Bloß nicht ins Paradies!
Endlich! Petra freut sich wie verrückt auf ihre Auszeit! Endlich mal keine Verpflichtungen wie Haushalt und Kinder und Ehemann. Bei einer „Seminarwoche“ auf einer kleinen spanischen Insel will sie bei ...
Endlich! Petra freut sich wie verrückt auf ihre Auszeit! Endlich mal keine Verpflichtungen wie Haushalt und Kinder und Ehemann. Bei einer „Seminarwoche“ auf einer kleinen spanischen Insel will sie bei Yoga und Meditation zu sich selbst finden. Und wie das so ist, trifft man bei so einer Reise gleichgesinnte Weggefährten. Die Damen sind alle mehr als unterschiedlich. Und als dann auch noch ein Unwetter aufzieht und das gesamte Inselleben komplett verwüstet und dann auch noch eine Frauenleiche aus dem Meer geborgen wird, steht fest, das alle Teilnehmer dieser Reise ihr Leben mehr als auf den Kopf gestellt haben...
Amelie Fried will uns mit ihrem Roman „Paradies“ in eben solches gedanklich entführen. Ich muss hier sofort gestehen, mich hat bei diesem Buch das Cover total gelockt. Später kam dann auch noch die kurze Inhaltsangabe auf der Buchrückseite dazu. Alles klang ganz angenehm....wenn ich aber gewusst hätte, was mich in diesem Buch erwartet, hätte ich es gelassen. Es war reine Zeitverschwendung dieses Buch zu lesen. Die einzelnen Gruppen- und Meditationsübungen strotzen nur so vor ständiger Nacktheit und gehen schon in eine leichte pornografische Richtung mit erniedrigenden Szenen. Kopfkino sollte hier tunlichst vermieden werden. Zudem kommen die Charaktere sehr unausgegoren daher und wirken oft genervt und eben nicht ganz durchdacht. Ich war oft drauf und dran das Buch einfach wegzulegen. Hier ist absolut kein Niveau da und der Klappentext irritiert komplett. Fried‘s Schreibstil war ganz ok, aber das reißt die gesamte Story auch nicht weiter heraus. Flüssig und klar, aber eben komplett ohne Tiefgang. Das beste war die Leiche....da war ich noch ein wenig skeptisch wie das eingebaut werden konnte und ich sollte mit meiner Skepsis recht behalten. Diese Story dann erst auf den letzten Seiten zum Einsatz zu bringen, zeigt mir, das hier keine gute Struktur herrscht und man fragt sich als Leser wieso dann diese Leiche überhaupt noch eine Rolle zu scheinen spielt. War dies nur noch ein Lückenfüller? Ich will hier auch gar nicht viel weiter dazu schreiben, denn für mich war es eine echte Pleite dieses Buch zu lesen. Jeder sollte sich selbst sein eigenes Bild vom „Paradies“ machen. So bunt wie das Cover ist die Geschichte leider überhaupt nicht - ganz im Gegenteil...es war einfach nur trist und trübe.