Abschluss der Trilogie
Deutschland im Jahre 1944, Klara kümmert sich um ihre vier kleinen Kinder, während ihr Mann Gustav in Schlesien seinen Dienst für das Vaterland leistet. Der Schrecken des Krieges nimmt kein Ende, die Bombardierungen ...
Deutschland im Jahre 1944, Klara kümmert sich um ihre vier kleinen Kinder, während ihr Mann Gustav in Schlesien seinen Dienst für das Vaterland leistet. Der Schrecken des Krieges nimmt kein Ende, die Bombardierungen zehren an den Nerven. Über fünfzig Jahre später arbeitet sich Klaras Enkelin durch die vielen Kassetten, die ihre Oma aufgenommen und hinterlassen hat. Das Geheimnis um Tolla beschäftigt sie und so sucht sie nach einer Spur des Mädchens.
Beim vorliegenden Buch handelt es sich um den dritten Teil der sogenannten Heimweh-Trilogie, zu der Alexa Hennig von Lange inspiriert wurde, nachdem sie über 130 Tonbandkassetten ihrer Großmutter fand, die diese im hohen Alter besprochen hat. Dieses Buch kann nicht unabhängig von den ersten beiden Teilen gelesen werden, da alle Bücher aufeinander aufbauen und besonders der Abschlussband alleine ergäbe ohne die vorherigen Bücher keinen Sinn. Der erste Band der Heimweh-Trilogie mit dem Titel »Die karierten Mädchen« ist und bleibt für mich unangefochten der beste der Reihe, der Nachfolger »Zwischen den Sommern« konnte mich nach kleinen Startschwierigkeiten ebenfalls begeistern. Mit großer Ungeduld erwartete ich also den Abschlussband, um endlich zu erfahren, wie es weiterging mit Klara und ob es ein Wiedersehen mit Tolla gab.
Leider konnte mich das vorliegende Buch nicht überzeugen, für mich war die Geschichte von Klara und ihrer Familie einfach irgendwann auserzählt, neues darüber erfuhr ich in diesem Teil der Trilogie eher nicht. Ja, es wurde natürlich enthüllt, was mit Tolla geschah, dies aber so schnell, quasi zwischen Tür und Angel, abgehandelt, dass es fast schon banal war. Und statt weiterzuerzählen, was mit Gustav passiert ist und besonders was nach Kriegsende mit der gesamten Familie geschah, konzentrierte sich die Geschichte auf kleine Episoden zwischen dem Haus, dem provisorischen Bunker und einigen kleineren Ereignissen zwischen den Stadtbewohnern, wo einfach nichts wirklich aufregendes passierte.
Große Gefühle kamen diesmal nicht bei mir auf, eher machte sich eine riesige Enttäuschung bemerkbar, weil vieles ungesagt blieb, worauf ich so neugierig gewesen war. Es tut mir unendlich leid, das schreiben zu müssen, aber die wenigen Enthüllungen hätten besser Platz gefunden in den vorherigen Bänden und als Dilogie wäre diese Geschichte damit einfach wunderbar gewesen. Insgesamt bin ich aber dankbar dafür, dass Alexa Hennig von Lange diese Geschichte mit uns geteilt hat.