Am Arsch vorbei geht auch ein Weg - Wie sich dein Leben verbessert, wenn du dich endlich locker machst von Alexandra Reinwarth (Ratgeber/Sachbuch, 2016: mvgverlag)
- ratgebertechnisch gleich null, Unterhaltungswert mitunter ganz nett -
Buchfakten:
- Erscheinungsdatum: 9. Mai 2016
- Verlag: mvg Verlag
- Genre: Sachbuch/Ratgeber
- Seitenanzahl: 183
- Preis: 16,99€
Auf diesen Ratgeber wurde ich aufmerksam, nachdem mein Freund und ich uns gestern, aufgrund von noch etwas vorhandener Wartezeit den neuen Münsteraner Hauptbahnhof angucken und somit in der dortigen Buchhandlung landeten. Da ich Sachbücher mitunter zwischendurch mal recht interessant finde, mich die Thematik ansprach und mein Freund meinte, ob das nicht was für mich wäre, kaufte er es mir.
Das Buch ist in 6 Kapitel unterteilt, die sich in folgende Themen aufspalten:
1. Die eigene Person
2. Freunde, Bekannte und Unbekannte
3. Familie
4. Im Beruf
5. Eltern & Kinder
6. Liebe
Meine Intention dieses Buch zu lesen bestand eigentlich darin, dass ich meinte, etwas daraus mitnehmen zu können, sprich Tipps, die mir im Alltag vielleicht von Nutzen sein könnten und mir vielleicht Wege hätten aufzeigen können, wie man vielleicht wirklich das ein oder andere hätte ändern können. Was man als Leser bekommt ist allerdings etwas vollkommen Anderes, als man anfangs annimmt.
Ja, es war zwischendurch amüsant und ich habe einige Male lauthals aufgelacht und mich somit amüsiert, aber ich konnte rein gar nichts daraus mitnehmen und das ist bei so einem Buch wirklich mehr als schade.
Das Problem: Das Buch, so steht es im Nachwörtchen wurde von der Autorin aus ihrer Sicht. ihrem persönlichen Weg, alles an ihrem Allerwertesten vorbeigehen zu lassen, geschrieben, so dass man sich als Leser wirklich überhaupt nicht darin wiederfinden kann, wenn man nicht gerade haargenau ihre Gegebenheiten in seinem Leben hat.
Dieses Buch liest sich und wurde auch so runtergeschrieben, wie ein halber Roman, sprich die Autorin plaudert nur aus dem Nähkästchen ihres Lebens, so dass es gar keine ratgeberischen Elemente aufweist. Man liest also eigentlich die ganze Zeit einen Roman, der ihr Leben widerspiegelt.
Das weitere Problem: Der Autorin scheint inzwischen so ziemlich alles an ihrem Allerwertesten vorbei zu gehen, so dass man sich fragt, was genau spielt dann im Leben überhaupt noch alles eine Rolle, wenn einem doch eigentlich alles egal sein kann. Wo kann man noch die Grenze ziehen zwischen Alltagsgeschehen und Ereignisse, die man als relevant oder eben unrelevant erachtet und die so unwichtig werden, dass man sich eben keine Gedanken mehr darüber machen sollte. Für meinen Geschmack führt das ein wenig zu weit, denn dann würde das Leben, so wie es jeder führt, einfach keinen Sinn mehr machen.
Somit konnte ich dem Buch, außer teilweise ein paar lustigen Lesemomenten nichts, aber auch rein gar nichts entnehmen, wofür es eigentlich angedacht war. Und das ist für ein Taschenbuch, was es letztendlich ist für stolze 16.99€ doch wirklich mehr als schade, denn dieses Buch hätte somit so, wie es hier nun vorliegt wirklich jeder mit seiner eigenen Lebensstory schreiben können, was anderen Lesern leider gar nichts bringt. Somit hat es leider seinen Sinn für mich vollends verfehlt.
Fazit:
Der Unterhaltungswert war mitunter ganz ok, durch einige lustige Lesemomente, aber seinen eigentlichen Sinn verfehlt es vollkommen, da ich aus ratgeberischer Sicht rein gar nichts davon brauchen und mitnehmen konnte. Da überlegt man sich, ob man nicht selbst nicht auch so ein Buch schreiben könnte, schade.
Note: 4-