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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2025

Gute Ideen, aber schlechte Umsetzung

Undoubtable Love
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Nach dem schmerzhaften Ende von Susies Beziehung stirbt ihre Tante, die immer so viel mehr für sie war. Nun möchte Susie das geerbte Haus renovieren lassen. Doch der Handwerker vor ihrer Haustür ist der ...

Nach dem schmerzhaften Ende von Susies Beziehung stirbt ihre Tante, die immer so viel mehr für sie war. Nun möchte Susie das geerbte Haus renovieren lassen. Doch der Handwerker vor ihrer Haustür ist der beste Freund ihres Ex‘ – unangenehm. Doch noch schlimmer ist der Fund in der Wand, eine Scheidungskurkunde mit ihrer beider Namen 10 Jahre in die Zukunft datiert. Während die beiden dem Ursprung des gealterten Dokuments aus der Zukunft forschen, versuchen sie auch ihre vermeidliche Scheidung zu analysieren und kommen sich dabei immer näher. Kann aus ihrer Freundschaft mehr werden?
Ich habe den Anfang des Buches geliebt! Die Scheidungsurkunde peppt die Geschichte auf und gibt ihr eine roten Faden. Außerdem ist der Schreibstil wirklich gut. Locker, humorvoll und atmosphärisch lässt Kylie Scott die beiden Protagonisten sich immer näher kommen. Und der Vibe der beiden ist einfach unglaublich. Ihre Gespräche sind lustig, auch mal ernsthaft und immer angenehm. Ich hab die beiden als Pärchen schon gemocht, als sie noch nicht einmal zusammen waren.
Doch dann kommt das Hin und Her und das ständige Wälzen ihrer vermeintlichen Probleme, die zu einer Scheidung führen könnten. Irgendwie dreht sich hier vieles im Kreis. Immer wieder werden Charakterschwächen oder Beziehungskiller angesprochen, die irgendwann einfach nur noch kindisch waren. Außerdem fanden beide immer wieder Gründe nicht aufeinander einzugehen, während sie schon längst in eine Beziehung geschlittert sind. Naja, und der leichte Schreibstil wurde mit sehr holrpigen beschriebenen spicy Szenen geschmückt (er waltete seines Amtes“ S. 178). Und die Auflösung, ähm… wenn man es so nennen kann, der Scheidungsurkunde, war einfach katastrophal, dafür dass sie so oft erwähnt wird. Und die letzten Bonus-Kapitel hätten an den Anfang gehört (wo sie vermutlich rausgeschmissen wurden?) um vieles besser zu verstehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 12.02.2025

Fies, aber gut

P. S. I Hate You – Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
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Naomi und Luca sind seit ihrer Kindheit Brieffreunde, naja vielmehr Brieffeinde. Denn seitdem Luca keine Lust auf das Schulprojekt hatte, schreiben sie sich gemeine Briefe. Nach ein paar Jahren Funkstille ...

Naomi und Luca sind seit ihrer Kindheit Brieffreunde, naja vielmehr Brieffeinde. Denn seitdem Luca keine Lust auf das Schulprojekt hatte, schreiben sie sich gemeine Briefe. Nach ein paar Jahren Funkstille schreibt Luca nun in der Gegenwart Naomi wieder eine fiese Nachricht, auf die sie ohne seine aktuelle Adresse leider nicht antworten kann. Deshalb macht sie sich auf die Suche nach ihm. Währenddessen zieht über ihr der laute Nachbar Jake ein, der aber eigentlich auch ziemlich ansehnlich und nett ist…

Schon beim Lesen des Klappentextes wusste ich, dass die Hassbriefe vielleicht nicht mein Ding sind… sind sie nicht! Was die beiden sich an den Kopf werfen! Ich finde einiges ziemlich fies, aber anscheinend haben die beiden einfach einen sehr schrägen und schwarzen Humor. Trotzdem hab ich mich gefragt wann eine Wendung kommt, wann sich der Spaß an Gehässigkeit in Nähe und Sympathie verwandelt… irgendwie gab es leider nur ein gemeines Damals und ein mögendes Jetzt, was ich nicht wirklich zusammenbringen konnte. Aber ich konnte beide Zeit- und Gefühlsebenen nachvollziehen, weil die Autorin einen unfassbar guten Schreibstil hat.

Donna Marchetti kann die Situationen und Buchfiguren sehr nahbar und anschaulich beschreiben und hat mich mit ihrer lockerleichten Art von Anfang an mitgerissen. Ich hab die Geschichte so gerne gelesen! Auch die Erzählperspektiven sind sehr gut gelungen. Hauptsächlich wird mittels der Ich-Perspektive aus Naomis Sicht erzählt, aber es werden auch einige Kapitel aus Lucas Sicht eingeschoben. Hier beschreibt Luca immer wieder aus der Vergangenheit wie sein Leben verlief und Naomis Briefe ein Teil davon waren. Dadurch lernt man Luca bereits kennen, bevor er im Heute auftaucht, und auch die Beziehung zwischen den beiden, was mir teilweise die seltsame Brieffeindschaft näher gebracht hat. Erwähnen möchte ich noch kurz, dass die Geschichte als spicy beworben wird, aber tatsächlich nur einige wenige gewöhnliche solcher Szenen beinhaltet.

Was mir besonders an der Geschichte gefallen hat, war die aufkeimende Beziehung zwischen Naomi und ihrem Nachbarn Jake. Ich mochte ihre Gespräche und gemeinsamen Momente – der Vibe zwischen ihnen war einfach da. Ohne zu viel zu verraten: Wie das… nennen wir es Liebesdreieck… aufgelöst wurde hat mir im Großen und Ganzen gefallen (die Freundin war nervig) und ich bin mit dem Ende schlussendlich auch zufrieden.


Fazit:
„P. S. I hate you“ hat eine sehr ungewöhnliche Idee für eine RomCom und ich muss gestehen, die Hassbriefe zwischen Naomi und Luca haben mir gar nicht gefallen, weil einige auch unter die Gürtellinie gingen. Dafür habe ich mich in die aufkeimende Beziehung zwischen Naomi und ihrem Nachbarn Jake verliebt. Und der anschauliche und lockere Schreibstil hat mich von Anfang an mitgerissen, weshalb ich unbedingt noch mehr von der Autorin lesen will.

Veröffentlicht am 31.01.2025

Fesselndes Finale!

Grace (Academy of Dream Analysis 2)
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Die Geschichte beginnt unmittelbar da, wo Band 1 geendet hat und ich war direkt wieder mittendrin. Eigentlich perfekt, denn dadurch kann man die Dilogie direkt durchsuchten, was ich nach dem offenen Ende ...

Die Geschichte beginnt unmittelbar da, wo Band 1 geendet hat und ich war direkt wieder mittendrin. Eigentlich perfekt, denn dadurch kann man die Dilogie direkt durchsuchten, was ich nach dem offenen Ende vom ersten Band am liebsten auch getan hätte. Nemesis hat erfahren, dass ihr geliebter Bruder gar nicht gestorben ist und versucht nun mehr über sein Verschwinden herauszufinden. Doch an der Academy passieren einige unvorhergesehene Dinge, die sich in den Vordergrund rücken. Insbesondere Mercy, dessen Albträume und Trauer um seine Eltern immer mehr überhandnehmen. Leider geht der Schulalltag in diesem Band etwas unter, aber die Handlung hat genug spannende Aspekte um dies aufzuwiegen.

Die ereignisreiche Handlung wird aus den beiden Perspektiven von Nemesis und Mercy beschrieben, wodurch wir ein umfassendes Bild erhalten und alles noch aufregender wird. Es geschieht so viel Spannendes, Aufwühlendes, Erschreckendes und Berührendes, sodass die Autorin mich immer mehr an die Seiten gefesselt hat. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen und hab das Buch in nur zwei Tagen verschlungen. Besonders die große Wendung hat mich getroffen und berührt. Aber auch das Schicksal der Nebencharaktere bzw. der Freundesclique, die ich von Anfang an ins Herz geschlossen habe, hat mir beim Lesen sehr viel Spaß bereitet.


Fazit:
„Grace“ ist der überaus spannende Abschlussband von „Vengeance“, der mich immer wieder überraschen, berühren und fesseln konnte. Ich liebe die Dark-Academia-Reihe rund um (Alb-)Träume.

Veröffentlicht am 31.01.2025

Mysteriös und geheimnisvoll

Der längste Schlaf
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Die Deutsche Mara lebt schon sehr lange in London und forscht dort an einer Uni über Schlaf, während sie selbst seit Jahren unter seltsamen Träumen und Schlaflosigkeit leidet. Da sie nur noch eine langjährige ...

Die Deutsche Mara lebt schon sehr lange in London und forscht dort an einer Uni über Schlaf, während sie selbst seit Jahren unter seltsamen Träumen und Schlaflosigkeit leidet. Da sie nur noch eine langjährige Freundin als Verbindung zu ihrer alten Heimat hat, ist sie umso überraschter, dass ihr ein älterer Mann ein großes Herrenhaus mitten in der Provinz vererbt. Um der Frage nach dem Wieso auf den Grund zu gehen, reist die ehrgeizige Schlafforscherin nach Deutschland. An dem Ort geschehen ungewöhnliche Dinge und scheinen mit ihren Träumen in Verbindung zu stehen.

Dass eine Schlafforscherin nicht schlafen kann, hat mich direkt gecatcht. Einige Fakten über das Schlafen wurden eingewoben, aber die meisten sind bekannt und mir insgesamt einfach zu wenig. Was hat Mara bisher erforscht und getestet um hinter ihre eigene Schlaflosigkeit zu kommen? Wie empfindet sie, sich nicht selbst helfen zu können? Welche Mysterien um den Schlaf gibt es noch? Für mich hätte die Protagonistin auch einen anderen Beruf ausüben können. Ihre seltsamen Träume aber fand ich sehr interessant. Irgendwie scheinen sie oft mit der Realität verbunden zu sein, obwohl Mara zu ihren Traumbildern vorher nie einen Bezug hatte.

Die Handlung ist auch interessant zu folgen. Warum hat ein unbekannter Mann Mara dieses herrschaftliche Haus vermacht? So einfach wie ein alter, einsamer Onkel ist es natürlich nicht. Ich hab gespannt verfolgt, wie Mara sich mit ein paar Bewohner/innen des Dorfes anfreundet oder aber von anderen kritisch beäugt wird. Und in dem Herrenhaus selbst geschehen merkwürdige Dinge, wodurch sich die Geschichte meiner Meinung nach perfekt als beklemmende Herbstlektüre eignet. Es gibt auch einige wenige Kapitel aus der Sicht von jemand anderem. Doch von wem und wie hängt dies mit Mara zusammen? Diese spannenden und mysteriösen Ereignisse gipfeln in einem fesselnden Showdown. Es hat mich einerseits positiv überrascht, andererseits hat es sich zum Ende hin immer mehr angedeutet. Ich finde die mysteriöse Geschichte spannend, aber mir fehlt trotzdem ein Knaller - der eine Wow-Effekt - insbesondere weil ich über die Bücher der Autorin schon so viele begeisterte Stimmen gelesen habe. Der Schluss hat mir gut gefallen, auch weil ich die aufgedeckte Thematik schon immer faszinierend finde.


Fazit:
„Der längste Schlaf“ ist vielmehr eine mysteriöse, als eine wissenschaftliche Geschichte, die für mich perfekt in die düster werdende Herbstzeit passt. Die seltsamen Geschehnisse und Maras ruhelose Nächte führen zu einem aufwühlenden Schluss, dessen Thematik mich schon immer faszinierend konnte.

Veröffentlicht am 31.01.2025

Düster, trist und skurril

Starling House
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Eden wohnt alleine mit ihrem jüngeren Bruder, für den sie seit dem Tod der Mutter die Verantwortung übernommen hat, in einem alten Motel am Rand einer tristen Stadt. Außerhalb befindet sich ein altes Herrenhaus, ...

Eden wohnt alleine mit ihrem jüngeren Bruder, für den sie seit dem Tod der Mutter die Verantwortung übernommen hat, in einem alten Motel am Rand einer tristen Stadt. Außerhalb befindet sich ein altes Herrenhaus, dessen Besitzer/innen sich schon immer von den übrigen Leuten abgegrenzt haben und ebenfalls stets kritisch beäugt werden. Doch Opal ist fasziniert von diesem verfallenden und skurrilen Gebäude, in dem einst die Autorin ihres Lieblingsbuches seit Kindheitstagen gewohnt hat. Eines Tages steht sie vor dessen Tor und weckt das Mitgefühl von Starling House‘ Besitzer Arthur, der ihr einen Job als Reinigungskraft anbietet.

Eden und ihr Bruder wohnen sehr schlicht und entbehrungsreich, die Stadt wird vom Rauch der Kohlewerke überzogen und Starling House ist eher heruntergekommen als herrschaftlich. All dies führt zu einer düsteren und leicht unheimlichen Atmosphäre. Auch wegen des oft beschriebenen grauen Wetters habe ich mir das Herrenhaus und die Umgebung sehr düster vorgestellt, meist hatte ich sogar schwarz-weiße Bilder in meinem Kopf. Dazu passen auch die seltsamen Geschehnisse in und um Starling House. Auch die Charaktere unterscheiden sich von denen in vielen Büchern. Opal ist neugierig, fast schon skrupellos und, abgesehen von ihrem Lieblingsbuch, leidenschaftslos. Starling House‘ Bewohner Arthur wird direkt als hässlich beschrieben, ist unzufrieden und scheint ein geheimes Ziel zu verfolgen.

Neben der düsteren Atmosphäre ist die Geschichte auch spannend. Den allgemeinen Aspekt rund um Starling House habe ich schon bald geahnt, was das Geschehen nicht weniger reizvoll gemacht hat, andere Details am Enden konnten mich jedoch überraschen. Insgesamt hat die Geschichte für mich auch ein paar Längen, die mich ungeduldig gemacht haben, aber mit dem Ende bin ich vollends zufrieden.


Fazit:
„Starling House“ ist das passende Buch für den dunklen Herbst und Halloween. Das Geschehen ist nicht direkt gruselig, aber dafür sehr skurril, unheimlich und sehr mysteriös. Die Geschichte ist eher düster, auch schon wegen Opals tristem Leben, und besticht durch ihre mysteriöse und geheimnisvolle Atmosphäre, die auch über ein paar kleine Längen hinweghilft.