Cover-Bild Ich will dein Leben
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 28.07.2020
  • ISBN: 9783404180219
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Amanda Jennings

Ich will dein Leben

Roman
Christina Neuhaus (Übersetzer)

Cornwall im Sommer 1986. Fasziniert beobachtet die sechzehnjährige Tamsyn ihre neuen Nachbarn: den attraktiven Mr. Davenport, seine wunderschöne Ehefrau und ihre schillernde Tochter Edie, die etwa in Tamsyns Alter ist. Als sich die ungleichen Mädchen schließlich kennenlernen, hat dies ungeahnte Folgen. Denn hinter dem scheinbar perfekten Familienidyll der Davenports verbergen sich dunkle Abgründe, und Tamsyns neidvoller Blick auf ihre Nachbarn wird immer mehr zur unheilvollen Obsession ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2020

Perfektion ...

3

Der Roman „Ich will dein Leben“ von Amanda Jennings hat auf den ersten Blick alles, was ein tolles Buch für mich haben sollte. Ein super Cover, das geheimnisvoll und etwas bedrohlich aussieht. Ein Mädchen ...

Der Roman „Ich will dein Leben“ von Amanda Jennings hat auf den ersten Blick alles, was ein tolles Buch für mich haben sollte. Ein super Cover, das geheimnisvoll und etwas bedrohlich aussieht. Ein Mädchen mit feuerroten Haaren, ein weißes, beeindruckendes Haus auf den Klippen und im Hintergrund das Meer. Zudem hat es einen Titel, der dem Leser den Atem stocken lässt und viel verspricht. Mir ging es zumindest so. Auch der Klappentext liest sich noch vielversprechend. Die Erwartungen waren dementsprechend groß. Leider plätschert die Geschichte so dahin und kommt nicht wirklich in Fahrt. Spannung – Fehlanzeige! Ich quäle mich so durch die Kapitel. Die Charaktere: Tamsyn (Tochter) und die Familienmitglieder: Angie (Mutter), Jago (Bruder) sowie der Großvater sowie die Familie Davenport: Edie (Tochter), Eleanor (Mutter) und Max (Vater) werden gut beschrieben, gefallen mir aber nicht wirklich. Der Plot beginnt mit dem ansprechenden Zitat: „Wenn man Glück hat, kann eine einzige Fantasie eine Million Realitäten verwandeln“ (Maya Angelou). Weiter geht’s mit einem Prolog in dem alles Wesentliche in Kurzform vorkommt. Dann wird die Geschichte aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten geschildert. Start ist zirka Juli 1986 und das Ende September 1986. Cool finde ich, dass der Plot von „Ich will dein Leben“ in Cornwall spielt, da ich die Landschaft und seine Bewohner dort sehr mag. An das Jahr 1986 kann ich mich ebenfalls gut erinnern, obwohl ich da schon 19 Jahre alt war und nicht sechzehn, wie die Protagonistin Tamsyn. Das sie ihre neuen Nachbarn stalkt, finde ich gruselig und etwas unheimlich. Mr. Davenport, seine hübsche Ehefrau und ihre charismatische Tochter Edie und deren beschriebenen Hintergründe gefallen mir nicht wirklich. Und das die beiden ungleichen Mädchen sich kennenlernen und Freundschaft schließen, kann meines Erachtens nicht ohne Folgen bleiben. Das sich hinter dem scheinbar perfekten Familienidyll der Davenports dunkle Abgründe verbergen, wird schon im ersten Abschnitt deutlich. Tamsyn verhält sich meiner Meinung nach recht merkwürdig. Auch die eine oder andere Äußerung von ihr lassen mir die Haare zu Berge stehen und eine leichte Gänsehaut bekommen. Ebenso Edie!
Und wenn ich mich richtig erinnere, haben Krähe und Rabe als Symbol, die im Text ebenfalls erwähnt werden, verschiedene Bedeutungen. Ich meine, dass sie als Vögel Zugang zu einer anderer „Welt“ als der des Menschen haben. Der Rabe kann in Träumen und Imaginationen als wissendes Tier auftreten und als „Seelenführer herhalten, vielleicht für die/den Verstorbenen. Hier Tamsyns Vater?! Aber wirklich sicher bin ich mir nicht und die Autorin geht auch nicht konkreter darauf ein.
Die Farbe Schwarz steht für mich für tiefe Nacht, erhabene Macht und den Tod. Sie steht für Trauer, Hass oder Grausamkeiten. Oft steht schwarz auch für ein schweres und gewaltvolles Ende, wie ich es hier auch vermute, wenn ich mir die Kapitel so durchlese, dann ahne ich nichts Gutes! Aber leider bleibt der Spannungsbogen auf dem unteren Level. Die Autorin hat es, meines Erachtens zu gut gemeint und zu viel „Psychologisches“ und „Unausgegorenes“ in die Seiten gepackt. So muss der Leser das Traumata von Tamsyn zum Tod des Vaters verkraften, ihr Stalking, die Obsession sowie ihre Zwangshandlungen. Aber auch diverse Angststörungen der Protagonisten müssen „Häppchenweise“ wie die „Odövre“ verdaut werden. Immer wieder tauchen die schwarzen Raben auf, aber wirklich Sinn ergibt es für mich nicht. Perfektion sieht anders aus. Und für mich fehlt hier auch die Brillanz, der Autorin, alle Fäden am Ende geschickt zusammenzuführen. Eigentlich schade, denn das Cover machte einen perfekten Eindruck. So war es eine Mogelpackung, die mich deutlich mehr erwarten ließ und mich „lesetechnisch“ etwas frustriert hat.

Inhalt:
Cornwall im Sommer 1986. Fasziniert beobachtet die sechzehnjährige Tamsyn ihre neuen Nachbarn: den attraktiven Mr. Davenport, seine wunderschöne Ehefrau und ihre schillernde Tochter Edie, die etwa in Tamsyns Alter ist. Als sich die ungleichen Mädchen schließlich kennenlernen, hat dies ungeahnte Folgen. Denn hinter dem scheinbar perfekten Familienidyll der Davenports verbergen sich dunkle Abgründe, und Tamsyns neidvoller Blick auf ihre Nachbarn wird immer mehr zur unheilvollen Obsession ...

Die Autorin:
Amanda Jennings unterrichtete Kunstgeschichte an der Cambridge University und arbeitete bei der BBC. Sie hat mehrere psychologische Spannungsromane geschrieben, von denen einige international veröffentlicht wurden. Ihr neuester Roman Ich will dein Leben spielt in Cornwall, wo Jennings viel Zeit während ihrer Kindheit verbrachte. Heute lebt sie in Henley mit ihrem Mann und ihren drei Töchtern.

Weitere Bücher:
Euer dunkelstes Geheimnis


Fazit: *** Sterne. Der Roman “Ich will dein Leben“ ist im Lübbe Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 448 Seiten.

















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Veröffentlicht am 30.07.2020

Weder Fisch noch Fleisch

1

Cornwall, 1986: Als die sechzehnjährige Tamsyn Freundschaft mit Edie Davenport schließt, ist sie selig vor Glück. Das Feriendomizil der Londoner Familie Davenport ist ein Haus auf den Klippen. Dieses ...

Cornwall, 1986: Als die sechzehnjährige Tamsyn Freundschaft mit Edie Davenport schließt, ist sie selig vor Glück. Das Feriendomizil der Londoner Familie Davenport ist ein Haus auf den Klippen. Dieses Haus ist der Ort, an welchem die traumatisierte Außenseiterin Tamsyn als Kind ungetrübtes Glück erlebte. Das Haus und den Swimmingpool verbindet Tamsyn mit ihrem Vater. Seit dem Tod des Familienoberhaupts hat Tams Familie nicht nur emotional, sondern auch finanziell zu kämpfen. Die 1980er Jahre waren für strukturschwache Gegenden wie Cornwall oder Wales eine Zeit des wirtschaftlichen Abschwungs. Minen wurden geschlossen, die Arbeitslosigkeit schoss in die Höhe, insbesondere Arbeiterfamilien hatten zu kämpfen. Tamsyns Mutter Angie putzt bei den Davenports, Tam jobbt im Dorfladen, ihr Bruder Jago ist arbeitslos, der Großvater, ein ehemaliger Minenarbeiter, ist auf Sauerstoff angewiesen. Die Wohnverhältnisse sind mehr als beengt. Das Luxusleben der Davenports fasziniert Tamsyn. Die Davenports sind leider das wandelnde Klischee – Edie leidet unter der Wohlstandsverwahrlosung, ihre Mutter Eleanor ist ein süchtiges Ex-Model, der Vater ein reicher Schürzenjäger. Diese Konstellation gibt es schon lange, und sehr viel besser ist sie von Edward St. Aubyn beschrieben worden. Der Autorin Jennings gelingt es nicht, Figuren mit Tiefe zu präsentieren, und sie flicht Elemente ein, die bedrohlich wirken sollen: Leitmotivisch tauchen immer wieder Raben auf, aber leider fehlt es dem Roman einfach an Raffinesse, die Symbolik (der Swimmingpool als pars pro toto) wirkt irgendwie plump und platt, richtig geärgert habe ich mich über die „Küchenpsychologie“ und über den letzten Satz des Romans. gelungen fand ich eigentlich nur den sozialkritischen Mittelteil des Buches. Insgesamt ist der Roman aber weder Fisch noch Fleisch: Das pacing ist für einen Thriller zu gemächlich, für einen psychologischen Spannungsroman ist das Ganze zu flach, auch wenn die wechselnden Erzählperspektiven und die Zeitsprünge durchaus interessant sind. Ich hätte mir auch mehr 80-Jahre- Flair gewünscht und musste mich doch mit Schulterpolstern, Telefonzellen und Mixtapes begnügen. Das letzte Drittel des Buches ist zwar rasant erzählt, aber auch überfrachtet mit Drama, da die Autorin noch irgendwie die Kurve kriegen muss. „Die Trauer hat mich kaputtgemacht“, sagt Tamsyn. Die Autorin baut rund um diese traurige Aussage einen langatmigen plot. Im Prinzip handelt der Roman von einem mehrfach traumatisierten Kind, das Böses tut.
Fazit: Der englische Originaltitel „The Cliff House“ passt viel besser zur Geschichte als der deutsche Titel.
Für mich war „Ich will dein Leben“ leider eine Enttäuschung. Der Roman ist kein Spannungskracher und auch kein psychologisches Drama mit Tiefgang; über manche Elemente habe ich mich richtig geärgert. Daher kann ich leider keine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Düster und undurchsichtig, für mich aber leider nur Durchschnitt

3

Beworben wurde das Buch als Titel aus dem Krimi- oder Thrillerbereich, auch als Psycho-Thriller. Für mich was es einfach nur ein Roman, auf alle Fälle kein Thriller. Psychologisch gesehen war es fast ein ...

Beworben wurde das Buch als Titel aus dem Krimi- oder Thrillerbereich, auch als Psycho-Thriller. Für mich was es einfach nur ein Roman, auf alle Fälle kein Thriller. Psychologisch gesehen war es fast ein Lehrbuch. Man konnte viele Abgründe der Protagonisten erkennen.

Die Story wird in Teile von "Heute" und "damals - 1986" erzählt. Es werden verschiedene Perspektiven einiger Charaktere in Bezug auf die gesamte Story Gezeigt. Es ist spannend, alles aus der Sicht des Anderen zu betrachten. Anfangs hatte ich keinen Plan, wie das "Heute" mit der Handlung von "damals" zusammmenhängt. Und leider zog sich das bis zum Ende des Buches hin.

Der Schreibstil las sich aber sehr flüssig und man kam flott voran.

Mit den Protagonisten wurde ich nicht richtig warm. Außer der Mutter Angie hatte ich keinen richtigen Favoriten oder auch das Gegenstück dazu. Jeder hatte so seine guten Momente, aber meistens fand ich sie alle ziemlich anstrengend und verkorkst.

Diese Buch lässt mich, ehrlich gesagt, etwas unzufrieden zurück. Es hat mich nicht überzeugt. Da habe ich mir mehr versprochen.

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Konnte mich nicht überzeugen

0

Der Wunsch nach einem anderen Leben
Die 16jährige Tamsyn hat in frühen Jahren ihren Vater verloren, er fehlt ihr und sie klammert sich schon fast exzessiv an die Erinnerungen und gemeinsamen Erlebnisse ...

Der Wunsch nach einem anderen Leben
Die 16jährige Tamsyn hat in frühen Jahren ihren Vater verloren, er fehlt ihr und sie klammert sich schon fast exzessiv an die Erinnerungen und gemeinsamen Erlebnisse an ihn. Besonders das große, weiße Haus auf den Klippen mit dem schwarz schimmernden Wasser im Pool hat in ihren Emotionen einen besonderen Platz. Denn hier war sie mit ihrem Vater zu seiner Lebzeit eingebrochen und unbeschwerte Stunden verbracht.
Sie beobachtet das Haus und ihre Bewohner, die ein scheinbar erstrebenswertes, glamouröses Leben leben. Tamsyn kann ihr Glück kaum fassen, als sie zu der Tochter eine Freundschaft aufbauen kann und somit eine Berechtigung hat Zeit im Haus zu verbringen.
Erzählt ist die Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln, also von unterschiedlichen Personen. Die Sensibilität von Tamsyn ging mir teilweise auf die Nerven. Schon bei einem falschen Wort steigen ihr Tränen in die Augen, auch wenn die Personen um sie herum nicht das machen, was sie erwartet ist sie schnell beleidigt. Hier kam mir mehr als einmal in den Sinn, dass sie eine psychische Störung haben könnte. Der Drang, unbedingt von dritten geliebt und akzeptiert zu werden, obwohl sie dies von ihrer liebevollen Familie erfährt, lässt sie sich selbst aufgeben. Psychische Störungen würde ich auch noch zwei weiteren Protagonisten attestieren, aber ich will hier nicht zu viel verraten.

Ich empfand die ersten Zweidrittel als schleppend und in die Länge gezogen, dies hatte das letzte Drittel wieder einzufangen versucht. Denn hier überschlagen sich die Ereignisse. Lange hatte ich darauf gewartet, dass überhaupt etwas passiert.

Alles in allem konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen.

Und noch eine Anmerkung: auf dem Klappentext und in der Kurzbeschreibung ist geschrieben, dass die Nachbarstochter Evie heißt, im Buch heißt sie jedoch Edie (von Edith Piaf).