Cover-Bild Ultraorthodox
(7)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gütersloher Verlagshaus
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Religion & Philosophie
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 21.03.2022
  • ISBN: 9783579062181
Akiva Weingarten

Ultraorthodox

Mein Weg
Eine packende Geschichte einer Befreiung - spannend, verstörend, emotional

Wie es Frauen in der ultraorthodoxen jüdischen Gemeinschaft der Satmarer Chassiden ergeht, wurde schon vielfach erzählt. Aber wie erleben eigentlich Jungen und Männer in dieser Gemeinschaft ihr Dasein? Als Akiva Weingarten auf die Welt kommt, ist sein Werdegang schon beschlossene Sache. Er wird in der Thora unterwiesen werden, er wird früh heiraten, Rabbiner und Vater zahlreicher Kinder werden. Und vor allem: Die Grenzen seiner Gemeinschaft werden die Grenzen seiner Welt sein.

Aber das da draußen ist zu verlockend, und die Welt drinnen viel zu eng und bedrückend für den ebenso neugierigen wie unglücklichen jungen Mann. Dieses Buch erzählt von Selbstwerdung und Befreiung in einer Welt, die für alles eine Regel hat. Eine manchmal bittere, oft verstörende, aber immer spannende Geschichte.

  • Eintauchen in eine ebenso faszinierende wie beengte Welt
  • Das Leben der Männer bei den Satmarer Chassidim
  • Die packende Geschichte einer Befreiung - spannend, verstörend, emotional

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2022

Eine persönliche Befreiungsgeschichte aus den Zwängen der Religion

0

„Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt.“
Ludwig Wittgenstein- Philosoph

Akiva Weingarten wird 1984 in New York in eine ultraorthodoxe Gemeinschaft der Satmarer-Chassidim hineingeboren. ...

„Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt.“
Ludwig Wittgenstein- Philosoph

Akiva Weingarten wird 1984 in New York in eine ultraorthodoxe Gemeinschaft der Satmarer-Chassidim hineingeboren. Sein Leben ist von Anfang an durch die Regeln und Erwartungen der Gemeinde klar vorgezeichnet und verläuft in engen Bahnen. Schon als Kind leidet er an den zwei Grenzen seiner Welt, der Religion und der Sprache. Er wächst in einer in sich abgeschlossenen Welt auf, die das Anderssein der Anderen fürchtet.

Die Grenzen seiner Welt erdrücken ihn zunehmend. Dennoch wird er, wie es erwartet wird, Rabbiner und heiratet eine junge Frau, die er nicht liebt. Er versucht stetig den Ansprüchen gerecht zu werden und gerät dadurch immer mehr ins Zweifeln. Die Ehe mit Yalda verläuft von Anfang an problematisch, sie ist ihm geistig keine Partnerin, kann den Haushalt nicht führen und ist nicht in der Lage sich von ihrem schwierigen Elternhaus zu lösen. Das toxische Verhältnis zur Mutter prägt sie und diese Erfahrungen übertragen sich in den Alltag der jungen Ehe. Auch die drei Kinder schenken dem zweifelnden Mann keinen Grund zu bleiben. Und so zieht Akiva schließlich allein nach Deutschland und lässt seine Familie in Israel zurück.

Dieser Bruch mit seiner Frau und der Gemeinschaft verlief natürlich problemlos. Über seine Entwicklung, die Zweifel und den Aufbruch in ein neues Leben schreibt Akiva Weingarten in diesem autobiografischen Roman. Er versteht es einen leichten Ton anzuschlagen, so dass man trotz der vielen Fachbegriffe, die gut erläutert werden, locker durch die Seiten kommt.

In Berlin ist das Leben zunächst problematisch, es ist nicht einfach eine Bleibe zu finden. Um seine Scheidung von Yalda durchzusetzen, muss er vor ein belgisches Gericht. Auf dem Weg dorthin macht er eine Zufallsbekanntschaft, die ein Wendepunkt für ihn werden soll.

Akiva Weingarten beschreibt sein Leben sehr lebendig und auch die Reaktionen seines persönlichen Umfeldes auf seinen Ausbruch. Ich fand die Lektüre sehr interessant und die vielen Einblicke in die beiden fremden Welten waren spannend. Die persönliche Entwicklung des Autors, aber auch seiner Familie, sind wurden aufschlussreich geschildert.

Ein Ausflug in eine fremde Welt, in die man aufgrund der starken Abschottung und Regeln sonst keinen Einblick nehmen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.03.2022

Interessanter Einblick in eine andere Welt

0

Orthodoxe Juden, Amish People, Mennoniten und andere Glaubensgemeinschaften, die ihre Leben stark nach den Regeln der heiligen Schrift ihres jeweiligen Glaubens üben auf uns Außenstehende eine gewisse ...

Orthodoxe Juden, Amish People, Mennoniten und andere Glaubensgemeinschaften, die ihre Leben stark nach den Regeln der heiligen Schrift ihres jeweiligen Glaubens üben auf uns Außenstehende eine gewisse Faszination aus oder wecken zumindest unsere Neugier, nicht zuletzt weil ihre Kleidung irgendwie aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Für uns ist es schwer, diesen Lebensstil nachzuvollziehen. Wie kann es sein, dass Menschen 2022 bereit sind, auf vieles zu verzichten, was für uns selbstverständlich ist? Wie ist es möglich, dass sie an Dinge glauben, die durch die moderne Wissenschaft längst widerlegt sind?
Nach Deborah Feldmann erzählt uns nun Akiva Weingarten in seinem Buch „Ultraorthodox – Mein Weg“ wie er in den USA bei den strenggläubigen „Satmar“ aufwuchs, wie seine Zweifel an dem ihm in die Wiege gelegten Weg immer größer wurde und wie er schließlich seine Religionsgemeinschaft verließ. Sollte man das Buch überhaupt noch lesen, wenn man das Buch von Deborah Feldmann oder den darauf basierenden Film kennt? Unbedingt. Beide Lebensläufe sind trotz einiger Parallelen individuell, jedoch definitiv gleichermaßen interessant. Beide zeigen, dass es nicht immer leicht ist, alles, an das man bisher geglaubt hat, hinter sich zu lassen. Da Frauen und Männer jedoch innerhalb der Satmarer Chassiden ein relativ getrenntes Leben führen, fand ich es interessant durch Akiva Weingarten nun auch die männliche Perspektive kennenzulernen. Heute hat sich Akiva Weingarten vom chassidischen Glauben verabschiedet und ist in vielem auch ein Kritiker von dessen Lehren. Vom jüdischen Glauben hat er sich jedoch keineswegs abgewendet, vielmehr bemüht er sich als Rabbiner um einen aufgeschlossenen Glauben. Das Buch ist auch keine einseitige Abrechnung mit dem Chassidismus und gerade deshalb für uns Leser*innen eine bereichernde und aufschlussreiche Lektüre.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere