Cover-Bild Schamlos
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15,00
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  • Verlag: Gabriel in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Sachbilderbücher
  • Seitenzahl: 168
  • Ersterscheinung: 11.02.2019
  • ISBN: 9783522305211
Amina Bile, Sofia Nesrine Srour, Nancy Herz

Schamlos

Maike Dörries (Übersetzer), Esra Røise (Illustrator)

Für Mädchen ab 12 Jahren. Und für alle Interessierten und Toleranten, die sich mit anderen Kulturen beschäftigen wollen.

Drei junge Frauen – Muslimas, Bloggerinnen, Feministinnen – beziehen Position: Wie fühlt es sich an, ständig zwischen den Erwartungen ihrer Familien, ihrer kulturellen Identität und ihrem Selbstverständnis, als Jugendliche in einem westlichen Land zu leben, hin- und hergerissen zu sein? Sie haben Diskussionen angeregt, Tabu-Themen öffentlich gemacht und zahlreiche sehr persönliche Geschichten gesammelt. Dabei ist ein bemerkenswertes Buch entstanden, ein mutiges Buch.

Dieses Buch ist ein Plädoyer für eine multikulturelle Gesellschaft!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2019

Ich bin beeindruckt.

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Die drei Autorinnen sind norwegische Bloggerinnen, Muslimas und Feministinnen. Sie setzen sich ein für Freiheit im Allgemeinen und Meinungsfreiheit im Besonderen. Im Buch beschreiben sie was negative Sozialkontrolle ...

Die drei Autorinnen sind norwegische Bloggerinnen, Muslimas und Feministinnen. Sie setzen sich ein für Freiheit im Allgemeinen und Meinungsfreiheit im Besonderen. Im Buch beschreiben sie was negative Sozialkontrolle überhaupt ist und welche Auswirkungen sie auf muslimische Mädchen und junge Frauen haben kann. Sie machen aber auch klar, dass nicht jedes Mädchen betroffen ist, es aber sein könnte.

Negative Sozialkontrolle wird durch die Familie, Freunde, Nachbarn oder andere Glaubensmitglieder ausgeübt. Sie haben die Mädchen genau im Blick und beurteilen und/ oder beeinflussen ihr "gutes" oder eben "schlechtes" Verhalten. Dabei stehen die Mädchen unter einem großen Druck, sie haben ständig Angst sich falsch zu verhalten und als "schamlos" abgestempelt zu werden. "Schamlos" ist im Zusammenhang mit negativer Sozialkontrolle ein Schimpfwort und steht für ein Mädchen, bei dessen Erziehung etwas falsch gelaufen ist, das sich beispielsweise zu westlich verhält oder kleidet, intime Kontakte zu Jungen pflegt oder sonst entgegen dem Glauben handelt. Man bedenke, dass nicht nur die eigene Ehre, sondern die der ganzen Familie auf den Schultern des Mädchens lastet. Verhält es ich schamlos, bringt es der Familie Schande.

Man findet acht kurze Beispiel-Geschichten, die auf wahren Begebenheiten beruhen und aufzeigen sollen, welche Probleme junge Muslimas heutzutage haben können und wie Sozialkontrolle sie in ihrem Leben beeinflussen kann. Aufgebaut ist das Buch teilweise wie ein Interview oder wie ein Chat-Verlauf zwischen den Autorinnen. Dabei kommentieren sie unter anderem die oben genannten Geschichten. Sie erzählen, wie sie selber solche Situationen erlebt haben und wie sie damit umgegangen sind. Man findet zudem auch Briefe, welche sie aus heutiger Sicht an ihr früheres Ich schreiben. Diese Briefe enthalten oft Hilfestellungen oder Tipps. Themen sind zum Beispiel das Tragen des Hidschabs, das Verhältnis zwischen Kindern und Eltern, die erste Liebe, (mangelnde) Aufklärung und Rassismus.

Das Buch richtet sich an Betroffene, es gibt Hoffnung und macht Mut. Es zeigt, dass man nicht alleine ist, dass andere schon in der gleichen Situation waren oder es noch sind. Die Autorinnen haben es geschafft, sie selber zu sein und ihren eigenen Weg zu gehen. Dabei haben sie keineswegs dem Islam abgeschworen, sondern sind gläubig und leben diesen Glauben auch. Es ist ihr Leben, in welchem sie ihre eigenen Entscheidungen treffen und für sich selber einstehen. Sie sind schamlos. Hier steht das Wort aber nicht für eine Beschimpfung, sondern beschreibt die Freiheit, man selber zu sein, zu sich selber zu stehen und den eigenen Weg zu gehen.

Das Buch richtet sich jedoch auch an Interessierte, die mehr zum Thema erfahren wollen oder die vielleicht Freundinnen in einer ähnlichen Situation haben. Es gibt einen interessanten und informativen Einblick in die möglichen Problematiken, die sich einer jungen Muslima stellen können. Das Buch zeigt aber auch, dass es möglich ist diese negative Sozialkontrolle zu durchbrechen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Mit "Schamlos" haben die Autorinnen ein starkes Buch geschaffen, in dem sie sensible und aktuelle Themen auf sympathische und teilweise auch humorvolle Weise aufgreifen und zugänglich machen. Ich bin beeindruckt.

Veröffentlicht am 16.10.2023

Wichtige Message für uns alle

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3 Freundinnen, die einfach mal miteinander reden. 3 Muslima, die über die Welt und in der über ihre eigene Welt uns erzählen.
Sie erzählen uns über ihre Religion, über Vorurteile, über Mobbing und Feminismus. ...

3 Freundinnen, die einfach mal miteinander reden. 3 Muslima, die über die Welt und in der über ihre eigene Welt uns erzählen.
Sie erzählen uns über ihre Religion, über Vorurteile, über Mobbing und Feminismus. Aber auch über ihren Alltag.
Es ist so ob der Leser einfach sich zu ihrem Tisch dazusetzen und einfach mitlauschen könnte.

Und auch, wenn die Themen oft schwer sind, hat es eine Art Leichtigkeit in sich: vielleicht nicht nur wegen der wunderschönen Grafik des Buches, sondern vielleicht einfach dadurch, dass es gut tut Themen anzusprechen. Es tut gut miteinander zu reden. Und es gibt Hoffnung, wenn man sieht wie reflektiert die heutige Jugend sein kann.

Und diese Hoffnung, in einer freidlichen Zukunft, brauchen wir heute sehr.

Eine grosse Empfehlung von mir, ab 12 Jahren! Für Mädchen und Bubben. Für alle.

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Veröffentlicht am 25.05.2019

Nicht neu, aber gut

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Das Buch ist ja in aller munde, so kam auch ich nicht drum herum, es zu lesen.
Das Cover finde ich mega cool und auch passend zum Titel.
Die Printausgabe hat eine rosane Banderole, die auf den ersten Blick ...

Das Buch ist ja in aller munde, so kam auch ich nicht drum herum, es zu lesen.
Das Cover finde ich mega cool und auch passend zum Titel.
Die Printausgabe hat eine rosane Banderole, die auf den ersten Blick das gesamte Cover versteckt.
Auch im Buch selbst, sind einige Illustrationen vorhanden, die sich gut einfügen.
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Das Buch bzw das erzählte regt definitiv zum Nachdenken an, egal welchen Hintergrund man selbst hat.
Für mich ist diese Art Buch eher Neuland. Das Thema selbst aber nicht.
Die drei Frauen wollen besonders muslimische Mädchen/Frauen mit ihrem Buch erreichen.
Da mich andere Kulturen interessieren und ich auch in meinem Umfeld mit muslimischen Frauen zu tun habe, war ich sehr neugierig auf das was sie zu erzählen haben.
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Die Autorinnen haben verschiedene kurze Berichte anderer Frauen (anonym) wiedergegeben und führen immer wieder persönliche Gespräche dazwischen.
Ich finde den Aufbau sehr interessant aber auch etwas verwirrend.
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Was ich persönlich etwas doof fand während des Lesens, es gab ein paar Wörter die man selbst nicht kennt. Diese werden erklärt, aber erst am Ende des Buches. Da fände ich eine Fußnote auf der jeweiligen Seite etwas besser.
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Im Großen und ganzen ist es ein aufklärendes Buch, es zeigt auf wie unterschiedlich Kulturen sein können ohne an den Pranger zu stellen.
Es hat definitiv Potential anderen Frauen Mut zu machen.

Veröffentlicht am 08.03.2019

Ein Buch das zum Nachdenken anregt!

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Klappentext:

Drei junge Frauen – Muslimas, Bloggerinnen, Feministinnen – beziehen Position: Wie fühlt es sich an, ständig zwischen den Erwartungen ihrer Familien, ihrer kulturellen Identität und ihrem ...

Klappentext:

Drei junge Frauen – Muslimas, Bloggerinnen, Feministinnen – beziehen Position: Wie fühlt es sich an, ständig zwischen den Erwartungen ihrer Familien, ihrer kulturellen Identität und ihrem Selbstverständnis, als Jugendliche in einem westlichen Land zu leben, hin- und hergerissen zu sein? Sie haben Diskussionen angeregt, Tabu-Themen öffentlich gemacht und zahlreiche sehr persönliche Geschichten gesammelt. Dabei ist ein bemerkenswertes Buch entstanden, ein mutiges Buch.


Cover:

Schaut es euch einfach an. Es ist atemberaubend schön und extrem aussagekräftig!


Meine Meinung:

Das Buch Schamlos, ist eines der Bücher, die einem die Augen öffnen und zum Nachdenken anregen. Die 3 norwegischen Muslimas, lassen uns Tief in ihr Leben und deren Vergangenheit eintauchen, erzählen uns von ihren Erfahrungen der negativen sozialen Kontrolle, der Diskriminierung, des Rassismus und der Sexualität, mit denen sie von klein auf in Berührung kommen. Zudem bekommen wir auch einige Schicksale und Geschichten von anderen Frauen (anonym) zu lesen, welche mich meist sehr bewegt haben. Die Aufmachung und Gestaltung des Buches ist wirklich großes Kino. Die Illustrationen im inneren ein Traum! Es ist ein Buch, welches ein wichtiges Thema, auf einer lockeren Art und Weise anspricht, denn jede Frau, egal welchen Glauben, hat das recht, sie selbst und frei zu sein! Allerdings wurden meine Erwartungen an dieses Buch etwas eingedämmt, da ich dachte, das das Buch den Feminismus im Allgemeinen aufgreift, wir hier aber vorwiegend den Einblick in die muslimische Kultur bekommen. Dennoch war es ein gutes Buch, das mich nun über so einige Dinge nachdenken lässt! Dieses Buch kann ich wirklich jedem empfehlen, der sich für die Kultur interessiert oder auch selber mit diesem Glauben großgezogen wird!

Veröffentlicht am 17.03.2019

Schamlos und extrem

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Das Cover hat mir sehr gefallen und ist mir auch direkt ins Auge gesprungen. Die Farben sind sehr weiblich und auch die Frau auf dem Cover hat einen starken Ausdruck, der mich einfach Anzog.

In diesem ...

Das Cover hat mir sehr gefallen und ist mir auch direkt ins Auge gesprungen. Die Farben sind sehr weiblich und auch die Frau auf dem Cover hat einen starken Ausdruck, der mich einfach Anzog.

In diesem Buch erzählen die drei Bloggerinnen und Feministinnen über ihre Erfahrungen als Muslimas. Die Frauen scheinen meiner Meinung nach aus streng gläubigen Familien zu stammen und haben somit extreme Erfahrungen gemacht. Doch nicht nur von ihren Erfahrung wird gesprochen, sondern auch von denen anderer muslimischen Frauen, welche anonymisiert über ihre Erlebnisse berichten.

Nur nachts im Meer schwimmen zu können, damit bloß niemand meine "nackte Haut" sieht? Für mich undenkbar! Denn ich bin frei von sozialen Zwängen und muss nicht "die Ehre" meiner Familie aufrecht erhalten. Aber so bin ich auch nicht erzogen worden. Viele Berichte in diesem Buch verstärken meiner Meinung nach Vorurteile. Oft habe ich eine meiner besten Freundinnen, Muslimin, gefragt, ob das wirklich so in ihrer Kultur ist. Manchmal auch meinen Freund, ebenfalls Muslim, mit dem ich bereits über 10 Jahre zusammen bin. Denn das was in diesem Buch teilweise steht, habe ich so noch nie gehört. Ich war wirklich zutiefst schockiert, doch es sind wirklich Extremfälle über die hier berichtet wird und es sollte einem klar sein, dass dies nicht bei allen Muslimen so ist. Aber bei Menschen mit Vorurteilen, die keinerlei Kontakt zu Muslimen haben, könnte es die Vorurteile extrem verstärken, was ich total schade finde. Denn eigentlich sollte das Buch doch die Kraft der Feministinnen zeigen und nicht Vorurteile schüren.

Wenn ich erzähle, dass ich als vorlaut bezeichnet werde, weil ich laut gegen Ungerechtigkeiten protestiere, als westlich, weil ich offen über den Körper der Frau und ihre Sexualität spreche, als falsche Muslima, Ungläubige, aufmerksamkeitssüchtig, weil ich den Hidschab abgelegt habe, dass ich mir von Leuten mit demselben Hintergrund wie ich anhören muss, dass den Hidschab abzulegen auf einer Stufe mit dem Verzehr von Schweinefleisch und trinken von Alkohol steht, dann tue ich auch das um der Aufklärung willen.

Außerdem dachte ich, dass ich mehr darüber erfahre, was sie nun dafür tun, dass muslimische Frauen freier sein können. Allerdings fand ich die Autorinnen selbst in ihrem Sein eingeschränkt. Denn durch meine muslimischen Freundinnen weiß ich, dass man viel freier sein kann, als es die Autorinnen sind! Also warum haben sie dieses Buch geschrieben? Um anderen zu zeigen, dass man sich nicht sozial kontrollieren lassen soll. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie sich selbst immer noch kontrollieren lassen.

Es werden ganz viele wichtige Themen angesprochen, aber irgendwie habe ich etwas anderes erwartet. Eine andere Umsetzung vielleicht? Ich weiß es auch nicht genau. Anstatt das es um Feminismus ging, ging es eher um einen Einblick in die (streng gläubige) muslimische Kultur. Mir ist die muslimische Kultur durch meinen Partner und Freundinnen bereits bekannt und ich weiß, dass definitiv nicht alle Muslime so leben, wie die Autorinnen leben oder gelebt haben. Natürlich gab es auch einige starke Momente in diesem Buch, aber für mich leider viel zu wenig.

Zudem tauchen immer mal wieder "Ratschläge für ehrbare Mädchen" auf, in welchen steht, was man als ehrbares Mädchen nicht tun sollte. Die haben mich so wütend gemacht! Natürlich sind das nicht die Ratschläge der Autorinnen, sondern Ratschläge von anderen die es "gut meinen". Aber ich finde die so schlimm! Einfach unglaublich!

Das Buch hat mir noch einmal bewusst gemacht, dass ich sehr frei erzogen wurde. Ich darf lieben, wen ich will, ich darf sein, wer und was ich möchte. Dafür bin ich nun noch dankbarer! Ich unterliege keiner sozialen Kontrolle.

Was mir wirklich sehr gefallen hat ist die gesamte Innengestaltung des Buches. Es war farbenhfroh, mit Bildern der Autorinnen und auch schönen Illustrationen. Wunderschön!
Fazit

Ich fand es leider nicht so aussagekräftig wie erwartet und finde, dass es Vorurteile schürt, wenn man bereits welche hat. Wer bisher noch keinen wirklichen Kontakt zur muslimischen Kultur hatte, könnte wirklich denken, dass es überall so ist. Dennoch war es schön gestaltet und ich hoffe, dass es einigen Frauen Mut macht auszubrechen aus der sozialen Kontrolle.
Vielen lieben Dank an den Thienemann-Esslinger Verlag für das Rezensionsexemplar!

Erhältlich im Buchhandel eures Vertrauens oder direkt beim Verlag.
Eure Neni ♥