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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2024

Zu viele Themen

Treibgut
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Das Cover dieses Romans hat mich sofort angesprochen und mich innerlich berührt. Es wirkt wie gemalt, ein Bild, in das jemand viele Erinnerungen und Emotionen gelegt hat.
Der Roman schildert den Zeitraum ...

Das Cover dieses Romans hat mich sofort angesprochen und mich innerlich berührt. Es wirkt wie gemalt, ein Bild, in das jemand viele Erinnerungen und Emotionen gelegt hat.
Der Roman schildert den Zeitraum von April-Oktober aus der Sicht der Geschwister Abby und Ken, ihres Vaters Adam, von Jenny (Ehefrau von Ken, Freundin von Abby) und von Steph. Jeder der fünf Hauptprotagonisten steckt gerade in einer "besonderen" Umbruchphase seines Lebens, während die politische Welt in Amerika sich im Wahlkampfmodus befindet. Die Beziehung der Geschwister gleicht einem Wettkampf, wobei Ken den dominanten Part gibt. Abby ist Künstlerin wie ihre Mutter, die bei ihrer Geburt verstorben ist. Zwischen ihnen steht Jenny, die mit ihren ganz eigenen Dämonen kämpft. Über ihnen thront Adam, der Vater und Schwiegervater, der ihnen ein sehr schwieriges Kindheit beschert hat, dessen Folgen bis heute andauern und der psychisch krank ist.
Dieser Roman hat mir sprachlich sehr gut gefallen. Ich hatte ganz viele Bilder im Kopf, wobei dies besonders auf die Kunst von Abby sowie vieler Szenen zutraf. Auch wenn jede Familie so ihre Geschichte und Vergangenheit hat, so fand ich das Füllhorn an Themen erdrückend. Viele Krankheiten ( spezieller genetischer Defekt, Brustkrebs, bipolare Störung, Alkoholismus...), Religion, Politik, Umwelt, Reichtum,sexuelle Orientierung, Sexismus, und noch so einiges mehr. Aufgrund dieses " Cocktails" wurde einiges am Rande erwähnt und nicht weiter verfolgt, was ich sehr schade fand. Die Protagonisten blieben mir deswegen irgendwie fremd und eindimensional. Schade und 2;5 Sterne aufgerundet drei.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Verschenktes Potential einer tollen Romanidee

Die Telefonistinnen - Stunden des Glücks
3

Die Kurzbeschreibung des Romans auf der Buchrückseite suggerierte mir eine interessante Geschichte über vier Frauen, die bei einer großen Versicherung 1948 In Köln arbeiten mit den Schlagworten Wiederaufbau, ...

Die Kurzbeschreibung des Romans auf der Buchrückseite suggerierte mir eine interessante Geschichte über vier Frauen, die bei einer großen Versicherung 1948 In Köln arbeiten mit den Schlagworten Wiederaufbau, Wirtschaftswunder, Petticoats und Emanzipation. Der Beginn der Geschichte hat mir zunächst gut gefallen und ich konnte mir die Atmosphäre in der damaligen Arbeitswelt und den Hunger sowie die Sehnsucht nach ein bisschen "Wohlstand" sehr gut vorstellen. Während im ersten Abschnitt sich insbesondere Gisela, die den 12jjährigen Peter seit Jahren alleine großzieht, da ihr Mann bis jetzt nicht aus dem Krieg zurückgekehrt ist, in mein Herz geschlichen hat, oder vielmehr ihr Sohn, der sich seinen kindlichen Glauben an die Rückkehr des Vaters bewahrt hat, so musste ich über den weiteren Verlauf häufiger eher den Kopf schütteln. Die Protagonistinnen handeln in meinen Augen oft nicht glaubhaft, insbesondere bei Gisela hatte ich da meine Probleme und teilweise war es mir zu viel Drama. Anderes wurde nur oberflächlich geschildert und da es sich um den ersten Teil einer Reihe handelt, wurde einiges scheinbar bewusst anerzählt, aber verlief dann im Sande.

Von Emanzipation habe ich nichts gespürt und auch Wiederaufbau und Petticaots fehlten mir völlig. Der Roman ließ sich flüssig lesen und es war durchaus unterhaltsam, aber die Story hat mich nicht so gepackt , wie ich es mir vorgestellt habe. Drei Sterne

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Unterhaltsamer Roman aus dem Alltag von Ruby

Ruby 3: 1 Traumprinz, 100 peinliche Zettel und wie man sich ratzfatz wieder entliebt
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Es handelt sich um den dritten Teil mit der 12jährigen Protagonistin Ruby, die nach der Scheidung ihrer Eltern wechselweise wöchentlich bei ihrem Vater in einer WG im Zentrum von Berlin lebt, sowie bei ...

Es handelt sich um den dritten Teil mit der 12jährigen Protagonistin Ruby, die nach der Scheidung ihrer Eltern wechselweise wöchentlich bei ihrem Vater in einer WG im Zentrum von Berlin lebt, sowie bei ihrer Mutter am Stadtrand in einer Einliegerwohnung im Hause der Großeltern. Ruby hat sich in ihrem neuen Leben gut eingerichtet und hat an beiden Wohnorten Freundinnen.Ein Zimmer, in der WG, in der ihr Vater mit einem Männerpaar wohnt, wird immer wieder untervermietet, wodurch Überraschungen jeglicher Art vorprogrammiert sind.

Ich habe die ersten beiden Teile der Reihe voller Vergnügen gelesen und so fühlte sich dieser dritte Teil für mich wie eine Art "Nachhausekommen" an, obwohl man den dritten Teil natürlich auch unabhängig von den ersten lesen kann.

Dieses Mal kreisen Rubys Gedanken, und die in ihrem Umfeld, ganz viel um Liebe, Verliebtsein und Liebeskummer. Zeitgleich findet Rubys Lebens zum überwiegenden Teil in der Schule statt und hier schafft die Autorin es auch, wie im gesamten Roman, eine sehr authentisch wirkende Atmosphäre zu schaffen. Ich habe Geräuschkulisse und die Gespräche im Ohr, fühle das Prickeln beim Anhimmeln des Schwarms, die Unsicherheiten , aber auch die Verzweifelung bei nicht verstandenen Matheaufgaben, die Angst vor der Rückgabe der Mathearbeit, ebenso habe ich die Grüppchenbildung auf dem Schulhof vor Augen und mittendrin Ruby mit ihren Freundinnen.

Außerdem kann ich mich supergut in Rubys Welt bzw. Gedanken hineinversetzen, da Ruby mich daran teilhaben lässt und zudem schreibt sie noch Tagebuch, in dem sie viele Gedanken, Überlegungen und Gefühle kund tut.

Ich mag es, dass es in Rubys Umfeld "bunt" zugeht, denn Thematiken wie unterschiedliche Kulturen, Freundschaften, Lebensformen und Berufsbilder fließen unaufgeregt hier ein und es wirkt nichts aufgesetzt.

Der Roman zeichnet sich nicht nur durch den lockeren, freundlichen Tonfall aus, einem respektvollem Miteinander, sondern auch dass die Thematik der ersten Liebe authentisch dargestellt wird.

Ich hoffe sehr, dass ich noch mehr von Ruby hören bzw. lesen werde.

Für diesen unterhaltsamen und niveauvollen Roman für Kinder ab 10 - verdiente fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Eine herrausragender Roman, der sich mit der Trauer, Freundschaft und der Astronmie beschäftigt

Himmelwärts
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Dieser Roman hat mich gleich von Anfang an gepackt, denn er bezaubert nicht nur durch eine wunderschöne äußere sowie innere Gestaltung - die Illustrationen, Farben und Schrift sind großartig, sondern ...

Dieser Roman hat mich gleich von Anfang an gepackt, denn er bezaubert nicht nur durch eine wunderschöne äußere sowie innere Gestaltung - die Illustrationen, Farben und Schrift sind großartig, sondern greift ein Thema auf, über das in unserer Gesellschaft häufig geschwiegen wird ... Krankheit, Tod und Trauer. Die Protagonistin des Romans Toni ist Grundschülerin als ihre Mutter an Krebs erkrankt und daran stirbt. Toni trauert, führt Tagebuch und hat ein eigenes Mamaregal voller ERinnerungen. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Yum-Yum, einer Expertin in Sachen Weltraum versucht sie Kontakt zu ihrer Mutter im Himmel aufzunehmen. Sie können zwar nicht mit Tonis Mutter sprechen, doch mit einer Astronautin der ISS und diese baut einen kurzen aber intensiven und lehrreichen Kontakt zu den Mädchen auf. Während die Mädchen gemeinsam ihre Erinnerungen an Tonis Mutter austauschen und wunderbare, lustige, traurige und tiefsinnige Gespräche führen, wechselt die Erzählung mit Tagebucheinträgen von Toni ab, die mich als Leserin sehr berührten. Es ist jedoch nicht nur ein Buch über den Umgang mit dem Tod und der Trauer, sondern auch über Liebe,Erinnerungen, Freundschaft, Astronomie, ganz viel Herzesnwärme und Humor.
Noch nie hat mich ein Buch über den Umgang mit Tod und Trauer so sehr bewegt wie dieses. Ich würde mehr als fünf Sterne vergeben, wenn ich könnte. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Interessantes Thema, jedoch sehr sprunghaft erzählt

Die Zeit der Kinder
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Louise Levin ist für den Haushalt und die Kinder von Gotthilf zuständig, aber wird von diesem nun vor die Türe gesetzt, nachdem er ihre verwitwete Schwester Johanna vor einem Jahr geehelicht hat. Der Wunsch ...

Louise Levin ist für den Haushalt und die Kinder von Gotthilf zuständig, aber wird von diesem nun vor die Türe gesetzt, nachdem er ihre verwitwete Schwester Johanna vor einem Jahr geehelicht hat. Der Wunsch die ehemaligen Nachbarn zu besuchen und dabei die Pädagogik von Friedrich Fröbel näher kennenzulernen, waren Gotthilfs Auslöser Louse loszuwerden.
Der Roman schildert in vielen Zeitsprüngen und unterschiedlichen Orten das Leben von Friedrich Fröbel, Louise, Marieke(spätere Freundin von Louise) und verschiedenen anderen historischen und fiktiven Protagonisten. Immer im Mittelpunkt steht die Pädagogik im damaligem Preußen. Prügelstrafe und andere Züchtigungsmittel bzw. Methoden stehen auf der Tagesordnung ganz im Gegensatz dazu Fröbel und seine Ideen.Die Zeitsprünge und der Blick auf die unterschiedlichen Protagonisten und Situationen machten es mir nicht immer leicht der Geschichte zu folgen. Sehr gerne hätte ich mehr über das Leben von Louise zwischendrin erfahren bzw. wie ihr Alltag war. Fasziniert habe ich von den Fröbelmaterialien gelesen und gerne mehr darüber erfahren, wie sie eingesetzt werden. Auch die Diskussion die Kinder zu selbständigen Menschen und freien Denkem zu erziehen sowie die Wichtigkeit des Spiels, habe ich mit großem Interessen verfolgt. Die Aussage des Schwagers, dass es doch gar nicht im Sinne der Regierung sei, dass alle selbstbestimmt und zu freiem Denken erzogen werden, denn solche Menschen möchten nicht in Fabriken ackern, traf den Nagel leider auf den Kopf. Ich habe im Roman vieles über Kindergartenverbot, Verwahranstalten, den Einfluss der katholischen Kirche etc. erfahren und noch einiges mehr rund um die Pädagogik, Erziehung und Rolle der Frau.
Sehr informativ finde ich das Nachwort, das Personenregister und die Quellenangaben.
So informativ und interessant ich die Thematik und dessen Vielfalt gefunden habe, so ließ sich der Roman für mich nicht wirklich flüssig lesen. Drei Sterne

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