügeln, ansonsten ist es aber eine gelungene Veröffentlichung. Ich liebe das leichtfüßige code - switching im Text.
Tante Jelka, die als Tochter des deutschen Juden Sigismund Fuhrmann in Zagreb aufwuchs, befindet sich mittlerweile in einem italienischen Seniorenheim, sie fühlt sich aber immer noch jung im Herzen und versichert ihrer Nichte Adriana (Altaras ist die Tochter ihrer Schwester Thea), dass sechzig Jahre kein Alter sind. Die Weisheit der Hundertjährigen! Man erfährt vieles aus Jelkas bewegtem (und hartem) Leben. Jelka ist immer eine Lady geblieben, eine Dame von Welt!

Fazit: „Besser allein als in schlechter Gesellschaft“ ist eine Liebeserklärung an einen Lieblingsmenschen, eine Chronik, ein Nachdenken, eine Publikation zum Lachen & Weinen.

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