Wie aus dem Leben gegriffen...
Klappentext:
Einen Neubeginn wagen – anderer Ort, andere Leute, alles auf Anfang! Das hofft Vio, als sie mit ihrer Familie in ein kleines Dorf in Süddeutschland zieht. Und als Vio am ersten Tag nicht nur ...
Klappentext:
Einen Neubeginn wagen – anderer Ort, andere Leute, alles auf Anfang! Das hofft Vio, als sie mit ihrer Familie in ein kleines Dorf in Süddeutschland zieht. Und als Vio am ersten Tag nicht nur Anschluss an eine nette Clique bekommt, sondern die Pizza auch noch von dem wirklich netten Konstantin gebracht wird, bekommt das Landleben schon mal 5 Sternchen. Bald kann Vio sich gar nicht mehr vorstellen, je etwas anderes gemacht zu haben, als durch leuchtende Maisfelder zu radeln und am sonnenwarmen See zu liegen – den Jungen ihrer Träume neben sich. Wäre da nur nicht die Clique seines großen Bruders Robin mit ihren fremdenfeindlichen Sprüchen, die dann doch einen Schatten ins Sommerlicht werfen. Aber zum Glück hat Konstantin mit denen nichts zu schaffen – oder etwa doch?
Ein fein gezeichneter Roman über Zivilcourage, Loyalität und nicht zuletzt – die Liebe!
Quelle: cbt Verlag
Meine Meinung zum Buch
Cover
Ein schönes Cover, das mich wirklich an Sommer erinnert. Wenn die Rapsfelder blühen ist es einfach immer wunderschön anzusehen und die Sommersonne bringt diese so richtig zum Leuchten. Auf dem Cover fahren ein Junge und ein Mädchen auf einem Feldweg, der mitten durch zwei Rapsfelder führt. Der Himmel ist bewölkt und es schein ein Unwetter heranzuziehen. Der Titel ist in Sonnengelb in der Mitte des Covers eingefügt. Der Autorentitel findet sich in hellgelb am oberen Rand.
Inhalte
Vio zieht mit ihren Eltern aufs Land, nach Walddorf. Hier sagen sich wirklich Fuchs und Hase gut Nacht und es ist überhaupt nicht zu vergleichen mit ihrem Leben in München. Allerdings ist sie doch froh, die Großstadt hinter sich zu lassen, denn dort sind ihr unschöne Dinge passiert. Walddorf zeigt sich ihr auch gleich von seiner besten Seite. Sie läuft dem stillen Konstantin über den Weg. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und auch seine Clique nimmt Vio mit offenen Armen auf. Schnell schließt sie neue Freundschaften, stellt aber fest das Fremdenhass auch vor einem kleinen Dorf wie Walddorf nicht halt macht. Vio ist Deutsche mit rumänischen Wurzeln und stellt schnell fest, dass nicht alle Dorfbewohner jedem offen entgegentreten. Als es zu einem Anschlag auf das Restaurant ihrer Eltern kommt und sie und Konstantin hierbei nur knapp unverletzt davonkommen, macht sich Vio mit ihrer neuen Freundin Mone auf Spurensuche.
Schreibstil
Adriana Popescu hat einen wundervollen Schreibstil, der mich von der ersten Seite an mitgenommen hat. Intensiv beschreibt sie, wie schnell ein schwacher Moment dazu führen kann, die falsche Entscheidung zu treffen. Wie Perspektivlosigkeit, Kummer und Enttäuschung ebenso dazu führen können, sich falsch zu verhalten. Gleichzeitig zeigt sie eindrucksvoll, dass Fremdenhass überall zu finden ist und nicht geduldet werden darf.
Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und vor allem Vio habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen. Sie weiß was sie will, ist freundlich, zielstrebig und scheut sich nicht unangenehme Dinge anzusprechen. Konstantin hingegen ist unsicher und noch nicht gefestigt. Er fühlt sich oft als Außenseiter. Neben seinem Bruder Robin kommt er sich oft klein und unbedeutend vor. Oft hat Konstantin keine eigene Meinung oder sich über viele Dinge noch keine Gedanken gemacht.
Sehr schön wird aufgezeigt, wie Neues und Unbekanntes nicht nur bei Jugendlichen Angst auslöst, auch die Erwachsenen in der Geschichte zeigen sich Fremden gegenüber skeptisch bis ablehnend, obwohl fast jeder in der Geschichte behauptet nicht fremdenfeindlich zu sein.
Das Buch zeigt auf, wie Gruppenzwang, Unwissenheit, Naivität und Vorurteile gepaart mit Ignoranz dazu führen, dass Fremdenhass - Rassismus - immer wieder die Chance haben sich auszubreiten. Wie wichtig es ist, sich selbst eine Meinung zu bilden und die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Auf der anderen Seite, wird die sehr schöne Liebesgeschichte von Vio und Konstantin erzählt und wie wichtig es ist, schlussendlich aufeinander zuzugehen.
Fazit
Eine schöne Sommergeschichte, die wie aus dem Leben gegriffen und eindringlich die Themen Entwicklung, Erwachsenwerden, erste Liebe aber auch Fremdenhass vereint.
5 Sterne und eine Leseempfehlung