Viele unerwartete Wendungen
In "Beautiful Idols" reagieren drei 18-19-Jährige auf den Aufruf des Clubbesitzers Ira und bewerben sich bei diesem als Promoter. Den Kandidaten werden daraufhin verschiedene Clubs zugeteilt und derjenige ...
In "Beautiful Idols" reagieren drei 18-19-Jährige auf den Aufruf des Clubbesitzers Ira und bewerben sich bei diesem als Promoter. Den Kandidaten werden daraufhin verschiedene Clubs zugeteilt und derjenige der am Ende seinen Club am erfolgreichsten promotet, gewinnt eine sehr hohe Geldsumme.
Die Motivation der drei Protagonisten an diesem Wettbewerb teilzunehmen sind sehr unterschiedlich. Layla ist Bloggerin und will eine Enthüllungsstory über die Reichen und Schönen schreiben. Mit dem Preisgeld will sie ihr angestrebtes Journalistikstudium finanzieren.
Tommy würde gerne Musiker werden und benötigt dafür zunächst die nötigen finanziellen Mittel.
Aster rebelliert mit ihrer Bewerbung gegen ihre sehr traditionell eingestellte Familie und möchte zudem mit dem Job als Promoterin ihre Karriere als Schauspielerin pushen und erhofft sich wichtige Kontakte zu schließen.
Eine weitere wichtige Figur ist die gerade total angesagte Madison, die die Promoter in ihren jeweiligen Club locken sollen. Dabei spielt die junge Schauspielerin eine entscheidend größere Rolle als man zunächst vermuten würde.
Die Charaktere machen im Verlauf der Geschichte alle eine Entwicklung durch, die ich nicht unbedingt als positiv bewerten würde. Sie werden zunehmend verbissener und egoistischer und jeder will gewinnen. Dies wäre allerdings für einen Wettbewerb genau das Richtige und hätte mich wohl nicht so sehr gestört, wenn dabei nicht die Maßnahmen immer skrupelloser und rücksichtsloser werden würden, die die Teilnehmer ergreifen um zu gewinnen. Der Konkurrenzkampf spitzt sich immer weiter zu und besonders interessant ist, dass eigentlich keiner der drei Protagonisten der Clubszene sonderlich positiv gegenüber steht. Bis zum Schluss konnte ich bei den Hauptpersonen keinen richtigen Sympathieträger finden, aber ich mochte wohl Tommy noch am meisten.
Die Handlung selbst hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen, auch wenn sie vollkommen anders war, als ich erwartet hatte. Das Buch ist deutlich düsterer als erwartet und zeigt seelische Abgründe auf. Außerdem wird dargestellt, dass jeder individuelle Dämonen hat, denen man sich stellen muss und die einem das Leben schwer machen. Allerdings braucht das Buch ziemlich lange, um einen Spannungsbogen aufzubauen und hat mich eigentlich erst auf den letzten ca. 150 Seiten so richtig gefesselt. Das Ende war dann offen gestaltet und ich bin unheimlich gespannt, wie die Geschichte weiter geht. Allerdings würde ich mir dann wünschen, dass das Buch von Anfang an spannender ist.
Ein weiterer Kritikpunkt meinerseits ist, dass die positiven Gefühle irgendwie zu kurz kommen. Es werden zwar "Liebesgeschichten" eingebaut, doch diese fand ich nicht nachvollziehbar und irgendwie lieblos. Große Gefühle sucht man hier vergeblich.
Der Schreibstil ist aufgrund langer, verschachtelter Sätze etwas anspruchsvoller zu lesen, so dass man sich auf jeden Fall konzentrieren sollte. Erzählt wird das Buch abwechselnd aus der Sicht von Layla, Tommy und Aster und auch Madison bekommt ihre eigenen Szenen. Besonderer Wert wird hier darauf gelegt, die Gedanken und Hintergründe der Charaktere ausführlich zu beleuchten, allerdings wurden sie mir auch dadurch nicht sympathischer.
Fazit:
Mich konnte erst das wirklich spannende und überraschende Ende vom Auftakt der "Beautiful Idols" Reihe überzeugen. Das Buch braucht leider lange, um einen Spannungsbogen aufzubauen und auch die Charaktere konnten mich nicht wirklich überzeugen. Aber da ich hoffe, dass die Fortsetzung die Spannung vom Ende aufnimmt und dann weiterhin spannend bleibt, werde ich dieser auf jeden Fall eine Chance geben.