Cover-Bild Coast Road
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 13.02.2025
  • ISBN: 9783423284578
Alan Murrin

Coast Road

Roman | »Ein aufwühlender und spannender Roman. Mit großer Sympathie für die Frauenfiguren.« Elke Heidenreich
Anna-Nina Kroll (Übersetzer)

An der irischen Küste schwimmt man nicht gegen den Strom

Herbst 1994. Die Bewohner des irischen Küstenstädtchens Ardglas beschäftigt nur ein Thema: Colette Crowley – Dichterin, Bohemienne, die Frau, die ihre Familie verlassen hat, um in Dublin ihr Glück zu finden – ist zurück und wohnt in einem kleinen Cottage an der Coast Road. Jeder ihrer Schritte wird von der Gemeinde argwöhnisch beäugt. Hat sie es verdient, dass ihr Mann ihr den Zugang zu den Kindern verwehrt? In ihrer Verzweiflung bittet Colette eine Bekannte um Hilfe, Izzy Keaveney, Hausfrau und Mutter, unglücklich verheiratet mit einem Lokalpolitiker, der sich ausgerechnet für die Legalisierung der Scheidung im Land einsetzt. Und so entsteht zwischen den beiden sehr unterschiedlichen Frauen eine Bindung, die ihre Leben in ungeahnte Bahnen lenkt.

In schnörkelloser Prosa, mit psychologischem Feingefühl und großartiger Beobachtungsgabe erzählt Alan Murrin von den gesellschaftlichen Einschränkungen, die Frauenleben in Irland vor gerade einmal dreißig Jahren bestimmten – kurz bevor Scheidung in einem Referendum mit knapper Mehrheit legalisiert wurde – und beleuchtet dabei subtil, was Frauen überall auf der Welt auch heute noch davon abhält, ihre Partner zu verlassen.

Ausgezeichnet als »Newcomer of the Year« bei den Irish Book Awards 2024

»Alan Murrin schreibt wie die besten irischen Autoren mit einer ruhigen, poetischen Gewandtheit.« Sarah Winman

»Die weiblichen Figuren sind komplex und faszinierend, voller Wut und Hoffnung. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen.« Gillian Anderson

»Alan Murrin ist ein begabter Erzähler, der seine Figuren so dreidimensional zeichnet, dass ich mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten habe, als wären sie real.« Louise Kennedy

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2025

Frauenrechte in Irland – Emotional und beeindruckend

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Alan Murrin hat einen sehr flüssigen fesselnden Schreibstil. Er beschreibt die Geschichte sehr detailliert und einfühlsam.
Das Cover mit dem Blick 'hinter die Kulissen' ist wunderschön, ebenso das Hardcover, ...

Alan Murrin hat einen sehr flüssigen fesselnden Schreibstil. Er beschreibt die Geschichte sehr detailliert und einfühlsam.
Das Cover mit dem Blick 'hinter die Kulissen' ist wunderschön, ebenso das Hardcover, das ebenfalls farbig gestaltet ist.

Die Handlung spielt in dem irischen Städtchen Ardglas an der Küste in der Zeit 1994 bis 1995. Die Geschichte der drei ganz unterschiedlichen Frauen wird sensibel in wechselnden Perspektiven geschildert.
Izzy ist mit James verheiratet, einem Abgeordneten, der sich für das Recht auf Scheidung engagiert. Izzy ist aber unglücklich in ihrer Ehe.
Dolores ist mit Donal verheiratet, der sie ständig betrügt und vor dem keine Frau sicher ist.
Die Dichterin Colette hatte ihren Mann wegen eines anderen Mannes verlassen und ist wieder nach Ardglas zurückgekehrt.

Der Roman hat mich so sehr berührt und gefesselt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Für uns unvorstellbar, dass in Irland erst vor 30 Jahren Scheidungen legalisiert wurden. Über die Abschaffung des Ehescheidungsverbots wurde 1995 mit ganz knapper Mehrheit abgestimmt. Dass über dieses bedrückende Thema von einem Mann geschrieben wird, hat mich fasziniert.
Das Leben zu der Zeit in Irland mit den gesellschaftlichen Zwängen und der verlogenen Moral wird einem klar vor Augen geführt.
Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 26.01.2025

Blick hinter die Wohnzimmergardinen

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Alan Murrin nimmt uns mit in das Irland der 90er: streng katholisch, man heiratet nicht immer ganz freiwillig und ist aneinander gebunden bis zum Tod. Gerade gibt es erste Initiativen für das Recht auf ...

Alan Murrin nimmt uns mit in das Irland der 90er: streng katholisch, man heiratet nicht immer ganz freiwillig und ist aneinander gebunden bis zum Tod. Gerade gibt es erste Initiativen für das Recht auf Scheidung.

Wir sind in einem kleinen Ort, jeder kennt jeden und man versucht, nach außen eine heile Welt zu spiegeln. Das ist so bei Izzy, einer mutigen modernen klugen Frau, die an der Seite eines Abgeordneten lebt, der nun gar keine Angriffsfläche nach außen bieten möchte. Um so heftiger der verbale Kampf in den eigenen 4 Wänden. Das ist so bei Dolores, deren Mann permanent fremd geht und die lange dazu schweigt. Und das ist etwas anders bei Colette, denn die hat ihre Familie verlassen, um mit einem anderen Mann glücklich zu sein. Das Glück ist von kurzer Dauer und Colette kehrt zurück in den Ort. Ihr Mann verbietet es ihr, die Kinder zu sehen. Und Colette verliert den Halt, wirkt nach außen wie eine freie, unabhängige Frau und ist im Inneren komplett zerrissen. Diese Frauen kämpfen um ihr Glück und wir dürfen sie ein Stück auf ihrem (teilweise sehr hartem) Weg begleiten.

Sprachlich ist das Buch ein Genuss, das langsame Tempo und die Wortwahl passen für mich perfekt in die Zeit. Ich kann ganz tief eintauchen in die Welt der Frauen, mich identifizieren und mitfühlen. Es sin die kleinen Momente, die mich berühren und die Welt lebendig werden lassen.

Auch optisch ist das Buch ein Highlight – nicht nur der Schutzumschlag ist sehr gelungen mit dem „Blick hinter die Kulissen“, auch das Hardcover ist farbig gestaltet und ein Schmuckstück.

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Veröffentlicht am 15.02.2025

Drei Frauen gefangen in ihren Ehen - spannende Geschichte mit steigender Dramatik in einer klaustrophobischen Kleinstadt in Irland Mitte der 1990er-Jahre

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Colette Crowley kehrt im Herbst 1994 in ihren Heimatort Ardglas in der Grafschaft Donegal in Irland zurück. Die Lyrikerin hatte ihren Ehemann und ihre Kinder für eine Affäre in Dublin verlassen. Getrennt ...

Colette Crowley kehrt im Herbst 1994 in ihren Heimatort Ardglas in der Grafschaft Donegal in Irland zurück. Die Lyrikerin hatte ihren Ehemann und ihre Kinder für eine Affäre in Dublin verlassen. Getrennt von dem Mann möchte sie nun die Beziehung zu ihren Kindern, insbesondere dem jüngsten Sohn, intensivieren. Die Familie Mullen vermietet ihr ein Cottage in der Coast Road, da sie ein viertes Kind erwartet und die Mieteinnahmen finanziell gut gebrauchen können.
Um selbst etwas zu verdienen, bietet Colette einen Schreibkurs an, zu dem sich auch Izzy Keaveney anmeldet, die permanent im Clinch mit ihrem Ehemann ist. Sie genießt deshalb die Gespräche mit Pfarrer Brian Dempsey, der sie mehr zu verstehen scheint. Nachdem sie sich Colette angenähert hat, hilft sie ihr dabei, ihren Sohn zu treffen, zu dem ihr ihr Mann Shaun den Zugang verweigert.
Während in dem kleinen Ort sowohl über die verruchte Colette als auch über Izzys Beziehung zu dem Pfarrer getratscht wird, ist ein Referendum in Vorbereitung, dass die Möglichkeit einer Scheidung legalisieren soll.

"Coast Road" handelt in den Jahren 1994/ 1995 in Irland, einem katholisch geprägten Land, in dem das Sakrament der Ehe so hochgehalten wurde, dass noch vor 30 Jahren eine Scheidung unmöglich war.
Schon der Prolog deutet darauf hin, dass es in der Kleinstadt brodelt und die Situationen eskalieren und in Gewalt umschlagen wird. Sodann wird ein Blick zurück geworfen auf die Ankunft Colettes in Ardglas. In den Fokus der Geschichte rücken neben Colette, die von ihrem Mann getrennt lebt, zwei weitere Frauen, die unglücklich verheiratet sind. Izzy fühlt sich von ihrem Mann gegängelt, seitdem sie nicht mehr arbeiten darf und Dolores Mullen muss zusehen, wie ihr Mann sie vor aller Augen betrügt.

Der Roman ist aus wechselnden Perspektiven verschiedener Bewohner der Kleinstadt geschildert, so dass ein Einblick in die einzelnen Haushalte, aber vor allem auch in die Gefühlswelt der Charaktere möglich ist. Die Figuren sind vielschichtig angelegt, keiner ist nur gut oder böse.

"Coast Road" ist eine spannende Zeitreise in die 1990er-Jahre. Die Geschichte erweckt eine fiktive Kleistadt mit 1.000 Einwohnern lebendig zum Leben, in der Ort und die Personen leicht vorstellbar werden. Es zeigt eindringlich, wie Frauen, aber auch Männer, in unglücklichen Ehen gefangen sind, wobei den Frauen, die finanziell und gesellschaftlich von ihren Männern abhängig sind, die größere Not zukommt. Erschreckend ist zu sehen, dass neben der körperlichen Überlegenheit auch Kinder als Druckmittel eingesetzt werden.

Mit feiner Beobachtungsgabe zeichnet der Autor ein Sittengemälde und entwickelt mit der steigenden Dramatik, mit Intrigen und Verzweiflung eine spannende authentische Geschichte passend zum Zeitgeist. Es zeigt die Konsequenzen auf, wenn man gegen den Strom schwimmt, zeichnet einen mutigen Weg der Selbstfindung und bekräftigt die Bedeutung von Frauensolidarität.

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Veröffentlicht am 09.02.2025

Bewegender Einblick

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Colette Crowleys Rückkehr, eine unkonventionelle und freiheitsliebende Künstlerin, führt Izzy vor Augen, wie vorgezeichnet und und eingeengt ihr Leben ist, während die gottesgläubige Dolores hofft, dass ...

Colette Crowleys Rückkehr, eine unkonventionelle und freiheitsliebende Künstlerin, führt Izzy vor Augen, wie vorgezeichnet und und eingeengt ihr Leben ist, während die gottesgläubige Dolores hofft, dass sie möglichst schnell wieder verschwindet. Drei Frauen, deren Leben sich nach ihrer Begegnung unweigerlich verändert - ein Einblick in die verschlossene Welt der Kleinstadt, voller Vorurteile und der Bestrebung, nicht aus der Reihe zu tanzen.

Alan Murrin gibt einen berührenden und intimen Einblick in die Leben und Gedanken der Frauen, die sich in verschiedenen Lebenssituationen befinden, aber durch ihre eigenen Erfahrungen Verständnis füreinander entwickeln und ihre Ansichten hinterfragen. Das raue irische Klima sorgt für eine melancholische, rohe Stimmung, während die bewegten Gefühlswelten der Frauen mit Feingefühl dargestellt werden. Manchmal gelingt es männlichen Autoren nicht, sich von ihrer objektifizierenden Sicht auf Frauen zu lösen, so dass die Charaktere platt und anbiedernd wirken. Das ist hier zum Glück nicht der Fall, die Frauen sind vielschichtig und nahbar beschrieben, ihr Streben nach Freiheit und Selbstverwirklichung, Anerkennung und Liebe nachvollziehbar geschildert. Vor dem Hintergrund aktueller politischer Bestrebungen, die Entscheidungsfreiheiten von Frauen einzuschränken, gibt dieser Roman einen Einblick in eine Zeit, die gar nicht allzu lange her ist und in der Scheidung keine Möglichkeit war.

Veröffentlicht am 30.09.2025

Irland 1994 mit Themen zum Nachdenken

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Der "Newcomer of the Year" bei den Irish Book Awards 2024, Alan Murrin, legt mit "Coast Road" einen beeindruckenden Debütroman vor. Murrin erzählt darin die Geschichte von Colette Crowley und Izzy Keaveney ...

Der "Newcomer of the Year" bei den Irish Book Awards 2024, Alan Murrin, legt mit "Coast Road" einen beeindruckenden Debütroman vor. Murrin erzählt darin die Geschichte von Colette Crowley und Izzy Keaveney im Küstenstädtchen Ardglas in Irland in den 1990er Jahren – eine Zeit, als Scheidung in Irland noch illegal war. Als bekennender Irland-Fan war ich sofort interessiert an diesem Buch, auch weil es inhaltlich um ein Thema geht, mit dem ich mich bisher noch nicht beschäftigt hatte. Murrins Schreibstil gefällt mir sehr gut: leicht zu lesen, eindringlich und fängt die Atmosphäre wunderbar ein. Die Charaktere sind sehr glaubwürdig dargestellt, insbesondere Colette, die Hauptfigur, hat mich überzeugt. "Coast Road" ist ein Roman, der mich ein wenig nachdenklich gestimmt hat. Die 1990er sind nicht allzu lange her, und dass Scheidung damals illegal war, kann man sich in der heutigen Zeit kaum vorstellen. Wer sich für eine atmosphärische Geschichte mit zeitlosen Themen interessiert, wird hier fündig!

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